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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union
  • Date: Mon, 19 Aug 2013 14:28:27 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Am 19.08.2013 um 08:39 schrieb konsumverzicht:

Da sehe ich Analogien zum E-Auto. Das E-Auto halte ich für erheblich billiger herstellbar als das Auto mit Verbrennungsmotor. Wenn ich bedenke aus wie vielen Komponenenten ein Auto mit Verbrennungsmotor besteht, und aus wie viele Komponenten ein E- Auto, kann ich nicht verstehen, dass das E-Auto schon ohne AKKU bezw. ohne BATTERIE teurer angeboten wird als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Dabei dürfte es nach meinen Schätzungen zur Folge, noch nicht mal die Hälfte eines Autos kosten, das mit Verbrennungsmotor angeboten wird.

Momentan gibt es bei den eAutos noch das Stückzahlenproblem, es sind einfach zu wenige die gebaut werden, daher sind die Kosten für die speziell benötigten Teile hoch, also der Kaufpreis hoch und darum werden so wenig gekauft...

Das ist aber das ganz normale Problem bei einer technischen Umstellung, das gibt sich innerhalb relativ kurzer Zeit von alleine, weil die Hersteller Marktanteile haben wollen und damit nach Wegen suchen die Kosten zu senken. Tesla macht das von oben nach unten, also erst mal mit den teueren Fahrzeugen. Damit sammeln sie Erfahrungen und Stückzahlen. Der Roadster kostete $100.000, die Limousine jetzt $60.000. Renault macht es von der anderen Seite und baut kleine Fahrzeuge und versucht unkonventionelle Produkte wie den Twizzy, der sich der Kritik schon dadurch entzieht, weil er kein normales Auto sein will. Auch das bringt Know How und Stückzahlen.

Das andere ganz normale Problem ist, dass es Beharrungsbestrebungen bei der etablierten Industrie gibt. Wie Du fest stellst fallen beim eAuto eine Menge Komponenten weg. Die Kernkompetenzen der Hersteller sind Fahrwerk (teilweise zumindest), Karosserie und Motor. Getriebe, Kupplung, Elektronik, Innenausstattung kommen von Zulieferern, die das Know How selber besitzen und nur kundenspezifisch anpassen. Mit dem Motor fällt also ein wichtiger Teil der Wertschöpfung weg und wandert zu solchen eigenständigen Lieferanten und dann auch noch häufig zu welchen die nicht von der Automobilindustrie abhängig sind (ich stell mir gerade grinsend vor wie ein Automotive-Einkäufer versucht ein Unternehmen wie Maxxon-Motors unter Druck zu setzen...).

Ein reines eAuto wird auf ca. 1/3 der Teile eines entsprechenden Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor geschätzt. Die Menge der Verschleißteile wird auch deutlich kleiner, keine Ölfilter, Luftfilter, Zündkerzen usw., damit auch weniger Wartung und Verdienst für die Vertragswerkstätten.

Da geht also einiges den Bach runter bei den etablierten Playern. Das ist auch der Grund warum die meisten sich noch nicht so richtig bewegen und versuchen die eMobility als Zukunftsmusik zu verkaufen. Die Vergangenheit zeigt, dass solche Versuche nicht gut enden für die, die sich gegen Veränderungen sperren (Musikindustrie? Nenne drei große Hersteller von Dampfmaschinen oder Schreibmaschinen). Dagegen scheint BMW die Zeichen richtig gedeutet zu haben und hat sich entschlossen mit dem Markt zu gehen.



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