ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Jürgen Niccum <j.niccum AT me.com>
- To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- Cc: AG-GOuFP <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] (kein Betreff)
- Date: Fri, 24 Jan 2014 10:07:58 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Auch hier dreht sich die ganze Diskussion im Kreis und ist viel zu emotional!
Die grundsätzliche Idee der Freiwirtschaft ist: Wenn das Geld, welches keine Verwendung hat, ständig an Wert verliert, wird der Besitzer versuchen es entweder zu investieren, oder es ausgeben. Ausgeben kann er es sowohl für Waren und Dienstleistungen oder für Sachwerte.
Die grundsätzliche Idee von Vollgeld ist: Wenn Geld durch Kreditvergabe geschöpft wird, ist die vorhandene Geldmenge jedes Jahr erneut mit Zinsen belastet.
Stellt man die Geldmenge schuldfrei bereit, wird die Wirtschaft entlastet.
Die grundsätzliche Idee des fraktionalen Reservesystems ist: Wenn Geld durch Kreditvergabe geschöpft wird und entstehen und vergehen kann, passt sich die Geldmenge automatisch dem Bedarf an.
Die grundsätzliche Idee der freien Marktwirtschaft ist: Durch Vertragsfreiheit bilden sich am Markt, gesteuert durch Angebot und Nachfrage, automatisch Preise. Dadurch wird die Verwendung von Ressourcen so gesteuert, dass Produziert wird, was auch benötigt wird.
Jede grundsätzliche Idee für sich genommen ist gar nicht so schlecht. Ohne sich über weitere Zusammenhänge Gedanken zu machen ist jede Idee für sich alleine nutzlos!
Jeder Anhänger einer einzelnen Idee blendet komischer Weise Nachteile aus.
Die grundsätzlichen Fragen werden leider im Eifer des Gefechts vergessen: Wie wollen wir leben? Wie stellen wir uns eine lebenswerte Gesellschaft vor?
Die Antworten fallen bei verschiedenen Menschen selbstverständlicher Weise unterschiedlich aus. Es gibt allerdings eine Tatsache, auf die jeder vor der Beantwortung hingewiesen werden muss: Wir haben nur eine Erde! Also sind alle Ressourcen begrenzt.
Folglich müssen wir versuchen das bestehende System dahingehend zu verändern, dass alle Menschen etwas von der Erde, auf die sie ungefragt geboren wurden, haben.
Eigentlich gehört doch die Erde allen Menschen. Mit welchem Recht gibt es Grundbesitz über den frei verfügt werden kann?
Bis vor gar nicht so langer Zeit war es gang und gäbe, dass Menschen Menschen besitzen. Für uns ist das heute unvorstellbar. Es findet also langsam aber sicher ein Umdenken statt.
Ich erinnere gerne noch mal an eine weitere Tatsache: Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind! Die Kinder sterben, weil sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Das sind 720 Menschen pro Stunde, 17280 pro Tag, mehr als eine halbe Million jeden Monat, und über sechs Millionen im Jahr!
Die Kinder sterben, weil wir es mit unseren freien Märkten nicht hinbekommen sauberes Wasser dorthin zu bekommen, wo es gebraucht wird. Gleichzeitig bauen in Deutschland drei Mobilfunk Anbieter drei konkurrierende Mobilfunk Netze aus, die alle drei nicht zuverlässig flächendeckend funktionieren.
In welcher Welt wollen wir leben? Wie schaffen wir es, den vorhandenen Reichtum der Erde so zu verteilen, dass jeder erst mal alles lebensnotwendige hat?
Ist ein System, welches auf Konkurrenz basiert und wie im Beispiel der Mobilfunk Anbieter im Endergebnis drei mal Scheiße produziert, wirklich sinnvoll?
Macht ein Patentrecht Sinn, das dazu führen kann, dass eine bahnbrechende Idee aufgekauft wird um in einer Schublade zu verschwinden?
Macht ein Patentrecht Sinn, das dazu führt, dass die hochgelobten Grundsätze von Angebot und Nachfrage außer Kraft gesetzt werden und zwangsläufig Monopole entstehen?
Macht ein Bodenrecht Sinn, dass dazu führt, dass es bald nur noch wenige geben wird, die die weltweite Nahrungsmittel Produktion sicher stellen werden?
Diese AG hat sehr viel geleistet! Wie können wir es schaffen die Ergebnisse der übrigen Welt verständlich zu machen?
Gruß Jürgen
Thomas Irmer schrieb:..., brauchen wir nur Gegenhalten und sagen unsere staatlichen Banken (Sparkassen) machen es anders und bieten Kredite gegen Gebühr an und nicht gegen Zinsen.
@Thomas Irmer
Jede Gebühr läßt sich in einen Zisnatz umrechnen und jeder Zinssatz in eine Gebühr.
Mit festen Gebühren wird eine andere Art der Bankenfinanzierung betreten.
