ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen
- Date: Tue, 02 Sep 2014 05:34:39 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Axel, danke für Deine Kommentare und Anregungen. Zu den einzelnen Positionen Erläuterungen im Text. Am 01.09.2014 16:29, schrieb Axel Grimm: Schau mal hier hinein http://www.baig.de/bilder/Zusqtz_vieleBanken.pdf das Thema haben ich vor ein paar Jahren schon mal angefangen, jedoch von der rein ablauftechnischen Seite im heutigen System ohne Historie. Eine oder zwei Grafiken könnten schon zur Visualisierung passen (@Rudi2 und natürlich alle Anderen: Anmerkungen/Bemerkungen/Wünsche fallen auf ein offenes Ohr. In Deiner Ausarbeitung, welche ich in Auszügen auch schon bei Reinhardt/Cashkurs gelesen hatte und auch bei der Erstellung meines Beitrages berücksichtigte, http://www.cashkurs.com/kategorie/anleihen-und-devisenwelt/beitrag/das-clearing-zwischen-geschaeftsbanken/ erscheint mir die Darstellung des Nettingverfahrens zu vorherrschend. In Deinem letzten Leitsatz sagst Du "Jede Bank behält ihre Barreserve. Überweisungen werden nicht mit ZBGiralgeld begleitet." und weiter "Zur Vervollständigung sei erwähnt, dass es auch Überweisungen gibt, die sofort ausgeführt werden. Dieser eher seltene Vorgang entspricht ablauftechnisch dem Fall, das es nur eine Überweisung gibt." Diese Aussage ist mE so irreführend. Ein Blick in die Publikation der Deutschen Bundesbank, Stand: Juli 2014 http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Geld_Und_Kapitalmaerkte/Zahlungsverkehr/zvs_daten.pdf?__blob=publicationFile zeigt folgende Zahlen für das Jahr 2013: 44 Millionen Target2 Überweisungen (Bruttoverfahren) mit einem Wert von 224 Billionen € 3.1 Milliarden EMZ Überweisungen (Nettoverfahren) mit einem Wert von 2,7 Billionen € Nach dem Nettoverfahren werden zwar 70 mal so viel Überweisungen getätigt jedoch nur mit einem Volumen von nur 1% gegenüber dem Bruttoverfahren. Technische Anmerkung: Für eine Artikel in Entwicklung schlage ich die Durchnummerierung der Absätze mit der Folge (10), (20), (30), … vor. Dann kann man leichter Bezug nehmen und die ABW leichter zuordnen. http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Bargeldlose_Zahlungen Guter Tipp, werde die Nummerierung mal so einbauen. Nun meine Anmerkungen Grundsätzliches Eigentlich kann man jedes mal einen Rundumschlag anfangen mit Entstehen und Vergehen, ZB-Geld, M1, Mx, Refinanzierung, usw. Doch dann wird es viel zu lang. Die Herausforderungen ist doch immer die Selbe: so kurz wie möglich und trotzdem „vollständig“. Die wichtigen Aspekte können nur benannt werden, ohne tiefer einzusteigen. So kurz wie möglich ist dabei sehr zeitaufwändig :-) . „Geschichte“ Bargeldlose Zahlungen gibt es schon sehr lange, doch die fristeten eine eher untergeordnete Bedeutung bzw. es war nur auf Wenige beschränkt. Erst mit den Konten für Jedermann, die Ablösung der Kontokarten durch EDV-technische Ablagen und der schnellen Telekommunikation hat das „unter ferner liefen“ zum Normalfall und heutige Standard gemacht. Erst hiermit konnte sich auch das Giralgeld seinen Siegeszug antreten. Für mich leicht nachzuvollziehen: Denn wie will jemand eine Scheck ausstellen, der gar kein Konto hatte, wie es noch vor 1950 für weit über 95% der Bevölkerung der Fall war. Sparkonten gab es schon lange, doch sofort verfügbar waren nur Konten von Wenigen. Mit den "Wenigen" hast Du sicher Recht. Irgendwo habe ich jedoch gelesen, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits 50% des Zahlungsvolumens bargeldlos abgewickelt wurde. Auch hier sollte man dann mE das Volumen unbedingt mit erwähnen. „Brutto- und Nettoabwicklung“ Mit der Bruttoabwicklung sind die Target und Target2 Verrechungen beschrieben. Diese Überweisungen gehen 1:1 mit der Übertragung des Interbankengelds (ZB-Geld) einher. Im Prinzip ja aber es existieren hier sogenannte liquiditätssparende Verfahren wie z.B. Liquiditätspooling, Warteschleifen und weitere, um den hohen Liquiditätsbedarf bei Individual-Überweisungen zu senken. In dem Clearing (Nettoabwicklung) werden Salden ausgeglichen und hier geht die Herausforderung los. Existiert eine Clearingstelle, dann kennt (wie im Artikel beschrieben) nur diese Stelle die Salden jeder einzelne Bank, während jede einzelne Bank nur ihren Saldo kennt. Setzt sich die Clearingstelle als „Topf“ ein, dann ist die Herausforderung gelöst.Dabei ist es egal ob zuerst eingezahlt wird oder zuerst ausgezahlt. Am Ende ist hier eine Null. Real existiert nun noch der Interbankenmarkt, bei dem Banken Überschüsse zu verleihen anbieten und andere Banken sich was leihen müssen. Das habe ich versucht auszuarbeiten. Nach dem