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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Position aus Baden Württemberg

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Position aus Baden Württemberg


Chronologisch Thread 
  • From: RobertK <RobertK AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Position aus Baden Württemberg
  • Date: Sun, 10 Jun 2012 18:58:02 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Mal abgesehen von irgendwelchen polemischen Sprüchen über rasende Panzer und böse Radfahrer können wir uns ja vielleicht darauf einigen, daß die derzeitige Situation der Fahrradwege nicht gerade zufriedenstellend ist.
Deshalb kann und braucht man IMHO aber nicht die Radfahrer in irgendeine Pflicht zu nehmen, sondern diejenigen, die für die Radwege zuständig sind.
Kreise und Gemeinden müssen verbindliche Auflagen für Radwege bekommen, die notfalls auch einklagbar sein müssen. Ich weiß leider nicht, welche Bau- und Instandsetzungsvorschriften es derzeit für Radwege gibt, sie sind aber offensichtlich nicht ausreichend.
Wenn man dieses Problem löst, braucht man Radfahrer auch nicht zwingen, Radwege zu nutzen, die meisten haben eh ein Interesse daran, nicht auf der Straße zu fahren - Ausnahmen mag es geben, aus verschiedenen Gründen (gute und weniger gute), die werden aber auch keinen Verkehrskollaps herbeiführen.

Zum Thema "Shared Space" - es ist echt nervig, ständig vorgekaut zu bekommen, wir müssten uns doch nur entschleunigen, mal langsamer fahren, dann wird schon alles gut. Meist kommt das dann von Leuten, die anscheinend jahrzehntelang keinen Grund hatten, mal schnell von A nach B zu kommen. Und selbst wenn es manchmal eingebildete Gründe sein mögen, es ist schlicht und einfach zu akzeptieren, daß es unterschiedliche Bedürfnisse gibt, zu denen auch die "nicht entschleunigte" Fraktion gehört.

Und es kann nicht Aufgabe einer Verkehrspolitik sein, die Konzepte der Antidynamiker umzusetzen, sonst verdient sie nämlich den Namen nicht.

Verkehrsinfrastruktur muß sichere, geordnete und zügige Nutzung ermöglichen.
Das kann an einigen Stellen heißen, daß Autos langsamer fahren müssen, weil sie z.B. in Wohngebieten auf besonders viele Fußgänger und Fahrradfahrer treffen.
Für so etwas gibt es dann Spielstrassen, Fahrradstraßen und eben auch Shared Space.
An anderen Stellen muß es aber auch Entflechtung von Nutzern mit technisch sehr unterschiedlichen Geschwindigkeitsmöglichkeiten bedeuten, so wie es im Bahn- und Luftverkehr auch ganz selbstverständlich gemacht wird.
Und da gibt es dann eben auch mal Fußgängerwege, Radwege und nebenan geht die vierspurige Durchgangsstraße mit 70km/h Limit durch.
An anderen Stellen kann ich mir dann z.B. mehr Fahrradstraßen vorstellen, die ich persönlich dann z.B. viel lieber nutzen würde um mit dem Rad in die Stadt zu kommen als die Durchgangsstraße mit zehntausend Autos und 500 Bussen.

Daher halte ich es auch für falsch, ein bestimmtes Konzept als besonders förderungswürdig zu bezeichnen, am besten noch begleitet von irgendwelcher billiger Polemik gegen den motorisierten Individualverkehr. Das machen die Grünen schon, das brauchen wir nicht mehr machen.
Wofür die Piraten sich IMHO einsetzen sollten, ist eine gleichberechtigte Nutzung aller Verkehrskonzepte, speziell und individuell an den Orten, für die sie am besten geeignet sind.
Das ist fachlich gesehen aber eher Sache der Länder-AGs bzw. sogar noch mehr der kommunalen Verbände, allein die örtlichen Gegebenheiten sind viel zu unterschiedlich, als daß eine bundeseinheitliche Linie irgend etwas bringen würde.

mfg,

Robert




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