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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG
- Date: Sun, 14 Oct 2012 09:33:32 +0200
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Tugrisu schrieb: Gut! Da Geld die ideelle Eigenschaft der Wertaufbewahrung hat, wird es auch dafür genutzt. Man kann dies aber nur realisieren, wenn man Geld anspart, auf die hohe Kante legt oder unters Kopfkissen legt. Dadurch wird aber Geld dem Wirtschaftskreislauf zweifellos entzogen. Demzufolge steigt der Wert des Geldes gemäß den Marktgesetzen, da nun weniger Geld denselben Waren gegenübersteht. Wenn dies nun viele Marktteilnehmer machen, entsteht eine Deflation, die Preise der Waren sinken. Hört sich erst einmal gut an, hat aber fatale Folgen. Da nun immer mehr Marktteilnehmer in der Erwartung auf weiter sinkende Preise ihr Geld sparen, wird noch mehr Geld dem Wirtschaftskreislauf entzogen usw. usf. bis zum vollständigen Kollaps der Wirtschaft. Um dies auszuschließen, also das gesparte Geld dem Wirtschaftskreislauf wieder zuzuführen, gibt es eine Prämie, den Zins. Wenn der Zins hoch genug ist, gibt der Sparer sein Geld, z.B. über eine Bank, in den Kreislauf zurück. Die Höhe des Zinses ist ein ideeller und emotionaler Wert, ab welchem nun das Geld dem Wirtschaftskreislauf zur Verfügung gestellt wir. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Liquidit%C3%A4tspr%C3%A4mie 3.Absatz) Da dieser ideeller und emotionaler Wert nun rein willkürlich ist, da er weder auf einer Konstanten, einem Naturgesetz noch irgendwie mathematisch berechenbar oder begründbar ist, steht er in direktem Widerspruch zum Wertmaßstab. Fazit: Der Zins ist aus dem Geldsystem zu entfernen. Da das Geld erst wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt wird wenn der Zins eben hoch genug ist, kann man auch sagen, der Zins wird erpresst.
Das oben ist der Punkt: Durch Sparen/Horten* wird ein Teil des verfügbaren Geldes entzogen, was ansich eine Deflation zur Folge hätte. Durch das FIAT Geldsystem wird aber eine größere Menge Geld bei Banken erzeugt, als in der Wirtschaft neue Waren entstanden sind, das Ergebnis ist eine Inflation in Preisen.
Nach der heutigen Methode nährt die Kreditschöpfung/ Geldschöpfung also die Vermögen bei der Bank. Dort ist immer Geld verfügbar. In der Realwirtschaft wird immer Geld zur Finanzierung zukünftig realisierter Wertschöpfung notwendig, es herrscht also stets ein Geldmangel. Und das ist der Grund, warum heute ein relativ hoher Zins bzw. Anteilsrenditen verlangt werden können, die Realwirtschaft muss diesen Preis bezahlen.
Würde der Unternehmer in die Zukunft reisen können und von dort das Geld ins Heute holen, das er dann für Zins und Tilgung bezahlt hatte, dann bräuchte er keinen Kredit aufnehmen (der Betrag wurde ja erwirtschaftet) und würde keine Gelder an nicht-wertschöpfende abgeben müssen.
Und genau da sehe ich die Lösung: Die Wertschöpfung des heutigen Kreditnehmers würde durch Geldschöpfung gedeckt, weil die Höhe der netto entstandenen neuen Werte (neu geschaffenes abzüglich Verfall & Abschreibung) ohnehin durch neues Geld gedeckt werden muss, um keine Deflation zu bekommen. Oder aber man macht es z.B. so, dass die Unternehmen eine zukünftige Wertschöpfung anmelden, das Geld dafür bekommen und dann im Verlauf die Tilgung leisten (keinen Zins mehr, da kein Kreditgeber). Leisten sie die Wertschöpfung nicht, müssen sie anders die Schulden (ein nicht eingehaltenes Versprechen gesellschaftsrelevanter Leistungen) tilgen.
Das kann man dann noch damit kombinieren, dass dieses neue Geld Eigentum der real arbeitsleistenden ist, nicht des Unternehmens, und damit mittelfristig das Eigenkapital der Unternehmen durch die Arbeitsleistenden getragen wird und sie damit selbstbestimmt werden. Dabei würden alle Beträge, die heute Kapitalkosten sind zu Einkommen der Arbeitenden werden. Denn nur Arbeitsleistende schaffen Werte, ihnen stehen 100% der Einnahmen zu (abzüglich Gemeinschaftbeitrag, sprich Steuer & SV).
Gruß Christoph
* Um gleich Diskussionen vorzubeugen: Natürlich geht ein Teil der Spargelder zu Investitionsgeld, Bankausschüttungen usw., doch nicht 100% kommen in Konsum, was auch dadurch bewiesen wird, dass Geldmenge und Geldvermögen erheblich stärker steigen als die Preise in der Volkswirtschaft.
von tugrisu
Am 13.10.2012 22:14, schrieb alex AT twister11.de:
Gut! Da Geld die ideelle Eigenschaft der Wertaufbewahrung hat, wird es auch dafür genutzt. Man kann dies aber nur realisieren, wenn man Geld anspart, auf die hohe Kante legt oder unters Kopfkissen legt. Dadurch wird aber Geld dem Wirtschaftskreislauf zweifellos entzogen. Demzufolge steigt der Wert des Geldes gemäß den Marktgesetzen, da nun weniger Geld denselben Waren gegenübersteht. Wenn dies nun viele Marktteilnehmer machen, entsteht eine Deflation, die Preise der Waren sinken. Hört sich erst einmal gut an, hat aber fatale Folgen. Da nun immer mehr Marktteilnehmer in der Erwartung auf weiter sinkende Preise ihr Geld sparen, wird noch mehr Geld dem Wirtschaftskreislauf entzogen usw. usf. bis zum vollständigen Kollaps der Wirtschaft. Um dies auszuschließen, also das gesparte Geld dem Wirtschaftskreislauf wieder zuzuführen, gibt es eine Prämie, den Zins. Wenn der Zins hoch genug ist, gibt der Sparer sein Geld, z.B. über eine Bank, in den Kreislauf zurück. Die Höhe des Zinses ist ein ideeller und emotionaler Wert, ab welchem nun das Geld dem Wirtschaftskreislauf zur Verfügung gestellt wir. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Liquidit%C3%A4tspr%C3%A4mie 3.Absatz) Da dieser ideeller und emotionaler Wert nun rein willkürlich ist, da er weder auf einer Konstanten, einem Naturgesetz noch irgendwie mathematisch berechenbar oder begründbar ist, steht er in direktem Widerspruch zum Wertmaßstab. Fazit: Der Zins ist aus dem Geldsystem zu entfernen. Da das Geld erst wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt wird wenn der Zins eben hoch genug ist, kann man auch sagen, der Zins wird erpresst.
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