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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Gesetzliche Grundlage Geldschöpfung in Deutschland

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Gesetzliche Grundlage Geldschöpfung in Deutschland


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
  • To: alex AT twister11.de
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Gesetzliche Grundlage Geldschöpfung in Deutschland
  • Date: Mon, 23 Apr 2012 18:29:28 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: PiratenPartei LV Bayern

Am 23.04.2012 16:02, schrieb alex AT twister11.de:
Am 23.04.2012 15:27, schrieb alex AT twister11.de:
(Sparen = Geld verleihen) => Daraus folgt gesamtwirtschaftlich:  "Schulden pro umlaufender Geldmenge" STEIGT AN!
Sparen = Geld stilllegen auf Zeit => Daraus folgt gesamtwirtschaftlich: "Druck auf die veranlagte Bank zur Kredit-Vergabe" (das Finden eines neuen, vortrefflichen = kreditwürdigen Schuldners) STEIGT AN.

Ich bezeichne Sparen, für welches es noch nicht gelungen ist einen Schuldner zu finden als HORTEN.
Die BANK sollte keine Sparer annehmen, wenn sie keine Schuldner findet.
Tut sie es trotzdem, dann hast du vollkommen Recht damit, dass die Bank einem Druck unterliegt neue Schuldner zu finden.
Also ja: Ich stimme der Aussage zu!
 
Denn sonst kann die Bank ihr Einlöse-Versprechen auf Honorierung des Sparguthabens in Form von Guthaben-Zinsen mittelfristig nicht gewährleisten.
Und das ganze Karten-Haus droht zusammen zu brechen..

Ja.
 
Frage: Was bedeutet "Schulden pro umlaufender Geldmenge steigt an" für einen Schuldner?
Für den Schuldner: Erleichterung aufgrund von schleichender Inflation & Schuld-Entwertung

Das sehe ich nicht so. Kannst du das genauer ausführen?


Ich denke eher, dass die Gesamtheit der Gläubiger es um so schwerer hat Schulden zu tilgen, je mehr Sparer es gibt, denn jeder Sparer...
(Zum Sparer wird ein Horter in dem Moment, in dem die Bank einen Schuldner für das gehortete Geld findet)
... verursacht einen Anstieg des Verhältnisses: "Schulden pro umlaufender Geldmenge"
Gläubiger tilgen i.d.R. keine Schulden, Schuldner müssen das immer noch selber machen würd ich sagen ;o)

lies Egge's post der diesem voran ging bitte (nochmal)
Hier kann man glaube ich keine direkten Analogien ziehen. Erstmal hat ein Sparer nur Anspruch auf die zukünftige Auszahlung seines Ersparten (Gehorteten) + X.
Wie die Bank das finanziert, ist im Prinzip alleine in ihrer Hand. Sie kann ja auch versuchen, eigene Aktiva auf den Markt zu bringen - zu liquidieren, um diese Ansprüche zu decken. Wird sie natürlich nicht, solange der Geldmarkt es hergibt bzw. die EZB Anfragen auf ZB-Geld positiv bejaht, um FIAT-Geld zu schöpfen.

Jedenfalls ist denke ich die bequemste / legerste, weil im Gegensatz zu diversen Wetten mit Finanzprodukten unverrufenste und risiko-ärmste Option der Bank, einfach neue Kredite an Geld-Nachfrager auszugeben.
Geld wird ja gerade in diesen Zeiten immer genug nachgefragt - die Kapitalkosten für den Kredit-Zins sind ja vielen eh schnuppe, insbesondere den Kommerz-&Investiv Akteuren und spätestens im nächst-folgenden Schritt den Unternehmern, da sie sie einpreisen.

Aber zurück zur Geldmenge und der Qualität der Schulden:
Schulden werden gerade durch mehr Schulden (& Guthaben) entwertet, genauso wie auf der Gegenseite die Guthaben entwertet werden. Es sind einfach nur Zahlen-Aggregate, die im Vergleich zur aufgeblähten Gesamt-Geldmenge immer mehr an Bedeutung verlieren & immer weniger ins Gewicht fallen.
Deswegen sinkt die Qualität = Aussagekraft von sowohl Schulden als auch Guthaben. So habe ich das bisher jedenfalls verstanden - bitte korrigieren, wenn ich jetzt groben Dummfug verbreite..!
Sie werden sukzessive entwertet, da sie auf der Bereitschaft / Fähigkeit der Schuldner bauen, anderen Markt-Akteuren ihre Schuld (100% bzw. 1 + X) abnehmen zu können.

Dieses Vertrauen in die Schuldtilgungs-Fähigkeit der Schuldner muss seitens der Gläubiger / Geldgeber (in ihrer Gesamtheit) mit jedem ausgegebenen Kredit schwinden, solange nicht mindeßtens dieselbe Summe an realen (belastbaren) Eigentums-Werten den Schulden & Vermögen gegenübersteht.
Das hat meines Erachtens gar nicht direkt was mit in Umlauf befindlicher Geldmenge zu tun. Zwar gibt das Verhältnis 'Geldmenge im Umlauf' zu 'gesamter Geldmenge' (also plus Guthaben) einen Hinweis auf die gestiegenen Geld-Mittel, welche durchs Publikum wandern.

1+X/2   =>  für 1 GMU (im Umlauf)    &  2  GM (gesamt)

Der Bruch (Wert) wird größer. Das heißt wie beschrieben lediglich, dass temporär (bis Kredit-Tilgung) die im Umlauf befindliche Geldmenge incl. Schulden inflationieren müßten (wenn nachfrage-wirksam in Real-Werte am Markt) - als Vertrauens-Vorschuss in die zukünftige Fähigkeit makrtwirtschaftlicher Akteure, dieses mehr an (Schuld-)Geld mit Werten zu decken. Hoffe, das ist noch verständlich zu lesen..


Womit ich auch untenstehenden Einwand (zufriedenstellend?) beantwortet habe.

 
Für den Nicht-Schuldner: Stress & Arbeit bzw. Repression aufgrund von schleichender Inflation & Kaufkraft-Schwund?

Warum sollte es zu Inflation kommen? Warum zu Kaufkraftschwund?

Kaufkraftschwund gilt für Alle - Schuldner wie Nicht-Schuldner. Jeder Geldbesitzer wird mittelfristig mit der relativen! Entwertung des (seines vorhandenen!) Geldes aufgrund dem Surplus neuen Geldes und in der Folge dessen vermindeter Fähigkeit (Wertschätzung) als stabiles Zahlungsmittel zu fungieren, rechnen müssen. Genauer: Der (Werte-) Maßstab für die marktwirksame Kaufkraft des Geldes - also der Menge Geld, die einem Gut gegenübersteht - inflationiert. Insofern eben nicht exponentielles, echtes! Wachstum hier entsprechend gegenzusteuern vermag. Und das vermag es mit Sicherheit nicht - bestenfalls partial (örtlich) und temporär. Auch Deutschland kommt genauso wie die USA derzeit mal an die (seine!) Grenzen des Wirtschafts-Wachstums (GDP's).
Und Deutschland ist zudem nicht in der Lage, den EURO global zu exportieren und die Inflation zu verschleppen, wie es die USA mit dem US-Petrodollar macht...


@Egge: d'accord


--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz
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