sämtliche Transaktionen der Bank (Überweisungen im Kundenauftrag wie auch die vielfältigen Eigengeschäfte) gelaufen sind, geht es um den Saldenausgleich am Interbankenmarkt, wie von Dir auch so beschrieben. Hierzu ein vertrauenswürdig erscheinender Beitrag aus dem Handelsblatt, http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/rohstoffe/riskante-geschaefte-der-geldhaendler-von-der-koe-seite-all/3475876-all.html der die Prozedur des Ausgleichs sehr gut beschreibt. Ohne den Topf wird es kaum lösbar. Banken, die einen Zugfluss haben, sind noch lösbar, die kaufen einfach noch über da Clearing-Verfahren in Höhe des Saldos ein und schon ist es ausgeglichen. Banken mit Unterdeckung verkaufen noch was. Weiterhin steht den Banken das Verschieben von Überweisungen auf den nächsten Tag zur Verfügung. Egal wie man es rechnet, es ist reiner Zufall, wenn der Saldo tatsächlich exakt auf Null aufgeht. Es ist wahrscheinlich, da einfach bei fast allen Banken einfach ein minimaler Restbetrag stehen bleibt, der als Startsaldo für den Folgetag gilt. Hat dann nicht automatisch die Bank einen entsprechenden "Übernachtkredit" in Höhe des Restsaldos bei der Zentralbank genommen? ---------------------------- Meine Folgerungen aus den Abläufen: ZB-Geld hat eine eher statische Eigenschaft, es verläßt die Banken so gut wie gar nicht. Target(x)überweisungen von der Bank werden mit Target()x zu der Bank kompensiert. Im Clearing sogar sehr deutlich sichtbar. Daraus folgt: Es wird so gut wie kein bzw. sogar kein ZB-Geld für Überweisungen zwischen Banken bewegt. Hier müsste man das Überweisungsvolumen mit dem ZB-Geld der Banken vergleichen. Habe die Zahlen im Moment nicht parat. Die Szene derjenigen, die streng an dem „alles wird mit ZB-Geld begleitet!“ festhält muss das so sehen, denn nur so kann das Bild „Nur-ZB-Geld-ist-Geld“ formal gerettet werden. --------------------------------- Zurück zum Ganzen Ist der Artikel zu lang, wird der nur von intensiv-Interessierten gelesen. Fehlende Abläufe sollten mit Links zu den anderen Artikeln versehen werden und nicht Bestandteil dieser Ausarbeitung sein, denn das wird sonst zu lang. Jo, möchte sogar noch etwas weiter differenzieren. Links zu Artikeln mit gleichem Anspruch an das Vorwissen des Lesers Links mit zusätzlichen vereinfachten Darstellungen für Neulinge in der Materie (mit Glühbirne gekennzeichnet) Links zu Artikel mit Detailinformationen (Info-Icon) z.B. Zahleninformationen aus Publikationen der Deutschen Bundesbank Zum Schluß noch ein Absatz mit Ausblicken. Hier könnte der Link zu Wischer Kapitalfluseinheit und Target3 eingebracht werden als auch zu Patricks Refinanzierung. Wollte ich bei "Siehe auch" unterbringen. Was war Deine Absicht? Das sollte der Artikel beschreiben. Der Artikel soll mit den Weiterführungen http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Zahlungsverkehrsnetze_und_-systeme und http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Liquidit%C3%A4t_der_Banken ein Grundverständnis zur Entstehung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und der Bedeutung der Liquiditätsbewirtschaftung der Banken herstellen. Daran anschließend kann dann die Frage der Geldschöpfungkapazität der Bank unter Berücksichtigung auch der Eigenkapitalforderungen näher untersucht werden. Wenn eine Darstellung von mir passt oder ggf. abgewandelt reinpasst, sag Bescheid, ich lade die dann hoch (Du kannst die auch selbst machen ... nicht wundern, das benötigt mehr als nur ein paar Stunden). Danke für das Angebot, komme gerne bei Bedarf darauf zurück. Beste Grüße Rudi2 Mumken schrieb: Die Seite |
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 01.09.2014
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Axel Grimm, 01.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 02.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Axel Grimm, 02.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, moneymind, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Axel Grimm, 04.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 02.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, moneymind, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, moneymind, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Patrik Pekrul, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Marco Schmidt, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 15.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Marco Schmidt, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Rudolf Müller, 03.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] bargeldlose Zahlungen, Patrik Pekrul, 03.09.2014
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