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muenster - Re: [MS Piraten] Aufgalopp der NATO-Militärs in Münster

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

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Re: [MS Piraten] Aufgalopp der NATO-Militärs in Münster


Chronologisch Thread 
  • From: n_muen01 <n_muen01 AT uni-muenster.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Aufgalopp der NATO-Militärs in Münster
  • Date: Fri, 19 Jun 2015 19:39:26 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>


Erzähl mir doch keinen Quatsch. Ein geflügeltes Wort für eine
gepfefferte Diskussion nach Peters Gusto

Peter tritt eine Diskussion los meint dann aber das er sie gar nicht
lostreten wolle sondern es schön fände ein Friedenssignal zu senden.

Das klingt zwar erstmal gut, aber im Prinzip klingt das doch bei euch
nur nach Westen, Nato und Amerikaner bashen... weil sie sich gegen Putin
stellen, der mal eben ein Nachbarland destabilisiert weil ihm die neue
Regierung nicht passt.

Und Wastl hat zwar völlig recht, es gehören immer zwei dazu,

aber

ich finde es mit verlaub gesagt albern der NATO Kriegstreiberei
vorzuwerfen (-> daher der Russlandversteher) wenn hier auf russische
Agression in der Nachbarschaft reagiert wird und unsere Bündnispartner
(und auch nicht-Bündnispartner-> Finland) sich bedroht fühlen. Albern.

Sicherlich ist es verständlich, das Russlands Führung nicht gerne von
westlich orientierten, modernen Demokratien umgeben sein will, die ggf
ihren Kram dann woanders kaufen und sich aus alten Abhängigkeiten lösen,
deswegen einen Bürgerkrieg zu befeuern ist allerdings sowas von Kalter
Krieg Style, da muss man sich dann auch nicht wundern.

Und wenn sich hier Verteidigungsminister treffen müssen um was zu
besprechen dann sollte man doch die Schuld dafür bei denjenigen suchen,
die daran Schuld sind das sie sich überhaupt treffen müssen, nämlich,
denen die so verstehenswerte Entscheidungen treffen wie unmarkierte
Soldaten in ein Nachbarland zu schicken und Halbinseln zu annektieren.

Ich geh jetzt zu meinen Kollegen den verrückten Russen, und trinke mit
denen Bier. Die sehen das zwar ganz anders als ich, aber bei den kann
ichs noch verstehen.


Am 19.06.2015 um 18:16 schrieb Marco Hartmann:
> Nein, ich würde es mal mit lesen probieren.
> Interessant, dass Du durchblicken lässt, wie Du Dir Deine Meinung
> "bildest".
> Disqualifiziert hast Du Dich übrigens mit einem Wort:
> "Russlandversteherei".
> Das sagt die Gesellschaft für Deutsche Sprahe zu Deiner wortwahl:
>
> "Zum Unwort wird dieser in der aktuellen außenpolitischen Debatte
> gebrauchte Ausdruck vor allem, weil er das positive Wort „verstehen“
> diffamierend verwendet (und zwar ohne die Ironie, wie sie beispielsweise
> hinter der analogen Bildung des „Frauen-Verstehers“ steht). Wie Erhard
> Eppler im in seinem kritischen Essay „Wir reaktionären Versteher“
> (Spiegel 18/2014 vom 28.04.2014) darlegt, sollte das Bemühen, fremde
> Gesellschaften und Kulturen zu verstehen, Grundlage einer jeden
> Außenpolitik sein, weil die Alternative nur Hass sein kann. Eine fremde
> Perspektive zu verstehen, bedeutet keinesfalls, damit zugleich
> Verständnis für daraus resultierende (politische) Handlungen zu haben.
> Andere polemisierend als „Versteher“ zu kritisieren,
> ist damit unsachlich und kann die inhaltliche Diskussion nicht ersetzen.
> Ein ganzes Volk zudem pauschal für eine politische Richtung haftbar zu
> machen und es mit dem Ausdruck „Putin- (oder Russland-) Versteher“ auf
> einen Autokraten
> zu reduzieren, zeugt von mangelnder Sprachreflexion oder aber gezielter
> Diffamierung.
>
> Am 19.06.2015 um 18:07 schrieb Niels-Arne Münck:
>> Wall of text,
>> tldr:
>> alles gar nicht wahr,
>> russland kann nichts dafür,
>> USA sind böse,
>> Deutschland ist im Westen falsch aufgehoben,
>>
>> seh ich das richtig?
>>
>>
>>
>> Am 19.06.2015 um 16:44 schrieb Marco Hartmann:
>>> Du hast sicher Wehrdienst geleistet, um der NATO Unterstützung zu
>>> leisten und im Falle eines Falles Deinen Beruf an den Nagel zu hängen um
>>> an der Front zu dienen, Niels. Ich ja, aber ich habe in Geschichte
>>> aufgepasst, und aus der Vergangenheit gelernt.
>>> Für die "Friedensstadt" Münster einsetzen, hat mit "Russlandversteherei"
>>> nichts zu tun.
>>>
>>> Die Existenzberechtigung der NATO in heutigen Zeiten ist ohnehin nicht
>>> mehr gegeben. Wo sind denn die Feinde? Konflikte sind militärisch heute
>>> aufgrund der Weltwirtschft und Globalisierung nicht mehr lösbar. MAn
>>> sieht in Syrien wo das hin führt. Ausserdem ist die Ukraine, um auf den
>>> angespielten Konflikt zurück zu kommen, kein NATO Mitgliedsland. Wie
>>> kommen die USA dazu Militärausbilder dorthin zu entsenden,
>>> Militärausrüstung dort und in allen baltischen NATO Ländern nach Übungen
>>> zurück zu lassen und so illegalerweise und gegen Völkerrecht verstossend
>>> eine militärische Sachlage zu schaffen, die selbstverständlich von
>>> Russland als Agression gedeutet wird.
>>> Defakto hat die agressive Vorgehensweise der NATO und insbesondere der
>>> USA zu einem wieder erkalten der Beziehungen zu Russland geführt, dass
>>> nicht in europäischem und auch nicht in russischem Interesse ist.
>>> Einzig die amerikanische Wirtschaft profitiert hiervon, während sie die
>>> europäische Wirtschaft schwächt, weil man sich in diesen künstlichen
>>> Konflikt hineinziehen lässt. Was wäre denn, wenn Texas seine
>>> Unabhängigkeit erklärt und China intervenieren würde?
>>> Dabei darf man die Fakten nicht ausser Acht lassen. Keine Ahnung was die
>>> NATO Befehlshaber ermächtigt die Tagespolitik zu kommentieren und
>>> militärisches Eingreifen zu fordern und zu pushe, sowie aktiv
>>> Stimmungmache gegen Russland zu betreiben, oft durch falsche oder
>>> fehlende Beweislage. Wo sind die Bilder, Seriennummern und
>>> Satellitenbilder von intervenierenden russischen Truppen in der Ukraine,
>>> wie ständig von NATO und US-Politik behauptet wird? Es gibt nach über
>>> einem Jahr immer noch keine. Um auf die Krim zu kommen: Dort ist es laut
>>> OSZE nach dem (demokratisch gewählten) Anschluss an Russland, ruhig und
>>> friedlich.
>>> Die NATO führt immens provokative Übungen in Osteuropa durch, an ihrer
>>> Spitze die schnelle Eingreiftruppe NRF als Speerspitze, die vom
>>> Deutsch-Niederländischen Corps geleitet wird. Ich denke schon, dass es
>>> da angesagt ist, deren Provokationen in direkter und unmittelbarer Nähe
>>> zu russischem Territorial, zu kommentieren. Vor allem wenn sich deren
>>> Befehlshaber in unserer Stadt damit brüsten. Nun erfährt sogar der
>>> Flughafen Münster Osnabrück eine Renaissance, wenn er auf Facebook den
>>> tiefen Überflug von NATO AWACS Flugzeugen zeigt. Die hat es zwar immer
>>> schon gegeben, aber jetzt wird es medial ausgeschlachtet.
>>> Mir wird dabei schlecht.
>>>
>>> Die NATO hat seit 1949 vor allem eins geschafft, jedes Jahr ein
>>> Rüstungsbudget von 900-1000 Milliarden US Dollar zu vernichten. Zum
>>> Vergleich Russland: Derzeit 84 Milliarden US-Dollar.
>>>
>>> Alle die hier mit Begriffen der Russlandversteherei und Putinversteherei
>>> um sich werfen, bitte ich einmal die jährlichen Daten des unabhängigen
