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nrw-ak-tierschutz - Re: [nrw-ak-tierschutz] Zu Stephans Mail

nrw-ak-tierschutz AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste des Arbeitskreis Tierschutz NRW

Listenarchiv

Re: [nrw-ak-tierschutz] Zu Stephans Mail


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan <nrwdog AT googlemail.com>
  • To: Mailingliste des Arbeitskreis Tierschutz NRW <nrw-ak-tierschutz AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [nrw-ak-tierschutz] Zu Stephans Mail
  • Date: Wed, 18 Apr 2012 13:34:01 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-ak-tierschutz>
  • List-id: Mailingliste des Arbeitskreis Tierschutz NRW <nrw-ak-tierschutz.lists.piratenpartei.de>

Moin Karsten,
also der Penis meines Schäferhundes ist in etwas so groß wie mein kleiner Finger. Den Vergleich gewinne ich noch grade so ;-)
Aber es bleibt auch nicht alleine beim Größenunterschied. Während der menschliche Penis in der Regel voll errigiert ist, bevor er wo auch immer eindringt ist dies beim Hund gänzlich anders. Dort schwillt die Eichel erst in der Vagina an.
Kurzum: An dieser Stelle müssen Tierärzte ran - zumindest bei Tieren der Größenordung Hund/Schaf/Ziege...ich denke bei Kleintieren können wir an dieser Stelle festhalten, dass der Geschlechtsverkehr zu Leiden des Tieres geht. Gleiches gilt aus meiner Sicht für Sex mit Bienen (das Stechen ist eine eindeutige Abwehrreaktion), ebenso wie mit Ameisen (Sekretaussonderung ebenfalls eine Abwehrreaktion). Der Sex mit Fischen geht wohl auch nur wenn man sehr gut tauchen kann...

Zu Deinen Literaturhinweisen. Dr. Hani Miletski ist Sexualtherapeuthin und sicherlich ein Pionier in Sachen Zoophilie. Sie wird uns helfen können, unsere moralischen Hemmungen zu diesem Thema abzubauen und das Thema grundsätzlich auch aus einem anderen Fokus zu betrachten. Aus Sicht des Tierschutzes ist Sie für mich nicht maßgeblich und daher als Quelle nicht unmittelbar interessant für den AK Tierschutz. Dennoch der Hinweis auf Hani natürlich völlig angebracht, wer nicht direkt das umfangreiche Werk von ihr durcharbeiten will kann sich ja auch mal hier ein wenig in die Frau und ihre Beweggründe sowei ihre Arbeit reinlesen:

http://zoowiki.zetapin.de/index.php?title=Das_verborgene_Leben_der_Zoophilen

Midas Dekkers hört sich für mich richtig interessant an. Als Biologe und Philosoph vereint er ja genau die Sachgebiete die hier unbedingte Berücksichtigung finden müssen! Es ist allerdings ein Sachbuch - sicherlich schön mal abends zu lesen - ich überlege es mir zu kaufen. Wir brauchen aber nicht die entspannte Abendlektüre, sondern langweilige wissenschaftliche Fakten.

Grundsätzlich begrüße ich (und ich denke viele andere auch..) aber vor allem Links zu freiem Wissen - denke da werden wir auch das ein oder andere Gute finden. Soll natürlich nicht die Hinweise auf sonstige Literatur unterbinden.

Und nach wie vor bin ich immer noch der Meinung, dass eine Unterteilung in Zoophilie und Zoosadismus (zumindest im Bezug zum Hund) aus Sicht des Tieres keinerlei Unterschied macht. Der Beweggrund des Täters ist für das Opfer uninteressant.


