Hi,
also ich habe keine, und soweit ich das mitbekomme, empfiehlt auch
niemand mehr ernsthaft, sich eine zuzulegen.
Dann ist aber der Punkt4 zumindest leicht falsch zu verstehen, oder
wenigstens für mich. Ich habe das so verstanden, dass, wenn
Staatsanleihen emittiert werden, die privaten Haushalte
Einnahmeüberschüsse erzielen. Dieser Zusammenhang erschliesst sich
mir nicht.
Das die BANKEN Staatsanleihen kaufen (mit dem Geld, dass in die LV
eingezahlt wird ?) ist mir schon klar...
Buzz
Am 29.01.2012 12:08, schrieb Piratos aka. Tobias:
Am 29.01.2012 10:56, schrieb Grosser Nagus Gint:
Ahoi, zusammen
leider bricht das System bei Punkt 4 zusammen. Reines
Wunschdenken.
Die meisten privaten häufen keine Überschüsse an, zumindest
nicht, um Staatsanleihen zu kaufen. Vielleicht
für einen Urlaub, eine Waschmaschine oder für wasweissichwas..
Wo lebt ihr denn ?
Buzz
Ich kann es nicht ändern, die Faktenlage sieht so aus, dass in
Deutschland 110 Mio. Lebensversicherungsverträge existieren,
vielleicht hast Du ja auch eine, aber Du kennst sicherlich viele
die eine Lebensversicherung haben, oder?
Und da zahlt die breite Masse jeden Monat ein...und mit dem
eingezahlten Geld kauft die Lebensversicherung halt
Staatsanleihen.
Also in der Welt lebe ich, und wo lebst Du?
Am 28.01.2012 20:17, schrieb Piratos aka. Tobias:
Am 28.01.2012 18:40, schrieb Benedikt Weihmayr:
„Folglich ein Nullsummenspiel, bei
dem keine realwirtschaftlich relevante Geldschöpfung
erfolgt.“
Der Kreislauf geht doch so:
1. Staat
emittiert Staatsanleihe und Bank hat sie in ihrer Bilanz
2. Staat
bekommt das neu geschöpfte Geld der Bank aufs Konto
3. Staat
gibt das Geld über Staatsausgaben aus, Subventionen,
Gehälter, Sozialausgaben etc
4. Die
privaten Haushalte und Unternehmen häufen
Einnahmenüberschüsse an
5. Mit
den Einnahmenüberschüssen werden Staatsanleihen von den
Banken gekauft
6. Die
Bank überträgt die Staatsanleihe an den Käufer
7. Die
Bank vernichtet das Giralgeld des Käufers
Hab ich da nen Fehler drin?
Bitte sagen
Ja sehr gute Zusammenfassung,
Wobei zwischen 2.-3. es so abläuft, wie unten von mir
beschrieben, die Giralgeldschöpfung passiert erst bei Punkt 3.
Das Prinzip ist trotzdem genau so, hier sieht man schön, wie
Schuld zum Wert wird. :-D
(Vielleicht soll das das Nullsummenspiel sein)
In Punkt 4. wirkt das erzeugte Giralgeld als Tauschmittel in
der Wirtschaft, je länger um so besser für das Geldsystem.
Ich meine, der wirklich schädliche Effekt im Geldsystem fängt
in Punkt 5 ein, wenn der Konsumverzicht gegenüber der
Wirtschaft zum sparen führt.
Viele Grüße
Bene
Von:
ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von Heinz-Ulrich Eisner
Gesendet: Samstag, 28. Januar 2012 18:05
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Geldordnung und
Finanzpolitik] Frankenstein's Monster -
Staatsverschuldung
Am 27.01.2012 00:38, schrieb Piratos
aka. Tobias:
Die Geburt einer Staatsanleihe
Wenn der Staat offene Rechnung hat, und nicht genug Geld
vorhanden ist, imitiert er eine Staatsanleihe.
Der geldtechnische Ablauf findet innerhalb eines Tage
statt, dazu muss man eins wissen:
Der Staat hat ein Konto bei der Zentralbank, das jeden
Tag zu Beginn und zum Ende auf null steht.
Staatsanleihen werden nun von Banken dem Staat
abgekauft. Das dürfen nur ausgewählte Banken, die
sogenannten „Bieterbanken“ , hier eine Übersicht über
die aktuellen Wiederbanken.
Http://www.bundesbank.de/download/kredit/kredit_bietergruppe_rangliste.pdf
Die Banken bezahlen nun die Staatsanleihe dem Staat in
Zentralbankgeld auf das Staatskonto. Bei diesem Vorgang
findet noch keine Geldschöpfung statt, das
Zentralbankgeld hatten die Banken bereits vorher auf
ihren Konten. Hierbei handelt es sich nur um einen
Aktivtausch in der Bankbilanz, Zentralbankgeld wird
ausgebucht, und eine Staatsanleihe eingebucht.
Nun stellt sich die Frage, wie der Staat mit dem
Zentralbankgeld seine Ausgaben bezahlt, die aber in
Geschäftsbanken Geld (Giral Geld) zu erfolgen haben. Die
Löhne der Beamten zum Beispiel, müssen ja auf den Giral
Geld Konten der Beamten auftauchen.
