Re: [Ag-bauen-verkehr] Verkehrssicherheit auf Landstraßen

[Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>]

Am 17.05.2012 15:08, schrieb Kai F. Lahmann:
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
>
> On 17.05.2012 08:17, Michael Blödow wrote:
> > Zu Antiautor, das was du beschreibst ist also Gesetz.
>
> Eigentlich nicht; vielmehr ist unser lieber "Antiautor" auf einmal für
> mehr Verkehrs-Anarchie ;)

Er hat doch geschrieben 10km/h unterschied. Das haben einige OLG auf der 
Autobahn schon ebenso gesehen, eigentlich sogar das es mehr als 10km/h 
sein müssen.

> > Innerorts wäre ich für generelles Tempo 30.
>
> Na, da wäre ich für ein dreistufiges System:
>
> Die Haupt-Routen (das ist in etwa das, was bei OSM orange
> hervorgehoben ist) mit Tempo 50, alle ca. 100-150m Fußgängerfuhrten
> oder gar Unterführungen. Beidseitiger Radweg ist vorgeschrieben.

Hör mir auf mit Radweg. Ein Rad ist ein Fahrzeug und gehört auf die 
Straße. Sehen übrigens die Radfahrer des ADFC und die deutschen Gerichte 
auch so:-) Man kann mit eingezeichneten Angebotsstreifen gerne einen 
Platz für die Radfahrer freihalten.

Ich hätte auch kein Problem wirkliche Hauptrouten (Nord-Südtangenten 
etc) mit Tempo 70 durch die Stadt zu führen, da wäre es dann eine Frage 
der Stadtplanung das diese Querung und zu/Abführung von Kfz auf wenige 
große Straßen beschränkt bleibt auf denen man den Kfz-Verkehr priorisiert.
Das was du beschreibst würde ich für Stadteilhauptstraßen für sinnvoll 
halten. Da durchaus aber ohne Priorisierung des Kfz-Verkehrs. Also z.,B. 
mit den regelmäßigen Fußgängerquerungen.

> Die gelben Straßen Tempo 30, Radwege nur wo es bergauf geht (durch
> Tempo 30 generell nicht Benutzungspflichtig) und bei Einbahnstraßen in
> Gegenrichtung (die benutzt man eh freiwillig). Einrichtungen für
> Kinder dürfen keinen direkt zu einer solchen Straße führenden Ausgang
> haben (mit Bestandsschutz für Fälle, die man nicht "mal eben" umbiegen
> kann, was insbesondere Schulen betrifft).

So weit (Eingänge) würde ich jetzt nicht eingreifen wollen, sonst dafür.

> Alles was dort weiß ist Tempo 30, Shared Space. Das heißt dann
> automatisch keine Radwege oder anderer Tüddelkram.

Wie weit sich Shared Space auf größere Straßenzusammenhänge ausdehnen 
lässt kann ich nicht sagen, insgesamt finde ich die Idee aber reizvoll.

> Die genaue Zuordnung der Straßen zu diesen drei Stufen wäre im
> Einzelfall insbesondere nach der Verkehrsdichte zu überprüfen.
> Grundsätzlich ist die Verkehrsführung so auszulegen, dass der
> Durchgangsverkehr in der ersten Kategorie bleibt. Die Dritte wird
> dagegen nur von Anliegern und ggf. Lieferanten für die "Nahversorger"
> befahren.

Dazu ist natürlich einiges mehr notwendig als die Anordnung der 
Tempolimits. Wenn man das heute so anordnen würde fände ich das 
problematisch. In den meisten Städten sollte dazu natürlich ein 
entsprechendes Alternativangebot, resp. eine entsprechende Vernetzung 
der Verkehrssysteme ermöglicht werden.
Das fängt bei so einfachen Dingen an dass es bei uns Park und Ride 
Parkplätze mit einer guten Busanbindung gibt aber anscheinend niemand 
daran gedacht hat dort eine Fahrradabstellanlage anzubringen damit die 
PKW-Fahrer auf das Rad umsteigen können oder die Leute die in einer 
Stadt kein Rad fahren wollen vom Rad auf PKW.

Gerade diese Vernetzung ist ein Thema das mich reizt ich aber im Moment 
noch auf dem Schlauch stehe mit der Informationsbeschaffung.

Das zusammen mit dem fahrscheinlosen ÖPNV dürfte auch recht viele 
Flächen freimachen und natürlich Milliarden an Bau und Reparaturkosten 
einsparen.

Gruß Michael