Und zu guter Letzt doch noch eine persönlichere Anfrage zu Dir. Mir ist aufgefallen das mki (Zeta) in dem Moment verschwunden war als Du aufgetaucht bist. Zunächst hattest Du ein wenig Interesse bekundet und letztlich haust Du Infos raus, die mir sagen das Du Dich bereits seit längerem und intensiv mit dem Thema der Zoophilie beschäftigst (selbst wenn Du nonstop durchliest, hättest Du die Bücher die Du angibst nicht in der kurzen Zeit lesen können). Deine Argumentationslinien finde ich so auch exakt in den Foren der Zoos. Grade im Netz ist ein gewisse Anonymität ja durchaus in Ordnung. Hier geht es aber auch um politische Arbeit. Diese sollte offen und transparent sein. Solltest Du also im Verbund mit Zeta (oder sonstiger zoophiler Vereinigung/Intersssengemeinschaft/etc..) stehen, so würde ich es außerordentlich begrüßen, wenn Du dies auch so offen darlegen würdest. Der AK (mit wenigen nicht weiter zu beachtenden Außnahmen) hat ja nun klar bekundet vorurteilsfrei mit allen Interessengruppen zu sprechen.

LG
S.
  

 



      



Am 17. April 2012 21:26 schrieb Karsten Zöller <Karsten.Zoeller AT gmx.de>:
Hallo Stephan!

Fangen wir mit dem einfachen Thema an, der Anatomie. Du sagst aufgrund der Größenunterschiede des Penis eines Mannes und eines Hundes könne es nicht gehen. Und da muss ich dir faktisch widersprechen. Die Größe des Penis eines Hundes hängt von der Rasse ab. Mit etwas Aufwand kann man im Internet Größenvergleiche finden und nein mit dem Penis einer Deutschen Dogge oder schon eines Schäferhundes kann ich es wohl nicht aufnehmen. Natürlich sollte bei einem Sexualverkehr auf die entsprechende Penisgrößen der Hunderassen und Tierarten geachtet werden!

"Ein Lehrer soll das Empathieempfinden für andere Lebewesen stärken." Schön wärs, wenn das so wäre! Habe allerdings noch nicht gehört, dass es so sein soll. Du sprichst die Fähigkeit eines Zoophilen ab Empathieempfinden für andere Leben zu stärken (oder vielleicht sogar welches zu haben?), nur weil sie Sex mit Tieren haben? Bei einem Zoosadisten würde ich dir absolut recht geben. Bei Zoophilen jedoch nicht. Und da ist Dr. Andrea Beetz wohl auch anderer Meinung als du.
Andrea Beetz: Love Violence and Sexuality in Relationships between Humans and Animals Shaker Verlag GmbH Aachen ISBN 3832200207

Du bringst wieder die Behauptung auf, dass Tiere kein Einverständnis geben können. Ich habe dazu schon in meinen längeren Mails ausführlich zu geschrieben und verweise auf diese, sowie auf die Studien erneut von Frau Beetz, sowie von Dr. Hani Miletski.

http://en.wikipedia.org/wiki/Hani_Miletski

Hani Miletski: Understanding Bestiality and Zoophilia ISBN 0-9716917-0-3

Zudem, gerade gefunden: Midas Dekkers, Biologe und Philosoph
http://de.wikipedia.org/wiki/Midas_Dekkers

Geliebtes Tier. Die Geschichte einer innigen Beziehung. Hanser, München 1994, ISBN 3-446-17721-3

Wenn ich lese, dass dieses Buch mehrmals in Deutschland neu aufgelegt wurde und in den Niederlanden zum Sachbuch des Jahres gewählt wurde, scheint es doch ein großes Interesse an dem Thema zu geben.

Zoophilie und Zoosadismus können eben nicht gleichgesetzt werden, solange nicht durch wissenschaftliche Studien bewiesen wird, dass beim sexuellen Kontakt zwischen Mensch und Tier, das Tier grundsätzlich einen psychischen oder physischen Schaden erhält. Denn wenn kein Missbrauch stattfindet, besteht auch kein Grund für einen Schutz oder Verbot. Die oben genannten Studien sind anderer Meinung als du. Ich würde es aber auch bevorzugen, dass Verhaltensbiologen sich mit den Tieren selbst beschäftigen und sich dazu äußern würden. Allerdings habe ich die Studien nicht gelesen, werde es aber wohl mal tun, und vielleicht haben sie das bereits getan.

