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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebene n Krediten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebene n Krediten


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [Wichtig! :-)] Frage zu den "Kundeneinlagen" UND zum Verhältnis zwischen diesen und den vergebene n Krediten
  • Date: Tue, 24 Apr 2012 08:33:40 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Newsgroups: pirates.de.talk.politik.geldordnung-finanzpolitik.ag-bereich
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Eckhard Rülke schrieb:
Hallo Keox,

die Behauptung, wenn Banken etwas einkaufen, schöpfen sie das dazu notwendige Geld einfach neu und bezahlen damit, ist eine für mich völlig neue und mE. unhaltbare Sichtweise. Gibt's dafür irgendwelche Beweise?

Beispiel: Eine Bank braucht für ihren Vorstand ein neues Geschäftsauto.
Da geht sie zum Händler, kauft einen tollen Schlitten und schöpft das dazu nötige Geld neu.
Wenn sie das Auto eine Woche später verkauft, gehört ihr das Geld?
- oder verschwindet es wieder?

Es ist ein ganz normaler Vorgang in einer Bank, der nur in einer Bank so funktioniert, da BAnken die Geldquelle sind udn eben NICHT ein ganz "normales" Realwirtscahftliches Unternehmen.

Was geht ab?
Kauft die Bank das Auto und es steht im Anlagevermögen, dann bezahlt die Bank den Verkäufer mit Geld, das einfach eingebucht wird.
/Anlagenvermögen an Giralgeld./

Verkauft die Bank das Auto, dann verschwindet das Geld wieder.
/Giralgeld an Anlagevermögen./
Auch Abschreibungen sind nicht mehr als Geld vorhanden, da es das Eigenkapital belastet.
Die Bank "wandelt" Giralgeld zu Eigenkapital und somit geht die Rechnung auf.

Buchungstechnik ist einfach genial, die Rechnung geht immer auf (sobald man einen Kunstgiff ansetzt: Bei Zahlunsgströmen muss nur das Eigenkapital von Banken als Girokonto der Bank bei sich selbst betrachtet werden.

Eckhard Rülke schrieb:
Was wäre dann mit anderen Zahlungsverpflichtungen, die an die Bank geleistet werden? Wenn ich einen Betrag überweise wegen Zinszahlungspflicht - verschwindet der auch? Wenn nicht - was ist der Unterschied?

Was ist der Unterschied zwischen Autokauf und Mitarbeiterbezahlung? Kann sie dieses Geld auch einfach neu schöpfen?

Die Zinseinnahme erhöht das Eigenkapital udn verringert M1, das Giralgeld. Das Geld steht nicht mehr der "Wirtschaft" zur Verfügung.

Beim Autokauf als Analgevermögen leigt eine Bilanzverlängerung mit Geldschöpfung vor.
Bei der Mitarbeiterbezahlung liegen Kosten vor, die aus dem Eigenkapital bezahlt werden, es ist ein Passivtausch (Kunstgriff: EK als Girokonto der Bank betrachten)

Eckhard Rülke schrieb:
@Alex: Siehe meine Mail von gestern: Wir haben bei Attac ziemlich lange genau nach dieser Regelung gesucht, denn es gibt Banken, wo intern sowas gilt: Angestrebtes Verhältnis Kredite / Einlagen = 1:1. ZB. die GLS-Bank. Aber dass ist wohl freiwillige Selbstverpflichtung, weil die das so für solide halten.
Anererseits gibt es offensichtlich Banken, die fast keine Einlagen haben und nur Kredite ausgeben - zB. um Auto- oder andere Einkäufe auf Pump zu finanzieren.
Irgendeine offizielle Regelung haben wir jedenfalls nicht gefunden.

Gilt immer! alle Passivposten sind der Gegenpart zu der Geldmenge M. Giralgeld, eingefrorernes Giralgeld (Bankschuldverschreibung, Hybrides Eigenkapital, Eigenkaptial, alle andern Bankgeldanlagen).

Ein selektive Auswahl auf der Passivseite von Banken führt zu völlig falschen Folgerungen und ist eine Quelle der Verwirrungen.

Die offizielle "Regelung" ist die doppelte Buchführung.

Sobald man Banken im geldtechnischen Bereich als ein Spiegelbild erfasst, es ist hier alles anders rum, wird vieles ganz einfach.

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Und nun noch eine ganz ernste Frage: Was ist das wirklich verwerfliche an der Geldschöpfung durch den Ankauf von Anlagevermögen durch Banken?
- Die haben bezahlt
- der Verkäufer hatte eine Einnahme udn Einzahlung
- mit dem Verschleiß/Abschreibung verschwindet das Geld wieder.
- Die Bank hat sich bereichert = das Unternehmen
- das geschaffene Geld verschwindet wieder
- ...

Verwerflich ist, wenn irgendwelche Gewinne nicht der Allgemeinheit zugeführt werden sondern Privatpersonen. Aber mehr "Schlimmes" kann ich momentan nicht sehen. (Ich bin für die verstaatlichung aller geldschöpfenden Institute ODER für die Regel, das alle Gewinne an die Gemeinschaft abgeführt werden müssen).

Nun mal nicht "neidisch" sein, das Banken das können, der Vorgang selbst ist nicht das Problem, sondern die Boni und Co. Der Vogang ist sogar Bestandteil einer Lösung, doch das führt jetzt zu weit.




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