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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union


Chronologisch Thread 
  • From: AlexBu <AlexBu AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union
  • Date: Sun, 18 Aug 2013 00:56:38 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Robert Merz schrieb:
Ahoi Moritz,
ahoi Verkehrspiraten!

Moritz, du schreibst was vom Erfolg im Luxussegment und in hoch subventionierten Märkten. Das mag ja alles sein, aber:

Erstens: Das Luxussegment dieser Preisklasse macht in D etwa 1 % aller Verkäufe aus.
Jede neue Technik fängt erst einmal im Luxussegment an.
Schau Dir mal die Preise eines Handys um 1990 an.
Schau Dir mal die Preise für eine Digitalkamera um 2000 an.
Schau Dir an, wie es bei den Flachbildfernsehern gegenüber den Röhren lief usw.
Das schlägt dann aber sehr schnell in mittlere und untere Schichten durch,
weil Technik billig wird, wenn diese in großen Massen hergestellt wird.
Das wird beim Elektroauto nicht anders sein.

Robert Merz schrieb:
Zweitens: Nach dem Öko-Strom-Preis-Debakel bitte nicht noch ein hochsubventioniertes Feld aufmachen.
das Öko-Strom-Preis-Debakel ist ein Märchen der großen Energiekonzerne.
Wenn man die kompletten Kosten für nukleare und fossile Energie nimmt,
dann sind diese heute schon viel teurer als Wind- und Solarstrom.
Man sollte sich nur einmal anschauen, wie sehr nuklearer Strom subventioniert wird.
Ohne diese Subventionen würde Atomstrom 2,70 Euro pro kWh kosten.
Unsere Gesellschaft kostet nuklearer Strom und fossiler Strom extrem viel und ein sehr schneller Umstieg auf Wind- und Solarstrom würde viel Geld sparen.

Aber an Wind und Solar verdienen diese Energiekonzerne nichts mehr.
Da wandern dann wieder schwarze Koffer in die Politik, um die Energiewende auszubremsen,
die Solarindustrie zu zerstören, Einfuhrzölle für Solarzellen aus China zu erheben usw.
Und wer bitte sind die schwarze Koffer Parteien?
Warum sollen diese das heute anders machen als damals.

Robert Merz schrieb:
Drittens: Der Benzintank im Auto fasst in Form von Benzin hunderte kWh Energie und kostet bestimmt auch nicht mehr. Da muss der Akku für eine konkurrenzfähige Anwendung viel billiger werden.
oha, Du machst da einen ganz alten Fehler: Du vergisst den Wirkungsgrad.
Beim Benziner geht die meiste Energie in Wärme verloren und muss dann aufwändig heruntergekühlt werden. Ein Elektromotor wird kaum handwarm, verliert also sehr wenig Energie durch Abwärme und braucht deshalb pro km auch viel weniger Energie.
Deshalb muss man auch viel weniger Energie speichern für die gleiche Wegstrecke.
Ein Tesla hat 84 kWh Akku und kommt damit 500 km weit.
Ein Benziner würde dafür einige hundert kWh mitschleppen müssen, weil die meiste Energie in Wärme verpufft und nur wenig in kinetische Energie (Bewegungsenergie) gewandelt werden kann.

Robert Merz schrieb:
Viertens: Die Bundesregierung hat bis 2020 das Ziel von 1 Million E-Autos verkündet. Das wären dann etwa 3 % des Bestandes - und selbst dies wurde kürzlich von einem Fachmann als utopisch bezeichnet.
Ja ja die Fachleute. Haben kürzlich auch noch geglaubt, dass der heutige Akku-Preis erst nach 2020 erreicht werden würde. Das geht manchmal dann doch alles viel schneller.
Man sollte sich mal den Wandel von der Analog-Kamera zur Digital-Kamera anschauen.
Das hat etwa 8 Jahre gedauert, dann waren die Analog-Kameras verschwunden.
Kodak wollte das nicht glauben, und hat dann daran glauben müssen.
Das wird auch mit den Autofirmen passieren, die heute noch nicht daran glauben,
dass sich der Verbrennungsmotor (als Neuwagen) bald nicht mehr verkaufen lässt.

Robert Merz schrieb:
Fünftens: Ein E-Auto ist auch ein Auto und das ist eigentlich ein Individualverkehsmittel. In Großstädten wird es als Massenverkehrsmittel "missbraucht" und benötigt da viel zu viel Platz für Straßen und Parkplätze. Für eine S-Bahn-Strecke von 10 Meter Breite braucht man eine 100 Meter breite Autobahn, um gleich viele Personen zu befördern. L.A. hat das gemacht - die autogerechte Stadt, die viele wollen. Schaut euch das mal an. Na, gefällt es? 10-spurige Autobahnen! Teure Parkhäuser! Riesige Entfernungen zur City? Alles ist nur so möglich, weil der Sprit kaum besteuert wird. Und vor der letzten Ölpreisrunde war alles noch viel billiger. Dazu niedrige Einkommensteuern - und der Staat Kalifornien ist nahezu pleite.

Piratige Grüße
Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart

Das mit den Großstädten ist ein anderes Problem.
Da muss man andere Lösungen finden wie eben die City-Maut, die Du nicht magst.
Anfangs würde ich E-Autos noch von der City-Maut befreien.
Nach 20 Jahren kann man dann nochmals darüber nachdenken.

Gruß
Alex




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