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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union


Chronologisch Thread 
  • From: AlexBu <AlexBu AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union
  • Date: Mon, 19 Aug 2013 21:41:14 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


TheBug schrieb:
konsumverzicht schrieb:
Da sehe ich Analogien zum E-Auto. Das E-Auto halte ich für erheblich billiger herstellbar als das Auto mit Verbrennungsmotor. Wenn ich bedenke aus wie vielen Komponenenten ein Auto mit Verbrennungsmotor besteht, und aus wie viele Komponenten ein E- Auto, kann ich nicht verstehen, dass das E-Auto schon ohne AKKU bezw. ohne BATTERIE teurer angeboten wird als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Dabei dürfte es nach meinen Schätzungen zur Folge, noch nicht mal die Hälfte eines Autos kosten, das mit Verbrennungsmotor angeboten wird.
Momentan gibt es bei den eAutos noch das Stückzahlenproblem, es sind einfach zu wenige die gebaut werden, daher sind die Kosten für die speziell benötigten Teile hoch, also der Kaufpreis hoch und darum werden so wenig gekauft...
richtig. Da gibt es sogar ein Gesetz in der Wirtschaft:
Bei Verdopplung der Stückzahl sinken die Stückkosten um 20 Prozent.

'TheBug schrieb:
Das ist aber das ganz normale Problem bei einer technischen Umstellung, das gibt sich innerhalb relativ kurzer Zeit von alleine,
meistens schon. Der Prozess kann aber mit Subventionen deutlich beschleunigt werden.
Bei Photovoltaik kostete die kWh vor 10 Jahren noch 70 Cent.
Jetzt sind wird bei etwa 15 Cent pro kWh.
Ohne die starken Subventionen wäre das viel langsamer verlaufen.
Und heute ist der Strom von der Solarzelle schon viel billiger als der Strom aus der Steckdose,
weshalb viele Supermärkte nun die Solarzellen aufs Dach bauen wegen der ganzen Kühlgeräte im Supermarkt. Nur das Zwischenspeichern im Akku für die Nacht ist noch zu teuer.
Aber das wird auch noch kommen.

TheBug schrieb:
weil die Hersteller Marktanteile haben wollen und damit nach Wegen suchen die Kosten zu senken. Tesla macht das von oben nach unten, also erst mal mit den teueren Fahrzeugen. Damit sammeln sie Erfahrungen und Stückzahlen. Der Roadster kostete $100.000, die Limousine jetzt $60.000. Renault macht es von der anderen Seite und baut kleine Fahrzeuge und versucht unkonventionelle Produkte wie den Twizzy, der sich der Kritik schon dadurch entzieht, weil er kein normales Auto sein will. Auch das bringt Know How und Stückzahlen.

Das andere ganz normale Problem ist, dass es Beharrungsbestrebungen bei der etablierten Industrie gibt. Wie Du fest stellst fallen beim eAuto eine Menge Komponenten weg. Die Kernkompetenzen der Hersteller sind Fahrwerk (teilweise zumindest), Karosserie und Motor.
Insbesondere der Motor. Und dieser wird nun durch ein E-Motor ersetzt,
der kaum komplizierter ist als ein Staubsaugermotor.
Da gehen Jahrzehnte von Ingenieur-Kunst einfach den Bach runter.
Kann man sich schon vorstellen, wie das die Ingenieure bei den Autobauern schmerzt.
Deshalb sind diese Leute kaum begeistert von dem E-Auto.

TheBug schrieb:
Getriebe, Kupplung, Elektronik, Innenausstattung kommen von Zulieferern, die das Know How selber besitzen und nur kundenspezifisch anpassen. Mit dem Motor fällt also ein wichtiger Teil der Wertschöpfung weg und wandert zu solchen eigenständigen Lieferanten und dann auch noch häufig zu welchen die nicht von der Automobilindustrie abhängig sind (ich stell mir gerade grinsend vor wie ein Automotive-Einkäufer versucht ein Unternehmen wie Maxxon-Motors unter Druck zu setzen...).
Eben: die Autohersteller verlieren die Kernkompetenzen und morgen könnte Google kommen und ein E-Auto bauen, oder Apple oder Sony oder Panasonic usw.
Ähnliches ist ja auch beim Wechsel von der Analogkamera zur Digitalkamera passiert.

TheBug schrieb:
Ein reines eAuto wird auf ca. 1/3 der Teile eines entsprechenden Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor geschätzt. Die Menge der Verschleißteile wird auch deutlich kleiner, keine Ölfilter, Luftfilter, Zündkerzen usw., damit auch weniger Wartung und Verdienst für die Vertragswerkstätten.
Auch die werden das E-Auto nicht mögen.

TheBug schrieb:
Da geht also einiges den Bach runter bei den etablierten Playern. Das ist auch der Grund warum die meisten sich noch nicht so richtig bewegen und versuchen die eMobility als Zukunftsmusik zu verkaufen.
Du hast die Ölindustrie vergessen. Die können nach dem Wechsel die Lichter ausmachen.
Und die Ölindustrie ist teilweise eine Mafia-Organisation.
Da werden auch schon mal Politiker oder Manager bestochen oder erpresst oder eventuell auch bedroht.
Man kann sich das schön ausmalen: man "kauft" sich bei der NSA Infos, die zur Erpressung dienen ... Damit kann man dann Manager und Politiker in die gewünschte Richtung bringen.
Oft genügen einfach auch ein paar schwarze Koffer.
Und wenn das alles nichts hilft, dann kommen die heftigen Drohungen ...
Deshalb müssen auch nicht alle Entscheidungen nachvollziehbar sein.

TheBug schrieb:
Die Vergangenheit zeigt, dass solche Versuche nicht gut enden für die, die sich gegen Veränderungen sperren (Musikindustrie? Nenne drei große Hersteller von Dampfmaschinen oder Schreibmaschinen). Dagegen scheint BMW die Zeichen richtig gedeutet zu haben und hat sich entschlossen mit dem Markt zu gehen.

Das E-Auto wird es schon schwerer haben also sonstige Techniken.
Aber letztlich wird es sich sicher durchsetzen.

Gruß
Alex




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