ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung
- Date: Sat, 23 Jun 2012 03:30:55 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Das Grillfest, ich höre mir das gerade nochmal an, widerlegt die These vom nicht-geschöpften Zins überhaupt nicht.
Begründung: Die Tatsache, dass die Banken ihre Gewinne wieder an Nichtbanken zurückführen, etwa über die Ausschüttung von Dividenden o.ä. hat nichts damit zu tun, dass das Geld für den Zins nicht geschöpft wurde. Die Ausschüttung der Dividenden und Lohnzahlungen an die Bankmitarbeiter ist lediglich eine Umverteilung. Der nicht mitgeschöpfte Zins wird woanders weggenommen - führt unter Umständen irgendwo zu Insolvenzen, Lohnkürzungen o.ä. - und wird dann an die Aktionäre, Mitarbeiter der Bank etc. umverteilt. So kommt das Geld zwar wieder in den Geldkreislauf - wurde aber vorher dennoch nicht geschöpft. Das ist eine reine Umverteilung.
Eine Geldschöpfung außerhalb von Kreditvergaben, d.h. ohne Zins, findet nach dem Positionspapier nur durch den Kauf von Aktiva statt. Diese Summe müsste genauso groß sein wie die Zinslasten. Ansonsten würde die These vom nicht oder nicht vollständig geschöpften Zins stimmen.
lG, Frauke
Am 23.06.2012 01:36, schrieb Keox:
Wir haben doch das Grillfest nicht aus Spass veranstaltet. Ich schlage vor keine Zeit mehr hier auf der ML mit Kritikern des Kreditzinses zu verschwenden. Wer denkt, dass der Kreditzins aufgrund einer zu geringen Geldmenge nicht zurückbezahlt werden kann, soll sich die Audioaufzeichnung anhören und die entsprechenden Positionspapiere durcharbeiten. Anschließend sollte er ein eigenes Positionspapier erstellen, in dem er die Aussagen der Kontraposition des Grillfestes auseinandernimmt. Zusätzlich sollte er sich bereit erklären bei einer Neuauflage des Grillfestes seine Position öffentlich im Mumble zu verteidigen. Wer dazu nicht bereit ist, sollte von uns einfach ignoriert werden. Wir haben nicht die Zeit um uns jede Woche mit einem neuen hier auf der ML darüber zu streiten.
Gruß Keox
Am 23.06.2012 01:21, schrieb Andreas Schneider:
Und, um nachdem Axel schon nicht auf meine Argumente angeht, mir nichts
vorwerfen zu lassen, gehe ich auch auf das Kontrapapier zur Zinskritik ein
und erkläre es für Lückenhaft.
*Ich habe nie behauptet, der Zins sei der einzige Effekt, der zur
Der Denkfehler der Zinskritik liegt darin, dass sie diese Situation
verallgemeinert und meint sie könne hiermit eine Aussage über die
Volkswirtschaft bzw. das Währungssystem als Ganzes treffen.
Die beschriebene Situation tritt auch dann ein, wenn die fehlenden y Euro
nicht aus einer Zinsforderung, sondern beliebigen anderen Forderung, wie
z.B. Konsumausgaben, stammen. Sie ist also völlig unabhängig davon, ob es
in einer Volkswirtschaft Zinsen gibt oder nicht.
Aufschuldung des System führt. Ich beharre aber darauf, dass sein Beitrag
dazu nicht abgestritten werden kann*. Logische Ausführungen folgen am Ende.
Die Zinskritik behauptet, dass der Zins nicht mitgeschöpft wird und daherfehlt. Diese Behauptung ist falsch: Die Zinskritik übersieht, dass
genau hieran zweifel ich
Das ist keine Geldschöpfung die in dem System auftaucht. Denn irgendjemand
- es nicht nur eine Geldschöpfung über die Kreditvergabe gibt, *sondern
auch über Ausgaben für Kosten und der Beschaffung von Aktiva, wie z.B.
Bürogebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung.*
muss diese Dinge ja erstmal kaufen, damit sie einen Wert besitzen. Und das
Geld dafür nimm er woher? -Richtig, von der Bank. Es fehlt am Ende doch.
Zurück auf die Insel.
Ich habe in meiner Mail um 15:25 bereits angeführt, wieso ich das Modell
für beliebig gültig in Bezug auf Anzahl der Kreditnehmer bzw.
