ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik => KONSTRUKTIV
- Date: Wed, 22 Oct 2014 23:57:29 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Danke für den Link- Ich zitiere daraus
und kommentiere anschließend. [Ja Axel - ich mach das oft so :-) ]
In Keynesianischer Linie wird der Standpunkt der Nicht-Neutralität des Geldes heute von der Monetären Kreislauftheorie (Monetary Circuit Theory) am ausgeprägtesten vertreten. Im Rahmen des bestehenden Teilreservesystems betonen die Cuircuitists die 'Macht der Banken', denn sie sehen die Banken in einer vorgeordneten, mächtigen und privilegierten Position – vorgeordnet, weil Transaktionen in modernen Ökonomien, ehe sie überhaupt stattfinden können, einen Vorlauf an Primärkredit (Bankengeldschöpfung) und Finanzierung benötigen; mächtig, weil die monetäre Funktion der Banken ihnen ein hohes Maß an ökonomischer Entscheidungsmacht und politischem Einfluss verleiht; und privilegiert, weil dies den Banken und der Finanzindustrie es ermöglicht, sich einen erheblichen Anteil am Wirtschaftsprodukt anzueignen, einen Anteil, der nach verbreiteter Meinung zu den Leistungen dieser Industrie in keinem Verhältnis steht.[4]Das sehe ich genau so. Das ist u.a. der Grund, warum ich seit Jahren an den "Macht" Faktoren der Banken herum kritisiere. Die Machtfaktoren aus meiner Sicht: Monopol der Geldschöpfung, gesetzliches Zahlungsmittel, Zins und Steuerung der Liquidität bzw der neuen/ frischen Geldmenge am Markt. - dem Modell des Geld- oder Kreditmultiplikators, obwohl in Wirklichkeit nicht Zentralbank-Reserven durch die Banken 'multipliziert' werden, sondern umgekehrt die von den Banken pro-aktiv erzeugten Geldmengen nachträglich von den Zentralbanken zum Bruchteil re-finanziert werden. Hört, hört! Diesen Punkt kann man diskutieren. Ich bin auch der Meinung, das die Zentralbank nachträglich (rückwirkend) auf die Aktivitäten der Geschäftsbanken reagiert und eingreift. Die Zentralbank hat nämlich viel zu wenig Steuerinstrumente und zu wirkungslose Steuerinstrumente, um mächtig zu sein. Das sehe ich z.B. auch in den jüngsten Gerüchten um den Aufkauf von Firmenanleihen. Annahme der Funktionalität des bestehenden Geldsystems Selbst soweit Postkeynesianismus, Circuitism und MMT das heutige Geld- und Bankensystem in operativer Hinsicht zutreffend beschreiben, erachten sie dieses System nicht als problematisch, sondern als durchaus funktional. Anders gesagt, die Ursachen der seit Jahrzehnten weltweit häufiger und schwerer gewordenen Finanzkrisen werden nicht dem Geld- und Bankensystem zugeschrieben. Eher sucht man sie in Fehlverhalten sowie der Fehl- oder De-Regulierung der Finanzmärkte. Demgemäß sieht die Ökonomik Keynesianischer Herkunft wenig Anlass, sich mit einer Kritik des Geldsystems, womöglich mit einer Geldsystemreform, zu befassen. Das ist auch innerhalb der AG immer wieder Streitpunkt. Die einen halten die Sparer für die Ursache allen Übels. Die anderen sagen: Wenn Banken so etwas unnatürliches wie "Geld" erschaffen, muss man sich nicht wunden, wenn krankhaftes Sparen (Horten/ Geld-Messie sein) zum Problem werden kann. Der Punkt ist doch der folgende: Wer legt "die Regeln des Geldes" fest. Das war nicht die Bundesrepublich Deutschland und auch nicht andere Länder, die Steuergesetze erlassen. Ein treffendes Wort gibt den möglichen Hinweis auf Verursacher: Giralgeldregime :-) hier der Zusammenhang in dem das Wort Giralgeldregime steht: "In der Allgemeinen Theorie figuriert 'Investitionen = Ersparnisse' weiterhin als zentrale Gleichung. In einem Giralgeldregime gilt die Gleichung jedoch nur teilweise, das heißt sie gilt für das sekundäre Verleihen oder Anlegen von bereits vorhandenem Giralgeld, nicht aber für Bankenkredit und Bankenkäufe von Wertpapieren oder Immobilien." Falsche Identität von Geld und Kredit Mit diesem Abschnitt - bzw den Gedanken aus diesem Abschnitt - könnten wir uns auch mal befassen. Zumindest weisen die Gedanken in diesem Abschnitt, daß eine ungesunde Bündelung der Macht beim Giralgeldregime liegen könnte. Partieller statt vollständiger Chartalismus Mein Reden seit langem und immer wieder gebe ich den Hinweis: Man stelle die Frage, wann entstand die Bank Deutscher Länder (mit der Währung "DM") und wann entstand die Bundesrepublik Deutschland, deren gesetzliches Zahlungsmittel die DM war. Der partielle Chartalismus erhält das Prinzip nationalstaatlicher Währungseinheit aufrecht, überlässt aber das Geld und Seigniorage-artige Privilegien dem privaten Bankensektor, heute schon sehr weitgehend, bei künftigem Wegfall des staatlichen Bargeldes so gut wie vollständig. Mein Reden seit langem: Der Staat (also die Bürger) bürgen für das ganze fiat Money (Giralgeldsystem) bzw (nachfragewirksam werdende) Spekulationsgewinne, die möglichen Profite liegen aber bei den Geschäftsbanken oder den Spekulanten selber. Die Zentralbank ist der Puffer zwischen dem "Giralgeldregime" und dem Bürger (so, wie eine heutige Bundesregierung der Puffer zwischen dem Schatten der Macht vulgo "der Gesetzgebung" und dem Willen des Volkes ist) Die Zentralbank gibt die Banknoten heraus. Der Staat das Münzgeld. Frage: Welche dieser zwei Tätigkeiten ist unprofitabel und uneffektiv oder umgangssprachlich - ein scheiss Job? Finde den Fehler ;-) Da das PDF zu umfangreich ist, unterbreche ich an dieser Stelle und knüpfe später daran an. Am 22.10.2014 um 12:35 schrieb Piratos: Hallo AG, hier ein Feedback von Joseph Huber zur aufkommenden Kritik zu seiner Vollgeldidee. Have Fun! :-D http://vollgeld.de/vollgeld-in-der-kritik |
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Axel Grimm, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Rudi, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Thomas Weiß, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Rudi, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Thomas Weiß, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Rudi, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Rudolf Müller, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Rudi, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, ukw, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Thomas Weiß, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Thomas Weiß, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Axel Grimm, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Rudi, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik => KONSTRUKTIV, ukw, 22.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Axel Grimm, 23.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik => KONSTRUKTIV, Gerhard, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Axel Grimm, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Thomas Weiß, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Axel Grimm, 24.10.2014
- [AG-GOuFP] Zynismus der Reichen, thomas, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Zynismus der Reichen, Patrik Pekrul, 26.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Rudi, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Patrik Pekrul, 26.10.2014
- [AG-GOuFP] Zynismus der Reichen, thomas, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Axel Grimm, 24.10.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld in der Kritik, Thomas Weiß, 24.10.2014
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