ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Jürgen Niccum <j.niccum AT me.com>
- To: Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung
- Date: Fri, 22 Jun 2012 15:49:41 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Interprätationsversuch:
Durch das Anheben der Leitzinsen werden weniger Kredite vergeben und die Geldmenge M1 schrumpft.
Gleichzeitig steigen auch die Guthabenzinsen, wodurch die Zinszahlungen auf Sparkonten aller Art steigt und sowohl M2 als auch M3 steigen lässt. Möglicherweise wird auch M1 nach M2 umgeschichtet, weil die Zinsen höher sind.
Gruß Jürgen
Am 22.06.2012 um 15:36 schrieb Frauke Mattfeldt:
+1Ohne jetzt an dieser Stelle weiter auf den Zins und auf seine - aus meiner Sicht langfristig immer negativen Folgen, insbesondere für Staaten - eingehen zu wollen (wenngleich er nicht das einzige Problem ist), möchte ich hier zunächst eine Frage stellen:
Ich bin auf eine Grafik gestoßen, die ich mit den Zahlen der EZB nochmal selbst erstellt habe - sie stimmt so - (ich hänge hier nur die Grafik aus dem Netz an - wer die Exceltabellen vorn mir haben will, kann mir bescheid sagen) - und die ich noch nicht richtig interpretieren kann.
Die angehängte Grafik zeigt die Geldmengen M3 und M1 in Beziehung zueinander (M2 ist hier auf der Grafik nicht drauf - entwickelt sich aber wie M3).
Die Kurven zeigen jeweils die prozentuale Veränderung der Geldmenge zum Vormonat bzw. zum vorherigen Erhebungszeitraum an (sind also keine Graphen zur realen Geldmengenentwicklung) .
Nun ist hier auffällig, dass sich die drei Geldmengen M1, M2 und M3, obwohl sie sich ansonsten über die Jahre hinweg immer ähnlich entwicklelt haben (was auch logisch wäre) vor der Krise - also ab dem Jahr 2006 genau gegenteilig entwickelten. In den USA ist das genauso gewesen. Die Geldmengen M3 und M2 stiegen zunächst - bis zum Crash - trotz Anhebung des Leitzinses(!) - steil an, während sich die Ausdehnung der Geldmenge M1 erwartungsgemäß durch die Erhöhung des Leitzinses nach unten entwickelt hat, also prozentual schrumpfte.
Nun frag ich mich: wie kann das sein - und: was bedeutet das eigentlich übersetzt?
Das müsste ja bedeuten, dass die umlaufende Geldmenge (Bargeld und Sichteinlagen) viel weniger gewachsen ist, als M3 und M2 - also die längerfristigen Spareinlagen, die Wertpapiere etc. Und dies unabhängig von der Erhöhung des Leitzinses der FED bzw. EZB. M3 und M2 haben quasi auf den Leitzins überhaupt nicht reagiert und sind ungeachtet der Erhöhung weiterhin steil angestiegen.
Wie kann man das interpretieren?
Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen - vielleicht Arne?
Merkwürdig ist auch, dass zur selben Zeit die FED aufgehört hat die Zahlen für die Geldmenge M3 zu veröffentlichen, wobei M3 in den USA noch ein bisschen anders definiert ist als in Europa (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge). In den USA zählen laut Wikipedia insbesondere die großen Sparguthaben und Wertpapierbestände, sowie die Dollarbestände im Ausland zu M3.
Krass, dass die FED die Zahlen seit 2006 einfach nicht mehr heraus gibt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand die Zahlen interpretieren könnte. Bei mir im Kopf wird noch kein Schuh draus...
Liebe Grüße,
Frauke
Am 22.06.2012 14:38, schrieb Andreas Schneider:
Am 22. Juni 2012 15:05 schrieb Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>:
Am 21.06.2012 12:50, schrieb Andreas Schneider:Es ist egal, woher der Zins stammt, ob nun aus einem anderen Kredit oder er wird mit dem Geld bezahlt, das ohne tilgungspflicht im Spiel ist, denn auch heute existieren ein paar hundert Mrd, die "einfach nur das sind".
Kreditzinsen sind unproblematisch.
Der Zins kann nur aus einem anderen Kredit stammen. Alles andere ist Illusion.
Was meinst du mit Geld, das einfach so da ist? Mit Sicherheit keine Euros, denn die werden durch Monopol mit Zinsen geschöpft.
Ich denke Axel meint hier die geleisteten Zinszahlungen, welche auf getilgte Kredite angefallen sind.
Das sind Guthaben, die maßgeblich an die Einleger (=Gläubiger der Bank) zurück gehen und ihr Eingelegtes / Anlage-Kapitalvermögen mehren.
Das erinnert mich die Frage, was zu erst da war. Das Huhn
oder das Ei?
Wenn man ein geschlossenes System betrachtet, was übrigens
mit dem Insel-Argument nichts zu tun, in dem Zinsbasiertes
Geldschöpfmonopol herrst sehe ich das so:
Wenn ich einen Kredit vergeben habe, der mit Zinsen getilgt
wurde, dann hab ich den bezahlten Zins als Guthaben.
Die Person, die den Zins getilgt hat, muss aber trotzdem
irgendwie an des Geld dafür gekommen sein.
Das dieses Geld wiederum auch nur mit Zinses geschöpft
wurde, fehlt der Zins am Ende doch. Nur eben wo anders.
Es ist und bleibt ein Schneeballsystem.
Das Argument, der Zins innerhalb eines geschlossenen System
wird getilgt, durch Geld das aus einem anderen System kommt,
ist doch absurd. Wer tilgt denn dann den Kredit in dem
ominösen Helfer-System?
Das 10 Münzen-Modell ist nicht wiederlegt. Ganz im
Gegenteil.
--
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