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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Und die Lösung ?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Und die Lösung ?


Chronologisch Thread 
  • From: Keox aka Daniel Worofka <piratkeox AT googlemail.com>
  • To: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Und die Lösung ?
  • Date: Sun, 18 Mar 2012 13:52:35 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

Am 18.03.2012 12:00, schrieb Nicolai Haehnle:
> On Sat, Mar 17, 2012 at 9:12 PM, Keox aka Daniel Worofka
> <piratkeox AT googlemail.com> wrote:
>> Am 17.03.2012 19:41, schrieb Nicolai Haehnle:
>>> On Fri, Mar 16, 2012 at 12:00 PM, Grosser Nagus Gint <gint AT onlinehome.de>
>>> wrote:
>>>> Stellt euch vor, die Piraten haben die 2/3 Mehrheit im Bundestag und wir
>>>> dürfen jetzt machen, was wir wollen.
>>>> Es sind auch genug Bodyguards da, damit die Parlamentarier nicht gleich
>>>> irgendwelchen Unfällen zum Opfer fallen.
>>>>
>>>> Wie sieht eine vernünftige Lösung aus ? Sozusagen der Reset.
>>>>
>>>> Hm ?
>>>>
>>>> Buzz
>>>>
>>>> P.S. mein Vorschlag wäre z.B.
>>>>
>>>> - Einfrieren der Zinszahlungen auf Staatsschulden (niemand verliert
>>>> etwas, es kommt nur nix dazu)
>>>> - freiwerdende Mittel für die Schuldentilgung (die Besitzer tauschen
>>>> Staatsanleihen gegen Geld, richtig ?)
>>>> - Besteuerung von grossen Vermögen, bis die Schulden weg sind, bzw.
>>>> Umverteilung von oben nach unten, bis ein Gleichgewicht erreicht ist
>>>> - Ziel ist dann sozusagen der schuldenfreie Neustart und anschliessend
>>>> echte demokratische Strukturen (direkte D.)
>>>
>>> Fairerweise würde ich die Zinszahlungen nicht einfrieren, sondern
>>> einfach alle Staatsanleihen, auf die Zinsen gezahlt werden, auslaufen
>>> lassen. Auslaufende Staatsanleihen werden dann einfach direkt mit neu
>>> erzeugtem Zentralbankgeld bezahlt. Dadurch sinkt der Interbankenzins
>>> auf so gut wie 0%.
>>>
>>> Staatsdefizite werden zukünftig ohne Ausgabe von Staatsanleihen
>>> finanziert, sondern einfach durch neu erzeugtes Zentralbankgeld.
>>>
>>> Schuldentilgung ist kein Ziel an sich. Wenn Staatsdefizite direkt
>>> durch neues ZBG finanziert werden, hat der Staat danach rein
>>> bilanztechnisch eine Verbindlichkeit gegenüber der Zentralbank. Das
>>> sind also immer noch "Schulden". Allerdings wird auf diese Schulden
>>> kein Zins bezahlt, und es gibt keine Tilgung dieser Schulden, von
>>> daher kann man sie genauso gut ignorieren.
>>
>> Die Monetative will im Grunde das gleiche, aber sie möchte durch solche
>> "ewigen" Kredite an den Staat nur die Geldmenge dem Wirtschaftswachstum
>> anpassen. Das wäre dann die regelmäßige Seigniorage. Etwa 18 Milliarden
>> pro Jahr und pro 1% Wirtschaftswachstum. Mögliche Staatsschulden
>> gegenüber Nichtbanken wären immer noch vorgesehen. Durch die einmalige
>> Seigniorage wäre ein Abbau der Staatsschulden um mindestens 2/3 möglich.
>>
>> Geldschöpfung durch ZB-Kredite an den Staat, die über den zusätzlichen
>> Geldbedarf aufgrund des Wirtschaftswachstums hinausgeht führt doch zu
>> Inflation. Oder wie siehst Du das? Nimmst Du das einfach so in Kauf?
>
> Das Problem ist ganz einfach: niemand weiß, wie viel zusätzlicher
> Geldbedarf angesichts des Wirtschaftswachstums notwendig ist. Niemand.

Exakt bestimmen kann den zusätzlichen Geldbedarf bestimmt niemand, aber
ich denke, daß eine Zentralbank das gut genug einschätzen könnte. Auf
jeden Fall besser als die einzelnen Geschäftsbanken zusammengenommen,
aber trotzdem immer nur ihrem Eigeninteresse folgend.


> Wenn man dann trotzdem darauf eine Regel aufbauen will, liefert man
> sich der Manipulation aus durch unehrliche Leute, die behaupten, sie
> könnten das trotzdem richtig vorhersagen. Das ist Voodoo-Politik, und
> die will ich nicht.

Die ZB sollte natürlich schon demokratisch kontrolliert werden. Aber wie
kann ich noch nicht konkretisieren. Bestimmte Regeln als Grundlage gäbe
es bestimmt. Aber letztendlich, vorallem in unvorhergesehenen
Situationen (Krisen usw.) müßten Menschen entscheiden, aufgrund ihrer
Erfahrung und Intelligenz. Und das Volk oder die gewählten Politiker
müßten halt darauf achten und rechtzeitig einschreiten, falls
Manipulation stattfinden sollte.

>
> Im Übrigen berücksichtigt eine solche Regel nicht das Sparverhalten
> des privaten Sektors, und hat dementsprechend eine gigantische Lücke,
> die die Regel von vornherein zu kontraktionärer Wirtschaftspolitik
> verdammt.
>

Was sollte durch ein verändertes Sparverhalten passieren?
Wenn Menschen nicht sparen, sondern ihr Geld ausgeben, bliebe es im
Kreislauf und würde dann von anderen gespart werden.
Wenn Menschen aufgrund einer Krise nicht sparen wollen, sondern ihr Geld
lieber 100% sicher auf Geldkonten halten möchten, könnte die ZB
einspringen und den Banken direkt Kredite geben. Solange bis die Krise
vorbei wäre. Das würde nicht zu Inflation führen, weil die liquidierten
Sparguthaben ja nicht ausgegeben, sondern nur aufgehoben werden.

Wieviel Staatsschulden durch tilgungsfreie ZB-Kredite
dürften/könnten/sollten Deiner Meinung nach in Deinem System gemacht
werden? Man könnte das ganze ja auf die Spitze treiben und komplett auf
Staatseinnahmen wie Steuern verzichten, da es für den Staat ja viel
einfacher wäre sich das Geld von der ZB zu holen.

Gruß Keox

> Schöne Grüße,
> Nicolai

--
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem
: wird noch erweitert und stellt keine endgültige Version dar.




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