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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Die Humanwirtschaft verbilden mal wieder die Leser mit einem Artikel von H.Creutz

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Die Humanwirtschaft verbilden mal wieder die Leser mit einem Artikel von H.Creutz


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, "'Oliver'" <piraten AT olivere.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Die Humanwirtschaft verbilden mal wieder die Leser mit einem Artikel von H.Creutz
  • Date: Sat, 5 May 2012 15:58:28 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

Antworten mit "->"

______________ Von: Oliver: __________________
Am 05.05.2012 13:35, schrieb Christoph Ulrich Mayer:
> So etwas ist kompletter Unfug. Die Ökonomie ist ein von Menschen
> geschaffenes System, das nach von Menschen geschaffenen Gesetzen
> funktioniert.

Auch Menschen werden von Menschen geschaffen. Aber die Gesetze, nach denen
Menschen funktionieren, sind trotzdem unserer Kontrolle entzogen.

-> Nein, Menschen werden von der Natur geschaffen und wie sie sich verhalten
hängt von dem ab, was sie in der Kindheit lernen sowie den Rahmenbedingungen
in denen sie leben.
Das entzieht sich keineswegs unserer Kontrolle, nur der Kontrolle des
eingeschränkten Verstandes. Du sprichst hier mit jemand, der seit 12 Jahren
nebenberuflich als systemischer Coach arbeitet und der ständig z.B. die
Traumas von Familiensystemen repariert.

> Wenn man zu systemischem Denken fähig ist (und nicht nur darüber redet),
> weiß man, dass durch die Rahmenbedingungen und Regeln die Abläufe im System
> radikal verändert werden können - zum Guten wie zum Schlechten.
>
> Der Ansatz, hunderte Jahre Evolution der Ökonomie einfach wegzuwischen und
> auf den sogenannten "freien Markt" zurückzukommen - wo letztlich der mit
> dem größeren Knüppel gewinnt und nicht Angebot und Nachfrage - ist einfach
> nur ignorant.

100 Jahre sind außer bei Mikroorganismen in der Evolution nichts. Dann können
wir auch den chinesischen Kommunismus leben, der ist ja genauso alt. Der ist
unserem System sehr ähnlich wie dieser Filmbeitrag beweist:
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/329478_weltspiegel/8428002_china-eine-geisterstadt-als-wirtschaftliches
Das ist exakt das, was wir machen. Wachstum um jeden Preis und das staatliche
fördern grotesker Fehlinvestitionen, zum Wohle einiger. All diese leeren
Häuser zerstören Arbeitskraft.

-> Grotesk war der Frühkapitalismus und seine Ausbeutung der Menschen im
Industrialisierungszeitalter auch und man hat daraus gelernt, hat
anschließend Wohlstand ohne Ausbeutung geschaffen. Das ist Evolution der
Gesellschaft. Jetzt brauchen wir eine weitere, nämlich die, den monetären
Feudalismus abzuschaffen. Das geht nicht durch oligarchische Privatwährungen.

> Dass der Staat als Bürgergemeinschaft Regeln für die Ökonomie aufstellt,
> ist Teil der Evolution, des Willens der Menschen.

Damit kann man auch die Eugenik rechtfertigen. Nicht zufällig war John
Maynard Keynes ein glühender Anhänger der Eugenik:
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Maynard_Keynes#Eugenik

-> Man kann vieles durch vieles rechtfertigen, beispielsweise mit dem Begriff
Freiheit die Unterdrückung großer Teile der Bevölkerung. Man muss halt
trotzdem noch seinen Verstand einschalten und unterscheiden, was sinnvoll ist
und was nicht.

> Einiges ist dabei nicht optimal gestaltet. Zum Beispiel bin ich der
> Ansicht, das der Staat so wenig wie möglich spezifisch oder in Einzelfällen
> eingreifen soll.
> Er muss aber den rechtlichen Rahmen, Regeln im Sinn der Gesellschaft
> aufstellen und durchsetzen, auch gegen Interessensverbände,
> Allmachtsphantasien einzelner usw.

Ja, indem er z.B. Diebstahl und dergleichen ahndet. Der Staat kann
unmoralisches Handeln bestrafen, aber er schafft aus sich selbst heraus keine
Moral. Ganz im Gegenteil.
Moral und Anstand entwickeln sich von selbst aus einer freien Gesellschaft
heraus,
-> Genau daraus ist der Rechtsstaat entstanden.

weil uns z.B. der freie Markt dazu zwingt, die Interessen anderer im Auge zu
behalten, vgl. auch den FAZ-Artikel, den ich hier gepostet hatte.
-> das macht der freie Markt nicht, sondern einer, der ach Angebot und
Nachfrage funktioniert. Letzteres geht aber nur durch einen sauberen Rahmen
durch die Bürgergeeinschaft.

