Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

muenster - Re: [MS Piraten] Aufgalopp der NATO-Militärs in Münster

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Aufgalopp der NATO-Militärs in Münster


Chronologisch Thread 
  • From: Niels-Arne Münck <n_muen01 AT uni-muenster.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Aufgalopp der NATO-Militärs in Münster
  • Date: Fri, 19 Jun 2015 18:07:42 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

Wall of text,
tldr:
alles gar nicht wahr,
russland kann nichts dafür,
USA sind böse,
Deutschland ist im Westen falsch aufgehoben,

seh ich das richtig?



Am 19.06.2015 um 16:44 schrieb Marco Hartmann:
> Du hast sicher Wehrdienst geleistet, um der NATO Unterstützung zu
> leisten und im Falle eines Falles Deinen Beruf an den Nagel zu hängen um
> an der Front zu dienen, Niels. Ich ja, aber ich habe in Geschichte
> aufgepasst, und aus der Vergangenheit gelernt.
> Für die "Friedensstadt" Münster einsetzen, hat mit "Russlandversteherei"
> nichts zu tun.
>
> Die Existenzberechtigung der NATO in heutigen Zeiten ist ohnehin nicht
> mehr gegeben. Wo sind denn die Feinde? Konflikte sind militärisch heute
> aufgrund der Weltwirtschft und Globalisierung nicht mehr lösbar. MAn
> sieht in Syrien wo das hin führt. Ausserdem ist die Ukraine, um auf den
> angespielten Konflikt zurück zu kommen, kein NATO Mitgliedsland. Wie
> kommen die USA dazu Militärausbilder dorthin zu entsenden,
> Militärausrüstung dort und in allen baltischen NATO Ländern nach Übungen
> zurück zu lassen und so illegalerweise und gegen Völkerrecht verstossend
> eine militärische Sachlage zu schaffen, die selbstverständlich von
> Russland als Agression gedeutet wird.
> Defakto hat die agressive Vorgehensweise der NATO und insbesondere der
> USA zu einem wieder erkalten der Beziehungen zu Russland geführt, dass
> nicht in europäischem und auch nicht in russischem Interesse ist.
> Einzig die amerikanische Wirtschaft profitiert hiervon, während sie die
> europäische Wirtschaft schwächt, weil man sich in diesen künstlichen
> Konflikt hineinziehen lässt. Was wäre denn, wenn Texas seine
> Unabhängigkeit erklärt und China intervenieren würde?
> Dabei darf man die Fakten nicht ausser Acht lassen. Keine Ahnung was die
> NATO Befehlshaber ermächtigt die Tagespolitik zu kommentieren und
> militärisches Eingreifen zu fordern und zu pushe, sowie aktiv
> Stimmungmache gegen Russland zu betreiben, oft durch falsche oder
> fehlende Beweislage. Wo sind die Bilder, Seriennummern und
> Satellitenbilder von intervenierenden russischen Truppen in der Ukraine,
> wie ständig von NATO und US-Politik behauptet wird? Es gibt nach über
> einem Jahr immer noch keine. Um auf die Krim zu kommen: Dort ist es laut
> OSZE nach dem (demokratisch gewählten) Anschluss an Russland, ruhig und
> friedlich.
> Die NATO führt immens provokative Übungen in Osteuropa durch, an ihrer
> Spitze die schnelle Eingreiftruppe NRF als Speerspitze, die vom
> Deutsch-Niederländischen Corps geleitet wird. Ich denke schon, dass es
> da angesagt ist, deren Provokationen in direkter und unmittelbarer Nähe
> zu russischem Territorial, zu kommentieren. Vor allem wenn sich deren
> Befehlshaber in unserer Stadt damit brüsten. Nun erfährt sogar der
> Flughafen Münster Osnabrück eine Renaissance, wenn er auf Facebook den
> tiefen Überflug von NATO AWACS Flugzeugen zeigt. Die hat es zwar immer
> schon gegeben, aber jetzt wird es medial ausgeschlachtet.
> Mir wird dabei schlecht.
>
> Die NATO hat seit 1949 vor allem eins geschafft, jedes Jahr ein
> Rüstungsbudget von 900-1000 Milliarden US Dollar zu vernichten. Zum
> Vergleich Russland: Derzeit 84 Milliarden US-Dollar.
>
> Alle die hier mit Begriffen der Russlandversteherei und Putinversteherei
> um sich werfen, bitte ich einmal die jährlichen Daten des unabhängigen
> Stockholm International Peace Research Institute durchzulesen.
>
> Mal ein paar FAKTEN:
> - Wesentliche Ursache der hohen Militärausgaben ist die Realität, das
> Militär als ein zentrales außenpolitisches Machtinstrument einzusetzen.
> Dafür sind die US-amerikanischen Eliten in Teilen bereit, andere
> Bereiche der Gesellschaft wie die Gesundheitsversorgung zu vernachlässigen.
> - Kernforderung der pro-Militär-Strömungen vor allem aus den USA ist
> (wieder einmal) die Anhebung der Verteidigungsausgaben aller
> NATO-Staaten auf zwei Prozent zum BIP. Diese Höhe ist in den
