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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Abenomics ist still und leise beerdigt worden

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Abenomics ist still und leise beerdigt worden


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Abenomics ist still und leise beerdigt worden
  • Date: Tue, 11 Nov 2014 08:34:29 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 10.11.2014 um 21:39 schrieb Patrik Pekrul:

Am 10.11.2014 um 10:06 schrieb "Axel Grimm" <axel.grimm AT baig.de>:

Patrik74 schrieb:
Ich möchte darauf hinweisen, dass das Mackenroth-Theorem nur streng Realwirtschaftlich zu verstehen ist. Es besagt, dass in einer Periode, in der 100 Brötchen gebacken werden, nur 100 Brötchen verteilt werden können - egal, wer welche Ansprüche worauf anmeldet. Für Ansprüche, Forderungen oder sonstige "Rechte" gilt das nicht. Rechte gibt's wie Sand am Meer, nur nützen sie faktisch nichts, wenn am Ende des Tages eben nur 100 Brötchen im Korb liegen.

Die Grundaussage ist, das dauerhaft wiederkehrende Ausgaben nur aus regelmäßig Einnahmen bestritten werden können.

Das ist nur die monetäre Betrachtung des oben beschriebenen realwirtschaftlichen Zusammenhangs. Da mir bisher der Begriff "Mackenroth-Theorem" nicht bekannt war, musste ich im Internet etwas suchen und fand auf den Nachdenkseiten einen Beitrag mit vielen interessanten weiterführenden Links.

Schön kurz und knackig: http://www.nachdenkseiten.de/upload/ppt/071128_mackenroth.pps

Eine Geschichte aus dem 19. Jahrhundert, welche mir beim Stöbern auf den Nachdenkseiten wieder einfiel:
"Ein Fürst traf auf einem Spazierritt einen fleißigen und frohen Landmann an dem Ackergeschäft an, und ließ sich mit ihm in ein Gespräch ein. Nach einigen Fragen erfuhr er, daß der Acker nicht sein Eigentum sei, sondern daß er als Tagelöhner täglich um 15 kr. arbeite. Der Fürst, der für sein schweres Regierungsgeschäft freilich mehr Geld brauchte und zu verzehren hatte, konnte es in der Geschwindigkeit nicht ausrechnen, wie es möglich sei, täglich mit 15 kr. auszureichen, und noch so frohen Mutes dabei zu sein, und verwunderte sich darüber. Aber der brave Mann im Zwilchrock erwiderte ihm: „Es wäre mir übel gefehlt, wenn ich so viel brauchte. Mir muß ein Dritteil davon genügen; mit einem Dritteile zahle ich meine Schulden ab, und den übrigen Dritteil lege ich auf Kapitalien an." Das war dem guten Fürsten ein neues Rätsel. Aber der fröhliche Landmann fuhr fort, und sagte: „Ich teile meinen Verdienst mit meinen alten Eltern, die nicht mehr arbeiten können, und mit meinen Kindern, die es erst lernen müssen; jenen vergelte ich die Liebe, die sie mir in meiner Kindheit erwiesen haben, und von diesen hoffe ich, daß sie mich einst in meinem müden Alter auch nicht verlassen werden."
  Johann Peter Hebel,

( Deutsche National-Literatur, Band 142, Hebels Werke, Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes)
Nicht nur die Eltern müssen unterstützt werden sondern auch die Kinder. Ist zu selbstverständlich um erwähnt zu werden?

Rudi2

Selbst wenn der Staat 3 Bio.€ einnehmen würde und diese vollständig verteilt (oder mehr), könnte am Ende nur das verteilt werden, was auch produziert wurde.

Deshalb ist auch eine Kapitaldeckung  der Rente völlig sinnlos, weil zum Zeitpunkt des Renteneintritts, trotzdem nur das verteilt werden kann, was produziert wurde - mehr geht nicht.

Andererseits kann man Brötchen auch nicht ansparen, man muss sie schon in der Periode essen, in der sie gebacken wurden.

Die These, dass sämtlicher Sozialaufwand aus dem Volkseinkommen zu begleichen ist, hat genau diesen realwirtschaftlichen Hintergrund.

Siehe http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/rentenpolitik/154977/demografische-belastungen

"Das Problem zusätzlicher Finanzierungsbelastungen durch die demografische Entwicklung (steigende Lebenserwartung und längere Bezugsdauer von Renten zum einen, dauerhaft niedrige Geburtenraten und ein ungünstiger werdendes Verhältnis zwischen der Bevölkerung im Rentenalter und im erwerbsfähigen Alter) (vgl. Alterssicherung im demografischen Wandel) gilt auch – entgegen weit verbreiteter Vorstellungen – für kapitalgedeckte Systeme, gleichgültig ob diese als Voll- oder Teilkapitaldeckung und ob sie von der Gesetzlichen Rentenversicherung verwaltet werden oder von privaten Finanzinstitutionen. Dieser Tatbestand lässt sich anhand der so genannten "Mackenroth-These" verdeutlichen: Danach steht den Ruheständlern und dem Rest der Bevölkerung für ihre Konsumnachfrage immer nur das Volkseinkommen (bzw. das realwirtschaftliche Dienstleistungs- und Güterangebot) des jeweils laufenden Jahres zur Verfügung steht (vgl. Kasten)."

Die Betonung liegt auf "das realwirtschaftliche Dienstleistungs- und Güterangebot"



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