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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: "'Systemfrager'" <Systemfrager AT yahoo.de>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, <ag-marktwirtschaft-neu-denken AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG
  • Date: Sat, 13 Oct 2012 10:41:26 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

@Paul

Hmm, also vor ein paar Monaten hast Du die Thematik schon mal verstanden
gehabt, warum missverstehst Du sie jetzt?
Ich habe Deine Mail dazu vom 11.7. unten angehängt.
Das Konzept Wertschöpfungsentgelt lässt mitnichten irgendeinen Unternehmer
Geld drucken! Und bewirkt so ziemlich das Gegenteil von neoliberalistischen
Zielen.
Wenn wir Kritik übern, dann bitte die Information bezogen, die auch
veröffentlicht wurde, nicht von vagen Vorstellungen.

Genau darum geht es in meinem Konzept: Stärkung des Arbeitsbezogenen
Einkommens und des Mitarbeitereigentums (oder im Fall Einzelunternehmer auch
des Unternehmers), höhere Steuereinnahmen, Reduzierung der
Vermögenseinkommen. Damit wird auch das Nachfrageproblem gelöst. Die Macht
geht dezentralisiert in die Hände der Millionen Bürger zurück und der Staat
ist intakt und mittelfristig schuldenfrei, weil die Problematik der
Schuldentsprechung für steigende Vermögen gelöst ist.

Ich möchte Dich inständig bitten, die Information mal ganz aufzunehmen, z.B.
schau Dir mal die Ausarbeitung an, die ich kürzlich auf Youtube
veröffentlicht habe (sind nur 46 Minuten, es lohnt sich!):
http://www.menschen-gerechte-gesellschaft.blogspot.de/
(das Kapitel " Geldmengenerhöhung in der Realwirtschaft &
Wertschöpfungsentgelt" erklärt diesen Teil, das sollte aber im Kontext
verstanden werden)

Was den Klassenkampf angeht:

Wenn eine "Arbeiterschaft" über die "Unternehmerschaft" siegen würde,
bräuchte man wieder neue Unternehmensplaner und -führer, die kämen aus der
vorherigen "Arbeiterschaft" und würden wieder Rollen einnehmen, die nach dem
geäußerten Weltbild wieder zu bekämpfen wäre usw.
Eine Zentralisierung und zentralistische Planung, das hat die Erfahrung mit
dem Kommunismus gezeigt, ist eine Verschlimmerung der Unfreiheit. Dadurch
wird nicht nur der Wohlstand vermindert sondern auch die Freiheit der
Einzelnen im Wirtschafts- und Staatssystem.

Nur wenn Arbeitsleistenden die Produktivmittel gehören, ist Freiheit und
Wohlstand gleichzeitig möglich. Und nur mit gemeinschaftlichem
Produktivvermögen kann effektiv und konkurrenzfähig den Bedarf decken. Und
für Einzelne sind Systeme wie z.B. ein Mobilfunknetz viel zu komplex und
unbewältigbar. Wir brauchen die verschiedenen Rollen, die Strategen, die
Initiatoren, die Kreativen, die Handarbeitenden, die Organisatoren usw. Wenn
wir sie abzuschaffen versuchen, zerstören wir einen Teil der Freiheit und
ihres Nutzens. Wofür wir sorgen müssen ist, dass die Rollen im sinn der
Gesellschaft ausgefüllt werden, nicht dass Menschengruppen diffarmiert oder
bekämpft werden.

Die Beteiligung der Mitarbeiter durch wachsendes Eigentum am Unternehmen
führt Stück für Stück die Macht in die Hand der breiten Masse der Bürger, in
die Hand derer die die wertschöpfende Leistung erbringen. Ohne die
unternehmerische Dynamik, die für jeden Unternehmensstart notwendig ist, zu
stören. Das, was in den neuen Bundesländern am meisten fehlt, ist
Unternehmertum bzw. das dafür notwenige Bewusstsein. Würden wir das
unterbinden, wäre das alles andere als vorteilhaft. Es muss nach wie vor
möglich, interessant und gewinnbringend sein, unternehmerisch tätig zu sein,
weil jeder Unternehmer auch ein Risiko trägt und seine Initiative und
Tatkraft wertvoll ist - als ein Teil der verschiedenen Leistungen in einer
Gesellschaft.

Dieser Vorschlag ergreift nicht Partei für Bevölkerungsgruppen sondern
integriert die Werte der Gesellschaft in einer ausgewogenen, realistisch
machbaren Form und versucht sowohl ein gut funktionierendes Wirtschaftssystem
mit einer ausgewogenen Verteilung von Einkommen, Gerechtigkeit, Freiheit und
Verantwortung zu schaffen. Er fördert keine Gegnerschaften sondern gemeinsame
Interessen, nicht Spaltung sondern Vereinigung und Gleichheit.