Unabhängigkeit der Kreditlaufzeiten halte.
Ein Kreditgeber und Geldschöpfer und zwei Kreditnehmer.
Beide bekommen einen Kredit über 10 Geld zu beliebigem Zins.
Der eine von beiden ist jedoch besonders Klug und hat sich schon im voraus
überlegt, wo er die Zinsen hernimmt um den Kredit zu tilgen. Er erschlägt
mit seinem Geld ein Tier und denkt sich, dafür bekomm ich sicher was. Der
andere denkt sich cool, brauch ich nicht selber jagen und gibt dem ersten 1
Geld für das Tier.
Der erste tilgt seinen Kredit und der zweite? Dem fehlt nicht nur der Zins
sondern noch der Teil, den er verprasst hat, so wie die meisten
Kreditnehmer.
Natürlich fällt dem irgendwann auch was ein an Geld zu bekommen, wenn man
sich beliebig viele Kreditnehmer vorstellt aber irgendwo fehlt das Geld am
Ende doch.
Und das ist das Tückische. In Form von Dividenten. Also eine Forderung auf
- die Eigentumsrechte des gesamten Bankensektors direkt oder indirekt
den Nichtbanken gehört. Auf diese Weise fliest der Rest der Zinserträge in
Form von Dividenden an die Nichtbanken zurück.
etwas, von dem Bekannt ist, dass es mehr Forderungen gibt als das etwas
selbst. Durch das Verfilzen von Forderungen die jeder an jeden anderen
stellt exponentiert sich die Warscheinlichkeit, dass ein einziger
Kreditausfall am Ende jeden anderen in Liquiditätsprobleme stürzt.
Noch einmal allgemein:
*Es kann nicht abgestritten werden, dass der Zins die Aufschuldung unseres
Systems begünstigt*. Damit wird nicht behauptet, dass er der einzige Faktor
ist, der es begünstigt. Seinen fatalen Charakter zeigt der Zins allerdings,
wenn das System sowieso schon gefährlich aufgeschwungen ist. Dann führt er
nämlich zum exponenziellen Divergieren Systems. Das verdeutlicht der
sogenannte "Josephspfennig".
*Vom Thema Wachstumszwang ist der Zins ebenso wenig zu trennen.*
*
*
Dazu kann man im Inselmodell einfach den Zins beliebig steigern.
Geht der Zins gegen unendlich, wird erkennbar, dass es dem Kreditnehmer
unter keinen Umständen möglich ist, den Kredit je zu tilgen. Er kann nicht
unendlich viel Arbeit verrichten um Güter aus dem Boden zu stampfen.
Irgendwo zwischen 0% Zins und unendlich viel Zins, gibt es ein Maximum an
Arbeit, das der Kreditnehmer theoretisch verrichten könnte, um zum Ende
seines Lebens in der Lage zu sein, den Kredit zu tilgen.
Diese Menge an Arbeit liegt definitiv über der Menge an Arbeit, die der
Kreditnehmer verrichtet hätte, wenn er nur sich selbst hätte versorgen
müssen. Also was er mehr arbeitet ist der Wachstumszwang, den der Zins ihm
auferlegt.
Anm:
Natürlich kann auch Konkurrenz oder Neid ein Faktor sein, der jemand bewegt
mehr zu arbeiten, als er eigentlich möchte. Es gibt nicht nur den
Wachstumszwang durch den Zins. Dennoch ist er nicht abzusprechen.
Ich verstehe diese Ausführung als Positionspapier meinerseits und warte auf
Sachliche Widerlegung. Ich bitte darum, auch meine anderen Mails aus diesem
Thread einzubeziehen.
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Frauke Mattfeldt, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Jürgen Niccum, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Frauke Mattfeldt, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Comenius, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Axel Grimm, 22.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 22.06.2012
- Nachricht nicht verfügbar
- Nachricht nicht verfügbar
- Nachricht nicht verfügbar
- [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Keox, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Frauke Mattfeldt, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Keox, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Stephan Schwarz, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Piratos, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- [AG-GOuFP] Bundesbank-Chef weist Monti in die Schranken (SPON) - Geld nur wenn Privatbanken ABSAHNEN können, sonst kein Geld!, Systemfrager, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Keox, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Andreas Schneider, 23.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Stand halten / Sättigung, Keox, 23.06.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.