Der Staat zahlt nun seine Rechnungen durch Überweisung
des Zentralbankgelds zurück auf die Konten der
Bieterbanken (und auch an anderen Banken).
Bei DIESER (Rück-)Überweisung entsteht das Giralgeld!
Der Geschäftsbanken bucht auf ihre Aktivseite das
eintreffende Zentralbankgeld ein, und erhöht die
Sichteinlagen des Empfängers (des Beamten) um den
entsprechenden Wert.
Der Ablauf sieht also so aus, dass die Geschäftsbank zum
Beispiel eine Staatsanleihe für 1000 € mit
Zentralbankgeld kauft, dieses Zentralbankgeld auf der
Staatskonto überweist, davon bezahlt der Staat den Lohn
für den Beamten zum Beispiel 800 € Zentralbankgeld an
die Bank, wo der Beamte sein Konto hat. Diese Bank
erhält die 800 € Zentralbankgeld auf der Aktivseite und
erhöht ihre Barreserven, und gleichzeitig erhöht die
Geschäftsbank die Zahl auf dem Girokonto des Beamten um
800 € (das Gehalt ist eingegangen).
D.h. konkret, dass durch die Ausgabe von Staatsanleihen
neues Giralgeld geschöpft wird, genauso wie bei jedem
anderen Kredit. Das Ergebnis wird in folgender Grafik
dargestellt:
(Leider geht das hier in der Liste nicht durch, ist ne
Graphik von Axel)
Als Gegenleistung für die erhaltende Staatsanleihe
erzeugt die Geschäftsbank dem Kunden ein neues Giralgeld
durch Bilanzverlängerung, dies heißt aber auch konkret,
dass niemand dem Staatsgeld leiht, als auch nicht die
Bank, dieses Geld wird frisch erzeugt, es ist geschöpft.
Ich hoffe, das hilft weiter :)
Danke für die detaillierte
Information.
Allerdings fehlt da die 2. Hälfte: Wie geht es weiter
mit der Staatsanleihe.
Die Bieterbanken oder "primary Dealer" sind ja nur
Zwischenhändler, die hatten nie die Absicht,
Staatsanleihen zu halten, genausowenig wie ein
Autohändler die Autos auf seinem Hof behalten will.
Um den Vorgang vollständig abzubilden gehört also noch
der Wiederverkauf der Staatsanleihen durch die
Bieterbanken dazu, der genau die Geldmenge, die oben
geschöpft wurde wieder dem System entzieht. Folglich ein
Nullsummenspiel, bei dem keine realwirtschaftlich
relevante Geldschöpfung erfolgt.
Gruß
Heinz-Ulrich
--
Liebe Grüße Piratos aka. Tobias
Am 26.01.2012 22:24, schrieb Heinz-Ulrich Eisner:
Am 24.01.2012 20:54, schrieb Axel
Grimm:
Was im Besitz der Banken ist ist gut, denn diese Beträge
existieren als
Geld im System. Es liegt liquide als Giralgeld vor,
illiquide als
Geldanlage in einer Bank oder befindet sich in den
Zockerbuden.
Was außerhalb der Banken ist, hat den gleichen Betrag
Geld aus dem
System entfernt (bis es wieder einer Bank verkauft wird,
dann entsteht
das Geld wieder).
Staatsanleihen dürfen bei der Emission nur an
Bieterbanken verkauft
werden (Schatzbriefe , Obligationen, ... auch an
Nichtbanken). Dabei
entsteht Geld. Mit dem Geld kann man die Anleihen bei
Banken kaufen,
wodurch das Geld weg ist.
Nur bei Anleihen in Banken existiert das Geld noch.
Hier
handelt es sich mE um einen Irrtum.
Geld entsteht, wenn Banken einen Kredit vergeben, d.h.
ein Soll- und ein Haben- Konto eines Kunden um den
gleichen Betrag erhöhen; es handelt sich um eine
Bilanzverlängerung.
Der Ankauf von Wertpapieren durch Banken ist aber ein
Aktiva-Tausch, hier wird kein Passiv-Konto berührt,
keine Bilanzverlängerung, also entsteht auch kein
Giralgeld.
Andernfalls müßte der Staat bei jeder Bank ein
Kreditkonto führen, was er nicht tut.
Eine Kreditvergabe und der Ankauf von Wertpapieren ist
auch in einer Bankbilanz kein identischer Vorgang.
Anders ist das bei den sog. Kassenkrediten, hier findet
wie bei jedem Kredit Giralgeldschöpfung statt.
Wenn das jemand anders sieht, hätte ich gern gewußt, wie
exakt die entsprechenden Buchungssätze lauten, und
welche Konten dabei berührt werden.
Geld entsteht nur, wenn die Zentralbank die
Staatspapiere aufkauft - wenn sowieso durch
Staatsschulden per se neues Geld in Umlauf käme, gäbe es
gar keine Grund für Quantitative Easing und das Wettern
der sog. Geldfalken gegen den Ankauf von Staatspapieren
durch die Zentralbank - das würde dann ja gar keine
Unterschied machen.
Gruß
Heinz-Ulrich
--
Liebe Grüße Piratos aka. Tobias
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Liebe Grüße Piratos aka. Tobias
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