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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wieso kann der zins bezahlt werden..

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Re: [AG-GOuFP] Wieso kann der zins bezahlt werden..


Chronologisch Thread 


Hier sind ein paar interessante Gedankenverwirbelungen drin.

HumanEconomy schrieb:

1. Girokonto, Bilanzeinfluss Banken
Es ist doch völliger Unsinn, zu denken, eine Einzahlung bei der Bank oder eine Überweisung zur Bank, also ein Geldzufluss würde die Passivseite deren Bilanz erhöhen. Das wäre genauso unsinnig wie wenn ein Kunde für 30.000€ ein Auto kauft und der Autohändler danach 30.000€ mehr Schulden hätte.

Wenn ein Kunde Bargeld bei er Bank einzahlt, dann wird es ja auch nicht verbrannt und dann auf dem Girokonto verbucht sondern es liegt im Tresor der Bank (Aktiva) und wird gleichzeitig auf dem Girokonto verbucht (Passiva, Forderung des Kunden).

Der erste Satz muss einen Dreher enthalten. Die Passivseite wird erhöht, das ist kein Unsinn. Die Folgesätze sagen es ja, die Passivseite wird erhöht.

Gilt aber nur bei der Betrachtung EINER Überweisung unter Ausblendung der abgehenden Überweisung. (Diese Einzelbetrachtung ist übrigens typisch für die Creutzanhänger)

Man kann es auch anders herum formulieren: Bei Betrachtung nur einer Überweisung oder Abhebung geht Geld von der Bank weg. Aktiv und Passivseite sinken.

HumanEconomy schrieb:
Bilanztechnisch ist es mit einer Überweisung dasselbe. Man sollte nicht jegliche Grundsätze der Logik verwerfen, nur weil es um Buchgeld statt physikalisches Geld geht. Richtig ist: der Vorgang wurde erweitert. Die Aussage, dass sich die Buchung hier gegenteilig (reine Passiva-erhöhung) verhält, möge bitte von den Verbreitern nochmal geprüft werden und dann bitte aus der AG verschwinden.
Der Geldzufluss wird bei der Bank verbucht (Aktivaerhöhung wegen Geldzufluss). Und er wird gleichzeitig auf dem Girokonto des Kunden gutgeschrieben (Passivaerhöhung, Forderungen des Kontobesitzers), weil es eben nicht Eigentum der Bank sondern des Kunden ist. Das Bankbilanzsaldo ist dadurch neutral geblieben! Und das muss es auch.

,,,,,

Clearing ist lediglich die Reduktion der Überweisungsfrequenz und das Umgehen unzähliger Transaktionen über die Zentralbank. Bilanztechnisch ist es aber dasselbe wie wenn jede einzelne Buchung über die Zentralbank abgewickelt würde - das gilt auch für "Zentralbankgeld".

Mit Überweisungen erhalten Banken keinen nennenswerten Zufluss und auch keinen nennenswerten Abfluss von Interbankengeld.
Die abgehende Überweisung verringert die Passivseite und die zugehende erhöht diese wieder. Die Bank hat weder mehr noch weniger.
Es finden nur Verschiebungen auf der Passivseite inenrhalb der Girokonten (und Geldanalgekonten) statt.
Da ist wie bankinternen Überweisungen, nur ein Verschiebung von Zahlen auf der Passivseite.

Wegen dem Clearing wird überhaupt kein Zentralbankgeld mehr bewegt. Auftretende Salden werden durch Interbankenausleihungen ausgeglichen. Deswegen wird nichts über die Zentralbank abgewickelt. Bei der Zentralbank wird nur die Mindestreserve gehalten.

HumanEconomy schrieb:
2. Sparen
Wenn Menschen Bargeld in den Tresor legen, nennt sich das Geldhortung. Diese ist in Währungen mit Gold-Standard ein Problem, weil damit immer weniger Geld in Umlauf ist und der Umlauf mehr und mehr ins Stocken gerät.
Sparen im ursprünglichen Sinn bedeutete: Jemand gibt Geld jemand anders, der damit wirtschaften kann. Der "Verleiher" bekommt später das Geld zurück, je nach Kultur mit oder ohne Verzinsung. -> Sparen bringt Investitionsgeld dorthin, wo es benötigt wird.
Sparen heute bedeutet, wir legen Geld in Geldanalgen an. * Kaufen wir neu emittierte Aktien, kommt unser Geld zur AG und diese kann mit dem Geld investieren/ arbeiten. -> das Geld bleibt im Umlauf.

Das ist kein Sparen, das ist ein Geldverleihen, beim Geldverleih bekommt es zurück, beim Sparen wird es eingefroren und nur wieder aufgetaut.
Der Kauf von Neuemissionen von Aktien ist auch kein Sparen, das hättest Du gerne, trifft aber nicht zu.
Man kann auch Staatsanleihen kaufen, dann ist das Geld weg, da die Passivseite sinkt, die Aktivseite auch. Der Staat erhält keinen Zufluss.

Dann schreibst du erst der Kredit wieder Geld in den Umlauf bringt. Also bringt Sapren Geld in den Umlauf und Kredit auch?

HumanEconomy schrieb:
* Legen wir das Geld bei der Bank festverzinslich an, dann geben wir damit der Bank Kredit, wir haben Forderungen an die Bank, gleichzeitig hat die Bank ein Guthaben, das sie als Mindestreserve usw. verwenden kann auf ihrer Aktivaseite. Mit diesem Versprechen, dass das durch unsere Einlage entstandene Aktiva nicht aufgelöst wird, kann die Bank Geldschöpfung betreiben und Kredite an dritte vergeben. Wir erhalten im Gegenzug irgendwann das Geld zurück (Forderung) plus Zinsen.

Ist es eine bankinternen Verschiebung auf der Passivseite, ändert sich an der Aktivseite gar nichts. Die Bank hat nur Kosten für die angelegten Passiva.
Ist es eine Überweisung, wird die im Clearing verrechnet, die Bank hat weder einen nennenswerten Zufluss noch Abfluss.

Die Bank hat mit dem Sparen weder mehr noch weniger auf der Aktivseite, diese Folgerung kommt aus der Betrachtung nur EINES Vorgangs, bei dem hat aber die Bank immer weniger, denn man kann auch NUR immer die abgehenden Überweisungen betrachten.

Um das Geld zurückzuerhalten genügt es, die Anlage aufzulösen, schon ist es wieder auf dem Girokonto, die Bank hat keine Kosten mehr.

HumanEconomy schrieb:
-> In beiden Fällen bringt Sparen das Geld in die Wirtschaft für Investition oder z.B. auch für Konsumkredite.
-> Sparen bringt den Geldkreislauf nicht direkt ins Stocken.
-> In jedem der Fälle erhöht Sparen jedoch die Verschuldung Anderer. Und es bringt damit auch die Erhöhung von Vermögenseinkommen mit sich, solange es Zins und Rendite für Geldanlagen gibt. -> Sparen ist keine Unterbrechung des Geldstroms sondern: Ein Problem entsteht durch Vermögenseinkommen und die Veränderung der EIGENTUMSVERÄLTNISSE. Und daraus wiederum resultierend die Machtverhältnisse und die Einkommensverhältnisse.

Vor dem Sparen war das Geld in der Wirtschaft. Mit dem Sparen ist es NICHT mehr in der Wirtschaft. Erst ein Kredit erschafft neues Geld und das ist dann wieder in der Wirtschaft. Sparen dieser Gelder nimmt es wieder in der Wirtschaft raus.
Erst eine erneute Verschuldung füllt die Geldmenge in der Wirtschaft wieder auf.

Beim besten Willen, du schreibt, das Kredite Geld in die Wirtschaft bringen. Sparen nimmt es raus.
Sparen lässt das Geld stocken, bis es durch ein Kredit wieder ersetzt ist.

Der Geldstrom ist durch Kaufen und Bezahlen nicht unterbrochen, denn das IST der Geldstrom. *Sparen unterbricht den Geldfluss, eine Verschuldung(Kredit) hebt die Unterbrechung wieder auf.*

Und eins stimmt: Sparen erzwingt die Verschuldung.

Wie kommt man drauf, das Sparen statt bezahlen den Geldfluss nicht unterbricht, das ist reines Wunschdenken. Du schreibst es doch: Erst der Kredit füllt das Geldvolumen in der Wirtschaft wieder auf, die durch das Sparen reduziert worden ist.

Das Sparen den Geldfluss nicht unterbricht kann man nicht mal mehr Grundschülern erzählen, vielleicht noch die Kleinen im Kindergarten könnten es glauben.

Übrigens: Zu Sachvermögen kommt man nicht durch Sparen, sondern durch GELD AUSGEBEN und somit den Geldstrom nicht unterbrechen.

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Ich halte nichts von Vollgeld nach Huber und Sparen. Das macht so abhängig von Sparen, die Geld der Wirtschaft entzieht, eine Verschuldung somit erzwingen, die erst wieder die den durch das Sparen unterbrochenen Geldfluss wieder fließen lässt ... bis zum nächsten sparen.
Zudem kommen dann immer umfangreichere Tilgungsvolumen zusammen und alle Tilgungen müssen wieder als Kredit raus, da insbesonders der Langfristsparer sein Geld nicht zurück haben will.




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