> NATO-Strategiepapieren explizit festgeschrieben. Allein für Deutschland
> würde dies eine Erhöhung der Ausgaben um mehr als 15 Mrd. € bedeuten.
>
> Interessant sind auch die Daten der Umfragen von der Körber-Stiftung.
> Diese zeigt die Stimmungslage der deutschen Bevölkerung zu Fragen der
> Außen und Sicherheitspolitik auf:
>
> - Dominante Ablehnung eines stärkeren deutschen Engagements im Ausland.
> Über 60 Prozent der Bevölkerung sprechen sich dagegen aus. Insbesondere
> klassische Instrumente der Außenpolitik wie Militäreinsätze und
> Waffenlieferungen wollen über 80 Prozent der Befragten nicht.
> - Erst mit der konservativen Kanzlerschaft Merkels erfolgt wieder eine
> Anpassung von Militärausgaben und Wirtschaftswachstum. Seit 2006 steigen
> die militärischen Ausgaben auf inzwischen über 37 Mrd. €. Davon sind
> aber nur 32 Mrd. € im Bundeswehretat ausgewiesen.
>
> Eine deutsche Politik die auf stärkeres militärisches Engagement setzt
> hat keine mehrheitliche Unterstützung durch die Bevölkerung. Im
> Gegenteil, es stellt sich eine wachsende Ablehnung im Zuge der inneren
> sozialen Zuspitzung ein. Dieses Signal sollte auch aus Münster Richtung
> NATO, USA und Bundesregierung gehen.
>
> Wie Peter schon sagt, man sollte Kontakt zu den Friedensinitiativen
> dieser Stadt suchen umd gemeinsam ein Protestzeichen setzen.
> Auch eine Pressemitteilung für Montag wäre wünschenswert.
>
> Gruß,
> Marco
>
>
> Am 19.06.2015 um 15:15 schrieb Niels-Arne Münck:
>> Hallo!
>>
>> für diese Russlandversteherei habe ich wenig bis gar kein Verständnis.
>>
>> Der Vergleich von Kosovo und Krim geht auch überhaupt nicht. Die Nato
>> hat auch nicht ihre Hoheitszeichen von den Jets geknibbelt bevor sie
>> dort eingegriffen hat.
>>
>> Ich für meinen Teil bin froh das wir die NATO haben und das die ihren
>> Job machen.
>>
>> LG
>> Niels
>>
>> Am 19.06.2015 um 14:36 schrieb Peter Hemecker:
>>>
>>> Hallo !
>>>
>>> In der letzten Ratssitzung gab es einen Tagesordnungspunkt 14 „Münster
>>> als Stadt des Friedens weiter profilieren – Umsetzbarkeit der Ergebnisse
>>> des Fachbeirates Frieden“ mit einer Vielzahl hübscher Ideen, wie man den
>>> Friedenswillen symbolisch und pädagogisch darstellen kann. Aber statt
>>> dieser Symbolpolitik, die sich auch weitgehend mit zurückliegenden
>>> Ereignissen beschäftigt, hätte ich mir lieber aktives Vorgehen gegen
>>> aktuelle Kriegstreiberei und Säbelrasseln gewünscht, wie sie offenbar
>>> gerade in Münster stattfindet :
>>>
>>> http://www.wn.de/Muenster/2018112-Deutsch-Niederlaendisches-Korps-Gipfeltreffen-am-Schlossplatz-US-Minister-am-Montag-in-Muenster
>>>
>>>
>>>
>>> Ganz schlimm dann auch noch der nachfolgende Kommentar mit Zitaten
>>> dieses ‚Experten‘ Dr.Henning Riecke :
>>>
>>> http://www.wn.de/Muenster/1985594-Kommentar-zum-Einsatz-der-neuen-Nato-Speerspitze-Zaehne-zeigen
>>>
>>>
>>>
>>> Bemerkenswert finde ich vor allem diesen Satz : „Der enthält viele
>>> Vokabeln aus dem Kalten Krieg und wird von Nato-Planern gerne als ‚ABC
>>> der guten alten Zeit‘ bezeichnet“. Mit anderen Worten : Die Militärs
>>> haben wieder eine Beschäftigung, nachdem man sich in den vergangenen
>>> zwei Jahrzehnten verzweifelt überall in der Welt mehr schlecht als recht
>>> auf der Suche nach Einsatzgebieten umgetan hat. Die Rüstungsindustrie
>>> wird auch wieder boomen; das nennt man dann ‚gute alte Zeit‘.
>>>
>>> Die ‚Annexion‘ der Krim durch Russland immer wieder anzuführen, ist
>>> heuchlerisch; denn exakt das gleiche hat die NATO/EU vor einigen Jahren
>>> gemacht, als sie das Kosovo von dem russlandfreundlichen Serbien
>>> völkerrechtswidrig abgetrennt hat.
>>>
>>> Aber ich will diese Diskussion hier nicht anstoßen. Vielmehr geht es mir
>>> darum, dass Münster mal den Mut haben sollte ‚Kante zu zeigen‘ und gegen
>>> den Aufgalopp der Militärs nächste Woche protestieren sollte. Aber
>>> stattdessen sehe ich schon wieder Bilder von OB Lewe vor meinem
>>> geistigen Auge, wie er sich mit den Amerikanern, die uns pausenlos
>>> bespitzeln, ablichten lässt.
>>>
>>> Grüße
>>> Peter
>>
>>
>


--
Niels-Arne Münck

Abteilung für translationale Dermatoinfektiologie

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Medizinische Fakultät Münster / Universitätsklinikum Münster
Röntgenstraße 21
D - 48149 Münster
Tel. +49 (0)251 83 56584




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang