Re: [Ag-bauen-verkehr] Energetische Gebäudesanierung P ad

[LeChuck <LeChuck AT news.piratenpartei.de>]

Käptn Nemo schrieb:
> Wohnungsgesellschaften können mehrer Vorteile ziehen:
>
> 1.) Tauschwohnungen für die Modernisierungsphase im eigenen Bestand
>
> 2.) Weniger Kosten pro m2 bei der Sanierung
>
> 3.) Mehr finanzielle Schwungmasse um überhaupt sanieren zu können
>
> 4.) Keine oder geringere Kreditaufnahme pro m2 nötig
>
> Wohnungsgesellschaften vermieten meist als Warmmiete, private Vermieter 
> eher als Kaltmiete mit eigenen Verträgen durch die Mieter.
>
> Daher ist auch hier Sparpotential bei WhG, wärend bei Privatvermietung 
> Mieter spart.
>
> Käptn Nemo
>
> > LeChuck schrieb: #
> >
> > Das wäre der Fall, wenn die Mieter die Mieterhöhungen durch 
> > Einsparungen
> > bei den Energiekosten nicht nur ausgleichen könnten, sondern bei der
> > Warmmiete besser dastünden als die Mieter privater Vermieter.
> >
> > Ist das aber wirklich so? Ich bezweifle es.
> > --
>
> Das ergibt im Gesamtkontext deiner Beiträge keinen Sinn, denn du bist ja 
> gar nicht der Meinung, daß die energetische Sanierung für den Mieter 
> vorteilhaft ist.
>
> Was man aber im Moment an den Aktivitäten der Wohnungsgesellschaften 
> sehen kann, ist, daß diese Sanierungen sich für den Vermieter durchaus 
> rechnen können - wenn er alle damit verbundenen Möglichkeiten ausreizt, 
> von der Förderung bis zum Abwälzen eines möglichst hohen Teils der 
> Kosten auf die Mieter. Das gilt natürlich nur, wenn die Finanzierung zu 
> stemmen ist, also sind da Privatvermieter im Nachteil. Und WEGs können 
> keine Kredite aufnehmen, sondern müssen das Geld für die Sanierung erst 
> ansparen.
>
> Aber ich sehe das eigentlich gar nicht als generellen Nachteil für 
> private Vermieter. Früher oder später muß das Dach ohnehin erneuert 
> werden, also verbindet man die Dämmung des Dachs einfach damit. Fenster 
> dito. Die dabei entstehenden Zusatzkosten fallen nicht allzu stark ins 
> Gewicht. Bei WEGs sollte man den Fokus meiner Meinung nach viel stärker 
> auf Teilsanierungen legen, anstatt vor die Förderung Ansparleistungen zu 
> erzwingen, die beim besten Willen nicht schneller als innerhalb von 
> fünfzehn bis zwanzig Jahren erbracht werden können. Keine WEG ist 
> zahlungskräftiger als ihr ärmstes Mitglied, und das setzt natürlich 
> auch der Ansparleistung von vornherein Grenzen.
>
> Das kann mir doch niemand weismachen, daß der Energiespareffekt einer 
> Rundum-Sanierung mit Vollwärmedämmung, die erst in zwanzig Jahren 
> stattfinden kann, weil vorher das Geld einfach nicht ausreicht, den 
> Energiespareffekt neuer Fenster, die schon nächstes Jahr eingebaut 
> werden können, und eines neuen, gedämmten Dachs, das in zehn Jahren 
> hinzukommt, in einer Perspektive von dreißig Jahren toppen könnte.