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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Ursachen der Ungleichverteilung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Ursachen der Ungleichverteilung


Chronologisch Thread 
  • From: "High-End-Studio Prenk" <info AT high-end-studio.de>
  • To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Ursachen der Ungleichverteilung
  • Date: Sat, 16 Jun 2012 11:45:05 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

----- Original Message ----- From: "Patrik Pekrul" <patrik.pekrul AT hotmail.de>
To: "[AG-GOuFP]" <AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Saturday, June 16, 2012 1:43 AM
Subject: [AG-GOuFP] Ursachen der Ungleichverteilung


Ich habe den Eindruck, dass sich die aktuellen Debatten um Geld, Zins, Geldschöpfungsgewinn usw. im Kreise drehen und zunehmend unfruchtbarer werden. Im übrigen entfernen sich die Diskussionsstände immer weiter von dem, was ausserhalb dieser AG verstanden werden kann - mittlerweile arbeiten wir sogar schon an eigenen Begriffsdefinitionen.

Wer soll das noch verstehen?
Wen sollte das noch interessieren?
Können wir damit irgendetwas gewinnen?

ja, leider Zustimmung...


Mittlerweile denke ich, dass wir uns an etwas festbeissen, das nicht den Kern des eigentlichen Problems darstellt.

Ich habe in den letzten Tagen noch einmal ganz neu über das Thema Ungleichverteilung nachgedacht und bin zu einem ganz einfachen, logisch stringenten Ergebnis gekommen, das sich fast schon mathematisch herleiten lässt und die Entwicklungen, die sich weltweit beobachten lassen, erklären kann. Obendrein sind die Vorgänge auch noch dem Normalbürger vermittelbar, so dass sich der Ansatz als "piratige" Geldtheorie durchaus eignen kann.

Seit Anbeginn der Menschheit - zumindest soweit sie nachweisbar ist - hat es durchgehend eine Ungleichverteilung des Vermögens gegeben. Selbst in den frühesten Kulturen kann man nachweisen, dass es Menschen mit hoher Güteraustattung und solche mit wenig bis gar keiner Güterausstattung gab.

Wenn das aber ein durchgängiges Muster über alle Zeiten und Orte ist - temporäre und lokale Ausnahmen bestätigen die Regel - dann muss es dafür doch eine tiefere Ursache geben. Aktuell ist es sehr populär das Geld, die Schulden, den Zins und alles, was damit zusammenhängt, dafür verantwortlich zu machen. Es wird sogar behauptet, dass das Schuldverhältnis an sich die Grundlage jeglichen Wirtschaftens sei und es folglich nicht verwundere, dass man das Phänomen der Ungleichverteilung von jeher beobachten kann.

Das klingt zwar intuitiv einleuchtend, erscheint mir aber höchst zweifelhaft, denn es hat sehr viele unterschiedliche Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme gegeben, und es wäre doch ein sehr großer Zufall, wenn sie alle das eine Prinzip teilen würde, nämlich die (verzinsliche) Schuld.

Weitergehende Begründungen bemühen Verschwörungstheorien oder gar moralische oder psychologische Kategorien wie Gier oder Altruismus, usw. Das halte ich alles nicht für zielführend.

Wenn man ein Phänomen beobachten kann, das zeit- und ortsunabhängig ist, dann scheint es sich doch eher um ein universelles Prinzip zu handeln, ähnlich den Gesetzen des Physik. Zur Beschreibung dieser Gesetze hat sich die Mathematik als sehr nützlich erwiesen - sie funktioniert sogar so gut, dass man den Eindruck gewinnen könnte, dass die Welt im Kern nach mathematischen Prinzipien geschaffen ist.

Ich wage daher zu behaupten, dass sich mit gradezu mathematischer Konsequenz in jeder Population, in der die Individuen miteinander in Austauschverhältnisse treten, über kurz oder lang eine Ungleichverteilung einstellen muss, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird.

Ich will dies mit Hilfe der Mathematik beweisen.

Die genaue Herleitung befindet sich hier: http://wiki.piratenpartei.de/Ungleichverteilung

Die zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften zu beobachtete vorhandene und zunehmende Ungleichverteilung des Vermögens lässt sich ganz einfach auf die Wahrscheinkeitsrechnung zurückführen, ohne dass es weiterer Mechanismen bedarf. Dabei ist auch die Existenz extrem hoher Vermögen grundsätzlich nicht verwunderlich.

Die sich einstellende Ungleichverteilung verfestigt sich selbst immer weiter, indem sie den Nachfolgern der Vermögenden bessere (Handels-)Chancen ermöglicht als den Nachfolgern der armen oder gar mittellosen.

Die Einführung von Schulden und Zins verstärken zwar diesen Effekt, sind aber nicht die eigentliche Ursache, denn es findet die selbe Entwicklung qualitativ auch ohne Schulden und Zinsen statt. Schulden und Zinsen wirken allerdings als Katalysator.


Wenn Du ein Guthaben hast und es Dir gelingt, dieses zu
ca. 7,16% pro Jahr anzulegen / verzinst zu bekommen, dann hast
Du nach 10 Jahren Dein Guthaben verdoppelt, vorausgesetzt,
Du entnimmst nichts und legst die Zinsen immer schön auf
Dein Guthaben drauf. Nach 20 Jahren hat sich Dein Guthaben
bereits vervierfacht. Nach dreißig Jahren verachtfacht, nach
40 Jahren versechzehnfacht, usw.
Damit Du die Zinsen bekommst, muss ein anderer / müssen andere
Menschen diese erarbeiten indem sie Kredit in der Höhe Deines
Guthabens bei Dir oder der Bank aufnehmen.
Nach 40 Jahren haben sich deren Kredite / Schulden auch ca. versechzehnfacht.

Meinst Du diese Art der Mathematik?

LG Winnie


Ich hoffe, dass dieser Ansatz Interesse findet und wir ihn sachlich diskutieren können.

--
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