Gruß
Christoph

https://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaWertsch%C3%B6pfungsentgelt#Ebene_3:_Das_Wertsch.C3.B6pfungsentgelt_als_L.C3.B6sung


http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/DemokratieInDerWirtschaft


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
> Auftrag von Systemfrager
> Gesendet: Samstag, 13. Oktober 2012 10:02
> An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de; ag-
> marktwirtschaft-neu-denken AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der
> AG
>
> @Christoph
>
> Ich weiß, du gehörst nicht zu den 99% Geldkritikern, die von den Teologen
> und
> Gesellianern angequatscht wurden.: Zins sei ein Teufelswerk
> - und jetzt verbreiten sie ein EVANGELIUM DER ZINSBEFREIUNG
>
> Nein, zu diesen gehörst du ganz bestimmt nicht. Dir ist es gut bakannt,
> dass es
> zwei mikroökonomisch fundierten Makromodelle gibt, die die Marktwirtschaft
> als Ganzes erfassen:
> 1 - Das partikel-mechanische Modell von Walras (das Modell des allg
> Gleichgewichts) - das "Refferenzmodell" der neoliberalen Angebosts- bzw.
> Kostentheoretiker.
> 2 - Das Kreislaoufmodell - das authentische Modell der WiWi
>
> Du weißt, dass aus diesen Modellen logisch eindeutig folgt, dass man Zins
> erwirtschaften kann und dass er kein Gleichgewichtsstörer ist.
>
> Wo begint aber deine wilde Trickserei und Sophisterei:
>
> Du wills (Etikettenschwindel) sagen: Im Prinzip kann ein Unternehmen auch
> Zins erwirtschaften, aber in der Praxis ist dies so schwierig, dass dies die
> Unternehmen kaum schaffen - der Zins ruiniert sie einfach.
>
> Tja:
> Ein Unternehmen muss Löhne, Profite, Dividenden, Pacht, Steuern .... und
> auch
> noch Zinsen erwirtschaften. Dass nur Zinsen ein Problem sein können, ist
> eine
> totale Idiotie. (Und daraus folgt die Schnapsidee, die Unternehmen sollten
> sich
> das Geld selbst schänken können. Geldschöpfung in die Hände der
> Unternehmer. Unglaublich.)
>
> Du bist ein VERKAPPTER Neoliberaler!
>
> Bist du so relaitätsfremd, dass du nicht begreifen kannst, dass die
> Steursenkungen die Haushalte ruiniert haben und nicht die Zinsen?
> Ohne die Steuersenkungen wäre es kein Problem die Staatschulden zu
> beseitigen - nach dem Kreig war dies auch kein Problem.
>
> Außerdem haben in den letzten Jahern die Banken ein Pyramidespiel betrieben
> - des planetaren Maßes. Das hat nicht mit Zinsen zu tun, es geht um reine
> staatlich legalisierte Kriminalität.
>
> Ach so, ich weiß, wir wollen uns für alle sozialen Schichten und Gruppen
> einsetzen. Sagst du als Gutmensch. Was für ein Unsinn!
> Die Reichen berauchen deine Unterstützung nicht - lieber Christoph. Es
> herrscht
> Klassenkampf, hat einer von ihnen offen gesagt. Und die Zinskritiker sind
> die
> NÜTZLICHEN IDIOTEN DIESER REICHEN KLASSENKÄMPFER
>
> Das Problem ist nicht Zins, sondern mangelnde NACHFRAGE. Aber das ist nun
> ein anderes Thema.
>

Morgen Christoph,

warum hast du es schon vor Monaten nicht so gesagt????????ß

Ich ahnte nämlich was "böses", etwa so:
Die Banken schöpfen heute das Geld aus dem Nichts, nun sollte man den Firmen
überlassen, dass sie das Geld aus dem Nichts schöpfen.

Nehmen wir an, jetzt habe ich dich verstanden. Wenn man nicht vorsichtig sein
sollte, würde ich am liebsten jubeln. Aber lassen wir das Feiern für später.

Ich suche schon seit Jahren eine Möglichkeit, dass die ZB ihr neu geschöpftes
Geld aus Nichts so schenkt, dass es nicht zu den Konsumgütern geht. (Da hat
sich Keynes getäuscht, dass so etwas gut wäre.)
Bisher konnte ich etwa zwei Möglichkeiten finden: Öffentliche Güter und
Subventionen für große und technologisch neue Investitionen.
Natürlich ich habe persönlich im Hintergrund, dass durch
kreislauftheoretische Analyse neu entstandenes Paradigma über die
Funktionsweise der Marktwirtschaft. In diesem paradigmatischen Rahmen kann
die Nachfrage fehlen kann. Und zwar nicht durch Geldhorten, deshalb ich keine
Konsumausgaben beführworte. Aber lassen wir diese "trockene" Theorie zuerst
beiseite.

Was du vorschlägst, passt zu meiner Analyse, wie sich der Nachfragemangel
beseitigen lässt
http://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/ca/42j/ca42j.php?df_name=caDF40&tbch=ca&schp=rnachfrZ&ordner=42j
oder
http://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/ca/42k/ca42k.php?df_name=caDF40&tbch=ca&schp=rnachfrZ&ordner=42k

Wie gesagt, bleiben wir vorsichtig, gehen wir aber davon aus, dass ich in
deiner Konzeptieon der "Verteilung vom neuen Geld" etwas interessantes ahne.
Da hast du auch Nicolai auf der Seite, zumindest im Prinzip. Der Rest der
AG-Geld kann man vergessen: Die Menschen die sich nicht auskennen, lösen
Probleme die es nicht gibt.






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