>>> Stockholm International Peace Research Institute durchzulesen.
>>>
>>> Mal ein paar FAKTEN:
>>> - Wesentliche Ursache der hohen Militärausgaben ist die Realität, das
>>> Militär als ein zentrales außenpolitisches Machtinstrument einzusetzen.
>>> Dafür sind die US-amerikanischen Eliten in Teilen bereit, andere
>>> Bereiche der Gesellschaft wie die Gesundheitsversorgung zu
>>> vernachlässigen.
>>> - Kernforderung der pro-Militär-Strömungen vor allem aus den USA ist
>>> (wieder einmal) die Anhebung der Verteidigungsausgaben aller
>>> NATO-Staaten auf zwei Prozent zum BIP. Diese Höhe ist in den
>>> NATO-Strategiepapieren explizit festgeschrieben. Allein für Deutschland
>>> würde dies eine Erhöhung der Ausgaben um mehr als 15 Mrd. € bedeuten.
>>>
>>> Interessant sind auch die Daten der Umfragen von der Körber-Stiftung.
>>> Diese zeigt die Stimmungslage der deutschen Bevölkerung zu Fragen der
>>> Außen und Sicherheitspolitik auf:
>>>
>>> - Dominante Ablehnung eines stärkeren deutschen Engagements im Ausland.
>>> Über 60 Prozent der Bevölkerung sprechen sich dagegen aus. Insbesondere
>>> klassische Instrumente der Außenpolitik wie Militäreinsätze und
>>> Waffenlieferungen wollen über 80 Prozent der Befragten nicht.
>>> - Erst mit der konservativen Kanzlerschaft Merkels erfolgt wieder eine
>>> Anpassung von Militärausgaben und Wirtschaftswachstum. Seit 2006 steigen
>>> die militärischen Ausgaben auf inzwischen über 37 Mrd. €. Davon sind
>>> aber nur 32 Mrd. € im Bundeswehretat ausgewiesen.
>>>
>>> Eine deutsche Politik die auf stärkeres militärisches Engagement setzt
>>> hat keine mehrheitliche Unterstützung durch die Bevölkerung. Im
>>> Gegenteil, es stellt sich eine wachsende Ablehnung im Zuge der inneren
>>> sozialen Zuspitzung ein. Dieses Signal sollte auch aus Münster Richtung
>>> NATO, USA und Bundesregierung gehen.
>>>
>>> Wie Peter schon sagt, man sollte Kontakt zu den Friedensinitiativen
>>> dieser Stadt suchen umd gemeinsam ein Protestzeichen setzen.
>>> Auch eine Pressemitteilung für Montag wäre wünschenswert.
>>>
>>> Gruß,
>>> Marco
>>>
>>>
>>> Am 19.06.2015 um 15:15 schrieb Niels-Arne Münck:
>>>> Hallo!
>>>>
>>>> für diese Russlandversteherei habe ich wenig bis gar kein Verständnis.
>>>>
>>>> Der Vergleich von Kosovo und Krim geht auch überhaupt nicht. Die Nato
>>>> hat auch nicht ihre Hoheitszeichen von den Jets geknibbelt bevor sie
>>>> dort eingegriffen hat.
>>>>
>>>> Ich für meinen Teil bin froh das wir die NATO haben und das die ihren
>>>> Job machen.
>>>>
>>>> LG
>>>> Niels
>>>>
>>>> Am 19.06.2015 um 14:36 schrieb Peter Hemecker:
>>>>>
>>>>> Hallo !
>>>>>
>>>>> In der letzten Ratssitzung gab es einen Tagesordnungspunkt 14 „Münster
>>>>> als Stadt des Friedens weiter profilieren – Umsetzbarkeit der
>>>>> Ergebnisse
>>>>> des Fachbeirates Frieden“ mit einer Vielzahl hübscher Ideen, wie
>>>>> man den
>>>>> Friedenswillen symbolisch und pädagogisch darstellen kann. Aber statt
>>>>> dieser Symbolpolitik, die sich auch weitgehend mit zurückliegenden
>>>>> Ereignissen beschäftigt, hätte ich mir lieber aktives Vorgehen gegen
>>>>> aktuelle Kriegstreiberei und Säbelrasseln gewünscht, wie sie offenbar
>>>>> gerade in Münster stattfindet :
>>>>>
>>>>> http://www.wn.de/Muenster/2018112-Deutsch-Niederlaendisches-Korps-Gipfeltreffen-am-Schlossplatz-US-Minister-am-Montag-in-Muenster
>>>>>
>>>>>
>>>>>
>>>>>
>>>>> Ganz schlimm dann auch noch der nachfolgende Kommentar mit Zitaten
>>>>> dieses ‚Experten‘ Dr.Henning Riecke :
>>>>>
>>>>> http://www.wn.de/Muenster/1985594-Kommentar-zum-Einsatz-der-neuen-Nato-Speerspitze-Zaehne-zeigen
>>>>>
>>>>>
>>>>>
>>>>>
>>>>> Bemerkenswert finde ich vor allem diesen Satz : „Der enthält viele
>>>>> Vokabeln aus dem Kalten Krieg und wird von Nato-Planern gerne als ‚ABC
>>>>> der guten alten Zeit‘ bezeichnet“. Mit anderen Worten : Die Militärs
>>>>> haben wieder eine Beschäftigung, nachdem man sich in den vergangenen
>>>>> zwei Jahrzehnten verzweifelt überall in der Welt mehr schlecht als
>>>>> recht
>>>>> auf der Suche nach Einsatzgebieten umgetan hat. Die Rüstungsindustrie
>>>>> wird auch wieder boomen; das nennt man dann ‚gute alte Zeit‘.
>>>>>
>>>>> Die ‚Annexion‘ der Krim durch Russland immer wieder anzuführen, ist
>>>>> heuchlerisch; denn exakt das gleiche hat die NATO/EU vor einigen
>>>>> Jahren
>>>>> gemacht, als sie das Kosovo von dem russlandfreundlichen Serbien
>>>>> völkerrechtswidrig abgetrennt hat.
>>>>>
>>>>> Aber ich will diese Diskussion hier nicht anstoßen. Vielmehr geht
>>>>> es mir
>>>>> darum, dass Münster mal den Mut haben sollte ‚Kante zu zeigen‘ und
>>>>> gegen
>>>>> den Aufgalopp der Militärs nächste Woche protestieren sollte. Aber
>>>>> stattdessen sehe ich schon wieder Bilder von OB Lewe vor meinem
>>>>> geistigen Auge, wie er sich mit den Amerikanern, die uns pausenlos
>>>>> bespitzeln, ablichten lässt.
>>>>>
>>>>> Grüße
>>>>> Peter
>>>>
>>>>
>>>
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>





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