Menschen können sich auch ganz ohne Staat moralisch verhalten.
-> Können hätten wir schon wollen aber dürfen haben wir uns nicht getraut.
Die Geschichte ist voll von Machtgiereigen, die andere unterjochen (z.B.
Alexander der Große). Frei wird man von denen nur, wenn es eine starke
Gemeinschaft gibt, die diese in die Schranken weist.

Das funktioniert auch langfristig stabil. Es kannn Konflikte gegen, aber eine
Population vernichtet sich nicht selbst. Zu Auswüchsen und Exzessen kam es
dagegen immer unter totalitären staatlichen Regimen. Die Täter kommen aus der
Armee, der national Polizei und der Verwaltung, während der Widerstand sich
vor allem im Privaten formiert.
-> Schöne theoretische Welt. Wo soll das stabil funktioniert haben? Viele
Indianer lebten in einem friedlichen Gleichgewicht, bis halt jemand von außen
kam und ihnen alles wegnahm. Angenommen, in einem Staat würde es so weit
kommen, was machen die Menschen dann, wenn der Nachbarstaat dann Lust auf das
Eigentum der Menschen hat und einfach einmarschiert? Braucht man dann doch
nen Staat?

> Letzteres ist bei den Österreichern und bei der FDP scheinbar völlig
> ausgeblendet bzw. man kokettiert mit dem Klientel, das Geld im Überfluss
> hat.

Weil man dieses Geld für wertlos erklärt?
-> Das Geld von Privatbanken ist ebenso wertlos oder wertbehaftet wie
staatliches. Gedeckt wird es von der volkswirtschaftlichen Leistung und den
vorhanden Sachwerten, nicht von Gold und nicht von Banken.

Wer hat denn diese Klientel mit dem ganzen Geld versorgt?
-> Nach dem Krieg waren es jene, die die private Geldschöpfung ins Leben
gerufen haben. Also v.a. die Lobbyisten der US-Banken.

Die Inflation liegt in den Vermögenswerten.
-> Was meinst Du damit? Die ausufernden Geldvermögen? In dem Punkt stimmen
hier die meisten zu.

Dieses ganze Geld ist heiße Luft, geschaffen von Keynesianern wie Dir. Immer
unter dem Vorwand einer "höheren Moral".
-> Ich bin ein Freidenker ohne ideologische Verfärbungen, weder Keynsianer,
noch Hayekianer, noch Marxist, noch Kapitalist. Meine Ausarbeitungen gehen
auf eine höhere Betrachtungsebene die größtenteils 140 Jahre alten Schubladen
interessieren mich nur noch als nützliche Erfahrungen nicht als Richtungen
für neue Lösungen (von denen ich massig finden konnte).
-> Wenn Du schon Keynes als Feindbild verwenden willst, beschäftige Dich mal
damit, was er wirklich wollte und nicht mit dem Pseudokeynsianismus, der uns
seit den 60er Jahren vorgesetzt wird.
-> Da wirst Du nicht drum rum kommen, halt doch mal ein Originalwerk zu
lesen, sehr empfehlen kann ich Dir auch das von Silvio Gesell, denn da steckt
auch viel mehr drin, als auch seine Anhänger heute verkünden.

Der FDP tust Du übrigens "Unrecht". Es gibt bei uns durchaus Lobbyisten, also
Leute wie euch. Letztlich wollt ihr alle an die Macht und mit Gewalt euer
System durchdrücken, welches auch immer, damit ihr für euch und euer Klientel
herrschen könnt.
-> Du hast da eine komische Vorstellung, wer Piraten sind. Ganz sicher keine
Herrscher im aktuellen System und auch keine Lobbyisten. Ganz im Gegenteil
das Klientel der FDP, dort sitzen einige Oligarchen und massig Lobbyisten,
die sich über die Blindheit ihrer Ideologielakeien freuen. Zum Glück fällt
die Bevölkerung nicht mehr darauf rein.

Frank Schäffler und der liberale Aufbruch wollen sich von dieser Knechtschaft
los sagen. Wir haben es satt, dass eine dünne Oberschicht sich an der
Notenpresse abwechselt.
-> Da mag vielleicht beschreiben, was Frank Schäffler & Co wollen, doch sie
reiten alle noch tiefer in die Herrschaft der Finanzoligarchie hinein.
Dieser Dummheit muss die Menschheit nicht auch noch begehen, was dabei
rauskommt ist zu gut vorherzusehen.
Hier wird wieder mal mit dem Dogma der Freiheit die Freiheit der Bürger
gefährdet.







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