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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung - BIP

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung - BIP


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: "alex AT twister11.de" <alex AT twister11.de>
  • Cc: Piraten AG FP <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung - BIP
  • Date: Sun, 16 Sep 2012 09:20:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Vorschlag: ich finde den Ansatz auch etwas zu "far out" - "off topic" will nicht sagen - aber ich glaube nicht, dass es unser Aufgabe ist oder sein sollte, die VWL zu reformieren, zumal es uns nicht wirklich weiterbringt.

Diese AG beschäftigt sich mit dem Geldsystem; da haben wir das Kernproblem identifiziert (die Banken drucken ihr eigenes Geld und kontrollieren so die Geldmenge), und deshalb favorisiert die Mehrheit (so scheint es mir) auch eine der folgenden Lösungen: Vollgeld oder 100% Reserve, deren Unterschied für mich rein akademischer Natur ist.

In a nutshell: Die Zentralbank (oder Monetative, oder wie auch immer) soll die Geldmenge wieder kontrollieren. Das ist ein sehr zentralistischer staats- bzw. institutionengläubiger Ansatz, der mir allenfalls als schnell umsetzbarer "Quickfix" im bestehenden System erscheint.

Alternativ hatte ich das Gegenteil vorgeschlagen die Möglichkeiten der heutigen Technik zu nutzen: Jeder darf Geld bzw. konkretisierte Leistungsversprechen emittieren um seine Bedarfe am Markt wirksam werden zu lassen; mir scheint, auch dieser Gedanke würde mit einigen Interesse aufgegriffen. Ehrlich gesagt, erscheint mir dieser "piratiger". Schliesslich wäre das transparent und selbstbestimmt, und mir ist so als wären das zwei zentrale Forderungen aus unserem Parteiprogramm (siehe http://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm):

"Wir Piraten streben eine möglichst hohe demokratische Gleichberechtigung aller Menschen an. Deswegen ist es Ziel der Piratenpartei, die direkten und indirekten demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten jedes Einzelnen zu steigern und die Partizipation jedes einzelnen Mitbürgers an der Demokratie zu fördern."

"Digitale Medien erhöhen die Geschwindigkeit des Informationsaustausches in der Gesellschaft enorm. Es ist in der heutigen Zeit ein Leichtes, große Mengen an Informationen zu durchsuchen und jedem zugänglich zu machen. Das alles ermöglicht ganz neue und vorher undenkbare Lösungsansätze für die Verteilung von Macht im Staate; vor allem dezentralere Verwaltungen und die Einführung verteilter Systeme werden auf diese Weise stark vereinfacht."

"Der Wandel zur digitalen Gesellschaft stellt einen enormen Entwicklungssprung dar. Sie wirkt sich massiv auf unser soziales Leben, politische Prozesse und unser wirtschaftliches Handeln aus. Freie Kommunikation wirkt wie ein Katalysator für die Weiterentwicklung der Gesellschaft und legt mit den neuen digitalen Technologien bisher ungeahnte Potenziale frei. Der freie Informationsfluss schafft mündige Bürger, die in der Lage sind ihre Freiheit wirkungsvoll gegen totalitäre Tendenzen zu verteidigen. Die freie Vernetzung ermöglicht es Angebot und Nachfrage aller Art einfach zusammenzubringen."

Ich finde, dass wir uns in dieser AG darauf konzentrieren sollten, einen Vorschlag zum Geldwesen zu entwickeln, der mit den Grundsätzen unseres Parteiprogramms übereinstimmt (Transparenz, Teilhabe, Selbstbestimmung) statt "die Welt neu zu erfinden".

Ich schlage daher vor, die Reform der VWL in eine "AG VWL 2.0" zu verlagern und uns in dieser AG auf die Geldordnung und Finanzpolitik zu konzentrieren - das erscheint mir mit Blick auf die nächste Bundestagswahl vordringlicher.

Ahoi,

Patrik





Am 15.09.2012 um 22:32 schrieb alex AT twister11.de:


2012/9/15 Sascha Maus <sascha.maus AT rocketmail.com>

> ...diese Vorgänge sind interessant.
Aber IMO mit Deinem Modell nicht realistisch darstellbar...

Zum Nachdenken braucht es aber leider Modelle und Thesen bzw. Theorien die man überprüfen kann und die man vorher finden muss.
Wenn dir kein konkreter Verbesserungsvorschlag zum Modell einfällt ist dieses Modell immer noch besser als keins.
 

> Welche alternative Herangehensweise schlägst du vor?
> Hände in den Schoß legen und Däumchen drehen?
Wie geschrieben, bin ich Realist... Meine Herangehensweise:
Nächstes Jahr sind Bundestagswahlen... Ich glaube fest daran, wir kommen ins Parlament... Aber, um Gesetze beschließen zu können, muß man die Regierungsgewalt haben... D.h., bis dahin, viel Oppositionsarbeit...
- Bestehende Gesetzeslücken finden und schließen...

Das ist zum Scheitern verurteilt. Wie kompliziert will man die Regelungswerke die bereits existieren noch gestalten?
An der einen Stelle stopft man, an der nächsten gibt es ein neues Loch. Das ist ein bürokratisches "Race of Arms".
Woran willst du eine Gesetzeslücke festmachen? Ist etwas gewollt oder eine Lücke? Wie willst du das bewerten?
Ohne eine stimmige Theorie bleiben nur Worthülsen und politische Phrasen.
 
- Sich widersprechende Gesetze entschärfen...

Kannst du ein Beispiel von sich widersprechenden Gesetzen nennen?
Einen Widerspruch kann es nur in einem logischen Modell geben. Wenn man sich auf kein Modell stützt kann es auch keine Widersprüche geben.

 

- Gravierende Mißstände vor BVerfG & EuGH bekämpfen...

Wie willst du das machen? Nagut. Ich sehe ein, das es wichtig ist politische Arbeit zu leisten, aber da bin ich ungeeignet für.
Also Marketing, Netzwerken, Präsenz zeigen, Öffentlichkeitsaufmerksamkeit erzielen, usw...
... nur wenn es kein Fundament gibt auf dem man bauen kann, baut man auf Sand und nur ein Luftschloss.

 


> Was sollte ergänzt werden?
> Was fehlt?
Z.B., dass wir in einer bestehenden Welt leben??? Wir fangen halt eben nicht bei Null an wie in Deinem Modell...

Wir leben in einer bestehenden Welt. Ich sehe das Problem nicht.
Welche "Reformen" willst du denn implementieren? Jede ist genausogut wie jede andere, wenn du keine Theorie darüber hast, warum eine besser ist als eine andere. Naja, aber du scheinst grundlegend anders zu denken, insofern glaube ich wird das Gespräch nicht weit führen. :-)




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