Schon mal hierüber nachgedacht? -->
Worum geht es denn bei jeder Institution, die eine Haufen Personal jeden Monat zu bezahlen hat als auch anderen eher gleichbleibende Ausgaben zu bestreiten hat? Es geht darum, dass diesen Ausgaben Einnahmen entgegen stehen, mit denen das bezahlt werden kann. Das ist erst mal allgemeingültig.
Somit wäre es für Banken idealer, wenn die Einnahmen gleich bleiben täten. Das ist schon mal bei Staatsschulden erfüllt, hier fällt jeden Monat eine gleichbleibende „Gebühr“ an.
Nun wäre da auch gut, wenn das bei Krediten auch der Fall ist. Das ist möglich.
Ein Kredit hat einen Betrag. Wird eine Zinsbindung über z.B. 5 Jahre fixiert, dann lässt sich die gesamte Zinseinnahmen exakt berechnen.Heute ist es so, das am Anfang der Zinsanteil hoch ist und am Ende viel zu klein um damit noch ernsthaft die Ausgaben(Kosten) abdecken zu können.
Man kann auch die Zinsen (=Gebühren) gleichmäßig auf die Laufzeit aufteilen, also jeden Monat der gleiche Gebührenanteil und die selbe Höhe an Tilgung.
Für den Schuldner ändert sich qar nichts, jeden Monat die gleiche Rate. Am ende der 5 Jahre ist die selbe Tilgung erreicht wie beim steigender Tilgung.
Für die Bank ändert sich die Sachlage entscheidend. Die Bank hat nun eine gleichbleibende Einnahme über die gesamte Laufzeit.
Es sollte einleuchten, da geringer Kreditbeträge und kürzere Laufzeiten höhere Gebühren aufweisen müssen als hohe Beträge und lange Laufzeiten.
Die Verstetigung der Einnahmen entlastet jede Bank von der permanent Ausweitung von Krediten, die bisher nur zu Beginn viel einbringen.
Werden nun die Gebühren der Staatsschulden mit eingerechnet, dann ist der noch fehlende Betrag für die wiederkehrende Ausgaben nicht mehr so groß = die Kreditzinsen bleiben sehr gering,
Die Gebühren auf Staatsschulden stellen somit ein Grundeinkommen für Beschäftigten in dem Bereich der Geldbereitstellung (und Vernichtung) dar.
Sind die Kreditzinsen zu hoch, dann fällt reichlich Gewinn an und der geht im Falle von öffentlich-rechtlichen Banken zurück an die Gemeinschaft, hier meist Kommunen. Genossenschaftbanken werden (zwangsweise) die Kreditgebühren senken und den Überschuss irgendwie unter das Volk bringen. Privatbanken stehen im Wettbewerb und werden mitziehen müssen, denn nur Kreditkunden bringen Einnahmen.
Und wenn alle Stricke reissen, dann kann auch dem Kreditkunden eine Gebührenrückzahlung angedroht werden.
DAS wäre mal eine Veränderung, die eine Ruhe in den Kram hineinbringen könnte.
Das von Dir angestrebte Ziel von Kreditzinsen/-gebühren nahe Null ist mit dieser Maßnahme mehr gedient als andere Massnahmen. allerdigns muss man sich von gebührenlsoen Staatsschulden verabschieden udn man muss ich von Sparen verabschieden. Jede zusätzliche Ausgabe erhöht die Kreditzinsen, jeder Wegfall einer Einnahmen ebenfalls.
Einkommensüberschüssler, die keine Anlage finden, behalten ihre Überschüsse, die lassen die einfach so stehen, das ist ganz sicher und ärgen sich, das sie keine Anlage finden. Die geben das auch nicht aus.
--
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- Re: [AG-GOuFP] (kein Betreff), (fortgesetzt)
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- Re: [AG-GOuFP] (kein Betreff), Axel Grimm, 31.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] (kein Betreff), Comenius, 29.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld Initiative - Kampagnen Video der Volksinitiative in der Schweiz, Rudi, 23.01.2014
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- Re: [AG-GOuFP] (kein Betreff), Axel Grimm, 23.01.2014
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- [AG-GOuFP] Wichtig - als Aktiver bitte lesen. Danke., Thomas Irmer / ID Concept, 24.01.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Wichtig - als Aktiver bitte lesen. Danke., Andreas Tittert, 25.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Wichtig - als Aktiver bitte lesen. Danke., Patrik Pekrul, 25.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Wichtig - als Aktiver bitte lesen. Danke., Hetti Stoll, 27.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Wichtig - als Aktiver bitte lesen. Danke., Frank Giebel, 27.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld Initiative - Kampagnen Video der Volksinitiative in der Schweiz, Rudi, 23.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Vollgeld Initiative - Kampagnen Video der Volksinitiative in der Schweiz, Thomas Irmer / ID Concept, 23.01.2014
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