Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

berlin-squad-integration - Re: [Berlin-squad-integration] Fwd: Wie halten Sie's mit der Zwangspsychiatrie?

berlin-squad-integration AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Squad Integration, Inklusion, Partizipation (IIP)

Listenarchiv

Re: [Berlin-squad-integration] Fwd: Wie halten Sie's mit der Zwangspsychiatrie?


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Weyers <guidoweyers AT googlemail.com>
  • To: Interkulturelle Integrationspolitik Berlin <berlin-squad-integration AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Berlin-squad-integration] Fwd: Wie halten Sie's mit der Zwangspsychiatrie?
  • Date: Thu, 08 Mar 2012 18:33:39 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/berlin-squad-integration>
  • List-id: Interkulturelle Integrationspolitik Berlin <berlin-squad-integration.lists.piratenpartei.de>

Hallo Dimitri

und ihn versuchen zu
überzeugen, dass für ihn eine Behandlung/Medikamentöse Einstellung in
einer Fachklinik am Besten ist. Natürlich ist es imer am Besten, wenn
dies auf freiwilliger Basis geschieht.

Und ab hier nicht mehr.
Aus deinem Ton geht ja hier schon hervor, dass du als Therapeut wissen würdest, was für den Patienten am besten ist. Und da klingt bei dir auch ein "und bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt" durch.

Sorry Dimitri, aber hier interpretierst du zu viel in meine Worte hinein. Ich würde niemals Gewalt anwenden in so einem Fall, das könnte höchstens die Polizei tun. Das wäre, wie ich auch geschrieben habe nur dann möglich, wenn tatsächlich Fremd- und Selbstgefährdung vorliegt. Ich glaube aber auch, dass diese Diskussion generell schwer ist, wenn man so etwas noch nie am eigenen Leibe erlebt hat. Hast du schon einmal mit akut psychotischen Menschen zu tun gehabt oder dich in diesem Bereich mal fortgebildet oder mit Psychiatern gesprochen? Wenn nicht dann stell dir einfach mal vor ein Menschen in einem psychotischen Schub, der defakto dann kein echtes Realitätsbewußtsein hat und sich verfolgt fühlt, steht mit einem Messer vor dir. Hast du dann immer noch Verständnis oder wie reagierst du?
Es ist immer gut, im Hinterkopf zu behalten, dass ein akut vom Schub betroffener Mensch nicht nur sein eigenes Problem darstellt, sondern ein Problem der gesamten Gesellschaft, die ihm gerade die Rolle eines Irren einräumt.

Wir sollten in diesem Zusammenhang vielleicht den Begriff "Irren", egal wie du es gemeint hast, vermeiden. Als Psychologe hasse ich diesen Begriff. Ich verstehe dein Argument nicht. Glaubst du die Gesellschaft ist schuld an seiner Psychose oder das die Gesellschaft nicht versteht, was mit ihm los ist? Also inwieweit spiegelt ein Psychotiker ein Problem der Gesellschaft wieder? Bitte erklär das mal.
Aber ich glaube, das müssen wir hier nicht ausdiskutieren, das kann man tatsächlich viel besser mit den Betroffenenverbänden bzw. auf einem eigenen Treffen / eigener Veranstaltung.
Ich bin nicht dafür, die Entwürfe der Psychiatrie-Betroffenen-Verbände zu übernehmen. Das diente vielmehr als Diskussionsanregung.

Okay, einverstanden. Wo kann man dann über dieses Thema weiter sprechen? Ich finde das sehr interessant. Offensichtlich sind wir mit diesem Thema hier auf der Mailingliste nicht so erwünscht (siehe Email von Erik),

David

Gruß Guido




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang