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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Die Humanwirtschaft verbilden mal wieder die Leser mit einem Artikel von H.Creutz

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Die Humanwirtschaft verbilden mal wieder die Leser mit einem Artikel von H.Creutz


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Oliver <piraten AT olivere.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Die Humanwirtschaft verbilden mal wieder die Leser mit einem Artikel von H.Creutz
  • Date: Fri, 4 May 2012 23:19:03 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

>
> Ich glaube, da hast du dich ein wenig verrannt.
>
> Das Interessante an der MMT ist, dass sie undogmatisch ist. Du wirst aus
> den verschiedensten ökonomischen Denkschulen Anleihen finden, weil die MMT
> aus einer ergebnisoffenen Diskussion zwischen undogmatischen Ökonomen
> entstanden ist - da sehe durchaus Parallelen zu den Piraten. Auch wir
> sollten uns nicht implizit vorfestlegen, was richtig oder falsch ist.
>
> Der Grund, warum in der MMT der staaliche Sektor (Staat+Zentralbank) eine
> starke Rolle hat, ist die Tatsache, dass in einem Fiatgeldsystem der Staat
> de facto eigentlich keine Steuern braucht, um sich zu finanzieren, im
> Bedarfsfall kann er sein Geld einfach erzeugen, indem er sich der Staat bei
> der Zentralbank verschuldet - und de facto auch tut!
>
> Wenn also Geld nötig ist, um die öffentlichen Aufgaben zu erfüllen, ist es
> einfach da, ohne dass man jemanden schröpfen muss - es gibt keinen Credit
> Crunch, weil Geld wirklich und tatsächlich in einem Fiat-Geldsystem nicht
> begrenzt ist. Das ist ein Fakt. Wir machen uns das Leben aber selbst - sei
> es aus Unverständnis, sei es aus Dogmatismus - unnötig schwer, indem wir
> weiterhin so tun, als müsste Geld knapp sein, wieso? Das ist so, als würde
> man sich den Hals zuschnüren, um möglichst nicht zuviel Luft zu
> verbrauchen, obwohl mehr als genug vorhanden ist - eigentlich bescheuert!
>
> Die Geldmenge wird im wesentlichen nicht durch die Verfügbarkeit begrenzt,
> sondern durch die Inflation und die zinsinduzierte zunehmende
> Ungleichverteilung bei zunehmendem Geldvemögen im privaten Sektor. Hier
> kommen die Steuern ins Spiel. Da sie eigentlich nicht zur Finanzierung des
> Staates nötig sind (siehe oben), kommt ihnen nur die Funktion zu, die
> Geldmenge im Privatsektor zu steuern, um Inflation zu verhindern, und über
> gezielte Besteuerung der Ungleichverteilung entgegenzuwirken.
>
> Grundsätzlich ist die MMT sehr liberal; es wird explizit gefordert, dass
> der Staat nichts tun soll, was auch der Privatsektor leisten kann, ihm
> kommt mehr die Rolle des Globalsteuerers zu tun. Hier gibt es Parallelen
> zur Monetative.
>
> Man muss der MMT offen begegnen, da sie probiert, sich eben nicht in eines
> der traditionellen "Lager" einzuordnen, sondern objektiv zu untersuchen,
> was funktioniert, und wie es insgesamt funktioniert.
>
> Du scheinst eher dem Lagerdenken zuzuneigen, was natürlich eine
> ergebnisoffene Diskussion schwierig macht.
>
> Ich habe mich länger mit der Theorie beschäftigt und habe festgestellt,
> dass es wenig gibt, das unser real existierendes Geldsystem so zutreffend
> beschreibt. Viele Theorien aus den letzten Jahhunderten (auch des 20.)
> unterstellen implizit immer eine "Goldmünzenwährung" und kommen daher
> systematisch immer wieder zu Fehlschlüssem - weil wir eben keine
> "Goldmünzenwährung" mehr haben, weder direkt noch indirekt, wir haben etwas
> völlig anderes, also muss man auch völlig anders denken.
>
>
>
> Am 04.05.2012 um 22:38 schrieb Oliver <piraten AT olivere.de>:
>
>> Am 04.05.2012 19:55, schrieb Patrik Pekrul:
>>> Besagtes Interview auf
>>> Deutsch:
>>> http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7145/schulden-defizite-und-moderne-geldtheorie
>>>
>>> Das sollte unbedingt ins Wiki, da steckt enormes Potential für die
>>> Piraten dahinter!
>>
>> Habe es mal gelesen. Die Analyse ist sicherlich richtig, weil 1:1 von
>> Hayek u.a. übernommen, danach lese ich nur noch Staat, Staat, Staat.
>> Fällt unsern Ökonomen heute wirklich nichts anderes ein? Das ist mal
>> wieder eine neue Spielart des Keynesianismus, das geistige AIDS unseres
>> Finanzsystems.
>>
>> Gruß
>> Oliver
>>



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