Mfg
Karsten

Am 17.04.2012 19:26, schrieb Stephan Hoesch:

Hallo Karsten,
ja natürlich empfinde ich, aufgrund der Folgen die die Zoophilie hat,
eine Abneigung dagegen und zwar eine ganz konkrete und nicht eine -
irgendwie
weiß nicht so recht- pauschale Ablehnung.
Ein Lehrer, der ja nun einen Bildungsauftrag innehat, soll das
Empathieempfinden für andere Lebewesen stärken, wenn er gleichzeitig mit
Tieren
sexuellen Verkehr betreibt? Wie passt das denn? Meiner Meinung nach
absolut überhaupt nicht. Am besten ist er dann noch Biolehrer oder wie?
Hier ist auch ganz klar zu jemandem abzugrenzen, der z.B. SM-Praktiken
ausübt. Hier treffen zwei
oder mehr Menschen zusammen und haben einvernehmlichen Sex mit Praktiken
die vielleicht meiner Vorstellung nicht entsprechen, dennoch aber völlig
in Ordnung sind. Gleiches gilt so auch natürlich z.B. für Homosexuelle.
Whatever makes u happy...

Moral ist meiner Ansicht nach doch etwas mehr als seinem Gegenüber nicht
zu schaden. So sollte die Wissenschaft z.B. nicht alles machen, nur weil es
möglich ist. Moralische und ethische Aspekte müssen zwingen einbezogen
werden. Moral ist nicht Willkür, sondern eine Essenz dessen was eine
Gemeinschaft als ethische Maxime ansieht. Dabei gibt es nicht das
richtig oder falsch. Es sei denn man ist Amerikaner - dann gibt es nur
die eigene Moral und die
falsche Moral (jetzt aber mal voll auf die Pauschalpauke gehauen...)

Zum Thema Anatomie. Nein ich meine nicht die Körperhaltung sondern die
Größe des Geschlechtsorgans. Vergleich mal Deinen Pillemann mit dem eines
Hundes (ich hoffe jetzt doch sehr, dass Du den Vergleich gewinnst *g*).
Wenn Du jetzt Deinen Pullermann in meine Hündin schieben wolltest - kann
es sein,
dass die Natur dies so nicht wirklich vorgesehen hat?

Der Zoosadismus und die Zoophilie sind aus Sicht des Tierschutzes sehr
wohl gleichzusetzen, sofern dabei eine
sexuelle Praktik an einem Tier ausgeübt wird. Es spielt nämlich für das
Tier keinerlei Rolle, ob hinter dem Missbrauch ein Ausdruck von
vermeintlicher Liebe oder
von Gewaltbereitschaft steht. Anders als zwei Homosexuelle die
einvernehmlich Sex haben, ist dies in der Beziehung Mensch-Tier nicht
gegeben. De facto kann das Tier nämlich nicht sein Einverständnis geben.
Ich bin mir sicher, dass es genau an dieser Stelle Diskussionsbedarf
geben wird. Auch wenn ich an der ATN in der Schweiz meinen
Hundetrainerausbildung gemacht habe, bezeichne ich mich nun nicht als
den Sachverständigen zum Thema der Verhaltensbiologie. Hier werden wir
unser Netzwerk ausbauen müssen um valide Aussagen von anerkannten
Verhaltensbiologen einzubeziehen.
Das wird spannend! Der Hund ist das Tier, welches der Mensch als erstes
domestiziert hat. Inzwischen ist diese Domestikationsleistung so enorm,
dass man mittlerweile
sogar den Verdacht hat, dass der Hund als genetische Prädisposition zum
Menschen hat. Er zieht also einen Menschen seiner eigenen Art vor. Wahnsinn!
Bezieht das ggf. auch eine sexuelle Vorliebe zum Menschen ein? Zukünftig
vielleicht - bisher kann ich das aber nicht erkennen.

LG
S.





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