Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld
  • Date: Wed, 07 Mar 2012 15:08:26 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: PiratenPartei LV Bayern

Am 07.03.2012 13:50, schrieb Stephan Schwarz: Hallo,

nie verkehrt, einen illustrierendes Videoclip zur Ergänzung bereitzustellen :o)



Am 07.03.2012 08:48, schrieb Christoph Ulrich Mayer:

Der Abbau von Rohstoffen und Naturgut ist sehr wohl wertzerstörend: Es wird das „Realkapital“ der Erde abgebaut und nicht wieder aufgebaut.

Man darf da nicht nur monetär denken.

 

Eben weil ich hier nicht monetär denke:
per se ist der Abbau von Rohstoffen & natürlichen Ressourcen - auch wenn sie nicht bzw. nur beschränkt regenerierbar sind - mit der anschließenden Verwertung der Rohstoffe für mich nicht als destruktiv / wertezerstörend anzusehen.
Das 'Realkapital' der Erde ist finde ich mitunter genau dafür da - um dem Menschen nämlich zu dienen und einen gehobenen Lebensstandard zu ermöglichen.. Bist Du nicht dieser Auffassung, heisst das, Du würdest ein rustikales Leben dem heutigen, arbeitsteilig-industrialisierten (Wirtschafts-)Leben vorziehen und die letzten Jahrhunderte industrieller Evolution zurückdrehen, um zwar nicht direkt in die Steinzeit, aber zumindest in ein recht autarkes Selbstversorger-Dasein, zurückversetzt zu werden.
Dann hast du die Werte im Ur-Zustand da erhalten, wo sie seit Jahrmillionen schon lagern und der Ausbeutung Einhalt geboten. Nur ist das völlig unnütz für den Menschen bzw. der derzeitigen technischen Kollaboration & Weiter-Entwicklung / Innovation.
Werte sind wie Alles - relativ, im Auge des Betrachters..
Der Abbau von Rohstoffen regelt sich gewöhnlich von ganz alleine denke ich - verknappen sich die Ressourcen, vermindert sich auch der Abbau. Sieht man gut an der peak-oil Problematik - Wachstum ist endlich. Kann der Mensch bzw. die corporations ihre Gier jedoch nicht zügeln, wenn 'Zapfenstreik' angesagt ist, dann erhält die Entwicklung der Ressourcen-Akkumulation destruktive Züge: Etwa das Ausbeuten von tief-gelegenen Ölfeldern an den Polen.., verbunden mit nicht kalkulierbaren (technischen) Risiken & der billigenden Inkaufnahme von Umwelt-Katastrophen. Das ist aber ein Problem des ständigen Wachstum-Paradigmas des durch das kapitalistische System aufblühenden Raubbau-Wahnsinns..

Destruktiv wird der Abbau von Rohstoffen nur, wenn - wie heute leider oft vorzufinden - der Abbau keine Schranken kennt und, was noch viel schlimmer ist - keine Rücksicht auf die lokale Bevölkerung nimmt. Der Mehr-Wert, der durch den Abbau / die Essenz-Gewinnung durchaus gegeben ist, also den indigenen Menschen quasi nicht zu Gute kommt.

Der (Ur-)Wert steckt in den Rohstoffen selbst, ganz klar. Der Mehr-Wert kommt zuStande, durch die investierten Arbeit (=Leistung x Zeit)

Was ihr als destruktiv hier verruft, ist lediglich die oft einhergehende Ausbeutung des Human-Kapitals & der natürlichen Biodiversität / 'Umwelt-Dreiklang' oder was es da gab.., die verloren geht.

Das primäre Problem ist sicher die mangelnde Verteilungs-Gerechtigkeit bei der 'Ausbeutung' der Rohstoffe der Erde.


-> das weekend bin ich ja schon in Köthen, werd mir den clip die Woche darauf reinziehen - fallste den schon zeitig uns zur Verfügung stellst..:J
--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz




    
    p.s. denke ich dagegen monetär, komme ich zu
        folgendem Ergebnis:

Es werden lediglich die Förder- & Kapitalkosten in die markteffizienten Rohstoffpreise eingepreist. Hinzu kommt die Unternehmer-Rente.
Was in der unternehmerischen Kalkulation fast immer fehlt sind - wie glaub ich Bernd Senf ausführlich drauf hinweist - die degenerativen
UrWerte der Erze und biotischen Bestands-Werte von Flora & Faunam deren Bestand nachhaltig abgeschöpft bzw. verschwenderisch ausgeschöpft wird. Gerade bei verschwenderischer Ausschöpfung dieser Ressourcen innerhalb historisch kürzester Zeit kommt es zu hohen Disharmonien sag ich mal abstrakt gesehen, in der Biosphäre.

Für diese destruktive = die Generierung zukünftiger Werte nachhaltig verunmöglichende /vernichtende Ausbeutung kann gar kein ausreichender Wert in die kaufmännische Kalkulation hinzugezogen werden. Da fehlt es wohl auch schlicht an der Kompetenz & nötigen Weitsicht bzgl. der Selbst-Einschätzung der eigenen quantitativen Wirkung des 'Ressourcen-Minings'.
Und an empirischen Erhebungen / brauchbaren Statistiken bzw. den logischen Konsequenzen des 'eigenen Ast Absägens'.
Vielleicht auch deshalb werden die Ressourcen besser nicht als der Natur geschuldeten Kosten in die erste 'gottgegebene Verwertungs-Instanz' einbezogen
. Durch Rücksichtnahme auf diese Kosten würde ein entsprechend operierendes Unternehmen sich nur selbst im globalen Wettbewerb disqualifizieren - solange es keine verbindlichen, branchenabhängige Kalkulations-Vorschriften zur Ressourcen-Einpreisung von einer transkontinental authorisierten Behörde hierzu gibt, die bei Verstoß auch Sanktionen aussprechen kann.
Im Prinzip selbe Problematik wie das wahrgenommene CO² Problem beim Klima-Wandel..

Ich les jetzt noch bisserl zum Wertschöpfungs-Entgelt weiter; bin da auf eine innovative Idee gestoßen, die ich mir in Anlehnung an dein mehrwertssteuer-begünstigtes Werte-Siegel ausgedacht habe, Christoph :P
--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang