[AG Bauen und Verkehr] Karlsruhe - war: PKW Maut der Union

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Björn,

ahoi Verkehrspiraten,

 

schaut euch Karlsruhe an, da funktioniert es bereits so.

 

Die Bahn muss nicht direkt vor der Haustüre halten sondern die Menschen haben Beine, manche sogar Rollstühle. Damit haben sie in wenigen Minuten die höchstens 300 m zur nächsten Straßenbahnhaltestelle zurückgelegt. Und die Straßenbahn kommt oft vorbei! In der Fußgängerzone der Innenstadt, wo sich mehrere Linien überlagern, sogar so oft, dass ein Zug nur wenige Meter hinter dem nächsten Zug herfährt! Ergebnis: Jede zweite Reise in der Stadt findet so statt. (Modal Split über 50%)

Deshalb wird da jetzt für mehrere 100 Mio ein Tunnel und eine zweite Strecke gebaut. Damit man endlich wieder auf der "Fußgängerzone" von einer Straßenseite zur nächsten sehen und gefahrlos wechseln kann, denn heute ist da eine mehrere hundert Meter lange Schlange von Straßenbahnwagen!

 

Das Auto hat im Nahverkehr der Stadt gewaltige Nachteile.

1. Es braucht viel mehr Platz auf den Verkehrswegen - breite Stadtautobahnen sind notwendig.

2. Es braucht auch Platz, wenn man das Ziel erreicht hat - Parkhäuser kosten.

3. Es verbraucht - mindestens einstweilen - das nur begrenzt vorhandene Öl

4. und produziert daraus Abgase, verpestet die Luft und macht unbeteiligte Menschen krank.

 

In den allermeisten Fällen hat der Mensch in der Innenstadt höchstens einen Aktenkoffer dabei - und manchmal bei der Heimreise eine Einkaufstüte. Das wars. Das Auto ist nur Mittel zum Zweck. Nicht das Auto will ans Ziel kommen, sondern "nur" der Mensch.

 

Karlsruhe kann überall sein!

Klarmachen zum Ändern !

 

Piratige Grüße

Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart - bei Karlsruhe ;-))

 

 

 

 

Gesendet: Montag, 19. August 2013 um 08:39 Uhr
Von: konsumverzicht <konsumverzicht AT news.piratenpartei.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] PKW Maut der Union

Kadett1Ghz schrieb:
> Ahoi Robert,
>
>> Würde nämlich jeder Erdbewohner so leben, wäre das Öl innerhalb von
>> 1 - 2 Jahren verbraucht. Wenn so wie jeder Deutsche wären es immerhin 5
>> Jahre. Das macht den Unterschied. Aber diese 5 Jahre sind mir noch zu
>> kurz! Elektrisch betriebene Bahnen sind für mich der einzig
>> realistische Ausweg aus dieser Lage
> Hmm, nee, für realistisch halte ich das nicht. Die Bahn wird nie vor den
> Haustüren der Leute halten. Somit ist sie im Nahverkehr immer dem PKW
> unterlegen. Der einzig realistische Ausweg heißt Elektro-Auto.
>
> Bahnen gab es früher schon. Dann wurde aber das Auto erfunden und setzte
> sich durch. Auf den Komfort wird keiner mehr verzichten wollen.
>
> Wie gesagt, ich rede vom Nah-Verkehr. Da ist die E-Auto-Technik längst
> weit genug fortgeschritten. Sie setzt sich nur nicht durch weil die
> Kraftstoffe sehr billig sind. Auch ich fahre derzeit noch mit
> Verbrennungsmotor weil das einfach billiger ist. Das wird sich aber
> ändern. Entweder wachen die Regierungen Welt-weit auf und erhöhen die
> Steuern auf Öl und Kohle oder das Zeug geht zu neige und wird deswegen
> teurer.
>
> Wenn man dem Video "Warum das Elektro Auto sterben musste" Glauben
> schenkt, dann ist die Technik sogar schon seit 15 Jahren so weit [1].
>
> Im Fernverkehr sehe ich durchaus Chancen für die Bahn. Das liegt daran
> dass die Menschen gar nicht über 2 Stunden am Steuer sitzten WOLLEN, und
> daran, dass die Bahn sehr viel leichter automatisch (führerlos) fahren
> kann als ein Auto. Außerdem kann eine Bahn sehr viel schneller sein,
> wenn man sich endlich mal auf neuere Techniken einlässt (Ziel 1220 km/h).
>
> Daher erwarte ich für die Zukunft im Fernverkehr (Vakuum-)Bahnen, im
> Nahverkehr jedoch Elektroautos bzw. in ZENTREN von Großstädten
> U-Bahnen, überdachte Radwege und Car-Sharing.
>
> Gruß
> Björn
>
> [1]http://www.youtube.com/watch?v=3x0JDcOdKxs

Im Großen und Ganzen sehe ich das ähnlich. Allerdings halte ich nicht
Benzin für zu billig, sondern die E-AUtos für künstlich überteuert.
Die situation stellt sich mir ähnlich dar wie beim LED Fernseher gegen
Röhrenfernseher. LED Fernseher waren anfangs enorm teuer und keine
Konkurrenz zum Röhrenfernseher, obwohl die LED Technik viel billiger
herzustellen war und ist als die komplizierte Technik des
Röhrenfernsehers.

Da sehe ich Analogien zum E-Auto. Das E-Auto halte ich für erheblich
billiger herstellbar als das Auto mit Verbrennungsmotor. Wenn ich bedenke
aus wie vielen Komponenenten ein Auto mit Verbrennungsmotor besteht, und
aus wie viele Komponenten ein E-Auto, kann ich nicht verstehen, dass das
E-Auto schon ohne AKKU bezw. ohne BATTERIE teurer angeboten wird als ein
Auto mit Verbrennungsmotor. Dabei dürfte es nach meinen Schätzungen zur
Folge, noch nicht mal die Hälfte eines Autos kosten, das mit
Verbrennungsmotor angeboten wird.

Aber anscheinend gibt es hier eine unheilige Allianz, eine Achse des
Bösen, die niedrige Preise für E-Autos verhindert. Man kann doch mit dem
bisherigen System noch gut verdienen, warum sollte man das ändern?

Wie bei den Sozialsystemen ist es auch hier wohl so, dass nicht das Wohl
und Wehe der Menschen, der Natur, im Vordergrund steht für die
Entscheidungen die man treffen müsste, sondern es steht im Vordergrund
wie man am Meisten Geld scheffeln kann. Wer die Abzocker und wer die
Profiteure sind, das kann sich dann Jeder selbst ausdenken.
--
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