ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Andreas Schneider <schn.andreas AT googlemail.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung
- Date: Sat, 23 Jun 2012 01:21:35 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Und, um nachdem Axel schon nicht auf meine Argumente angeht, mir nichts vorwerfen zu lassen, gehe ich auch auf das Kontrapapier zur Zinskritik ein und erkläre es für Lückenhaft.
Der Denkfehler der Zinskritik liegt darin, dass sie diese Situation verallgemeinert und meint sie könne hiermit eine Aussage über die Volkswirtschaft bzw. das Währungssystem als Ganzes treffen.
Die beschriebene Situation tritt auch dann ein, wenn die fehlenden y Euro nicht aus einer Zinsforderung, sondern beliebigen anderen Forderung, wie z.B. Konsumausgaben, stammen. Sie ist also völlig unabhängig davon, ob es in einer Volkswirtschaft Zinsen gibt oder nicht.
Ich habe nie behauptet, der Zins sei der einzige Effekt, der zur Aufschuldung des System führt. Ich beharre aber darauf, dass sein Beitrag dazu nicht abgestritten werden kann. Logische Ausführungen folgen am Ende.
Die Zinskritik behauptet, dass der Zins nicht mitgeschöpft wird und daher fehlt. Diese Behauptung ist falsch: Die Zinskritik übersieht, dass
genau hieran zweifel ich
- es nicht nur eine Geldschöpfung über die Kreditvergabe gibt, sondern auch über Ausgaben für Kosten und der Beschaffung von Aktiva, wie z.B. Bürogebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Das ist keine Geldschöpfung die in dem System auftaucht. Denn irgendjemand muss diese Dinge ja erstmal kaufen, damit sie einen Wert besitzen. Und das Geld dafür nimm er woher? -Richtig, von der Bank. Es fehlt am Ende doch.
Zurück auf die Insel.
Ich habe in meiner Mail um 15:25 bereits angeführt, wieso ich das Modell für beliebig gültig in Bezug auf Anzahl der Kreditnehmer bzw. Unabhängigkeit der Kreditlaufzeiten halte.
Ein Kreditgeber und Geldschöpfer und zwei Kreditnehmer.
Beide bekommen einen Kredit über 10 Geld zu beliebigem Zins.
Der eine von beiden ist jedoch besonders Klug und hat sich schon im voraus überlegt, wo er die Zinsen hernimmt um den Kredit zu tilgen. Er erschlägt mit seinem Geld ein Tier und denkt sich, dafür bekomm ich sicher was. Der andere denkt sich cool, brauch ich nicht selber jagen und gibt dem ersten 1 Geld für das Tier.
Der erste tilgt seinen Kredit und der zweite? Dem fehlt nicht nur der Zins sondern noch der Teil, den er verprasst hat, so wie die meisten Kreditnehmer.
Natürlich fällt dem irgendwann auch was ein an Geld zu bekommen, wenn man sich beliebig viele Kreditnehmer vorstellt aber irgendwo fehlt das Geld am Ende doch.
- die Eigentumsrechte des gesamten Bankensektors direkt oder indirekt den Nichtbanken gehört. Auf diese Weise fliest der Rest der Zinserträge in Form von Dividenden an die Nichtbanken zurück.
Und das ist das Tückische. In Form von Dividenten. Also eine Forderung auf etwas, von dem Bekannt ist, dass es mehr Forderungen gibt als das etwas selbst. Durch das Verfilzen von Forderungen die jeder an jeden anderen stellt exponentiert sich die Warscheinlichkeit, dass ein einziger Kreditausfall am Ende jeden anderen in Liquiditätsprobleme stürzt.
Noch einmal allgemein:
Es kann nicht abgestritten werden, dass der Zins die Aufschuldung unseres Systems begünstigt. Damit wird nicht behauptet, dass er der einzige Faktor ist, der es begünstigt. Seinen fatalen Charakter zeigt der Zins allerdings, wenn das System sowieso schon gefährlich aufgeschwungen ist. Dann führt er nämlich zum exponenziellen Divergieren Systems. Das verdeutlicht der sogenannte "Josephspfennig".
Vom Thema Wachstumszwang ist der Zins ebenso wenig zu trennen.
Dazu kann man im Inselmodell einfach den Zins beliebig steigern.
Geht der Zins gegen unendlich, wird erkennbar, dass es dem Kreditnehmer unter keinen Umständen möglich ist, den Kredit je zu tilgen. Er kann nicht unendlich viel Arbeit verrichten um Güter aus dem Boden zu stampfen.
Irgendwo zwischen 0% Zins und unendlich viel Zins, gibt es ein Maximum an Arbeit, das der Kreditnehmer theoretisch verrichten könnte, um zum Ende seines Lebens in der Lage zu sein, den Kredit zu tilgen.
Diese Menge an Arbeit liegt definitiv über der Menge an Arbeit, die der Kreditnehmer verrichtet hätte, wenn er nur sich selbst hätte versorgen müssen. Also was er mehr arbeitet ist der Wachstumszwang, den der Zins ihm auferlegt.
Anm:
Natürlich kann auch Konkurrenz oder Neid ein Faktor sein, der jemand bewegt mehr zu arbeiten, als er eigentlich möchte. Es gibt nicht nur den Wachstumszwang durch den Zins. Dennoch ist er nicht abzusprechen.
Ich verstehe diese Ausführung als Positionspapier meinerseits und warte auf Sachliche Widerlegung. Ich bitte darum, auch meine anderen Mails aus diesem Thread einzubeziehen.
- [AG-GOuFP] M1 vs. M3, (fortgesetzt)
- [AG-GOuFP] M1 vs. M3, Frauke Mattfeldt, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] M1 vs. M3, Frauke Mattfeldt, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Frauke Mattfeldt, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Jürgen Niccum, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Frauke Mattfeldt, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Comenius, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Axel Grimm, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 22.06.2012
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- [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Keox, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Frauke Mattfeldt, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Keox, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Stephan Schwarz, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Piratos, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- [AG-GOuFP] Bundesbank-Chef weist Monti in die Schranken (SPON) - Geld nur wenn Privatbanken ABSAHNEN können, sonst kein Geld!, Systemfrager, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Keox, 23.06.2012
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