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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] (kein Betreff)

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] (kein Betreff)


Chronologisch Thread 
  • From: Kaspardavid <Kaspardavid AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] (kein Betreff)
  • Date: Fri, 28 Sep 2012 09:42:33 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Der Bürgermeister von Rheinfelden zeigt keinen Funken Anstand, kann einfach nicht verlieren und kann niemals einen Fehler zugeben. Karrer sieht sich immer noch im Recht, wie sich das für einen Linken der SPD geziehmt, daher gehe ich schwer davon aus, dass er in die Berufung gehen wird, es sei denn, sein OB Klaus Eberhardt pfeift ihn zurück oder wir müllen ihn mit Emails in seiner Behörde zu.

Tetsuhara schrieb:

Gute Nachricht.
Man kann nur hoffen, dass die Stadt es dabei bewenden lässt und nicht noch in die nächste Instanz geht.

charly.strolchi[at]t-online.de schrieb:
Hallo und Guten Morgen!
Soeben erfahre ich, dass Herr Endler seinen Prozess gegen die Stadt Rheinfelden auf Herausgabe seiner Waffen vor dem
Verwaltungsgericht auf ganzer Linie gewonnen hat! Schon zu Beginn des Prozesses hätten alle 5 Richter ihr Missfallen über die Praxis der Stadt
nicht verhehlen können.
Wir werden sehen wie es weiter geht. Eines sollte man aber draus lernen:
Man sollte sich nicht einfach alles gefallen lassen.
Beste Grüße
Uwe Weber
Zum Hintergrund:
Er verlangt die Herausgabe seiner Schusswaffen, die vor zwei Jahren bei
einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt worden sind. Die war nämlich
rechtswidrig. Am 9. November 2010 äußert ein Mitarbeiter der BASF gegenüber seinem
Vorgesetzten den Verdacht, dass ein Arbeitskollege einen Amoklauf planen
könnte. Der Amoklauf mit vier Toten in Lörrach ist gerade sechs Wochen
her. Die Firma schaltet den Sicherheitsdienst in Ludwigshafen ein, der
wiederum die Kripo in Lörrach. Der Arbeitskollege Endlers wird tags
darauf von einer Polizeibeamtin vernommen. Dessen erster Satz im
Vernehmungsprotokoll beginnt mit den Worten "Ich kenne Herrn Endler
nicht besonders gut." Sein letzter Satz: "Es kann sein, dass das, was
ich Ihnen erzähle, nur heiße Luft ist." Dazwischen gibt er wieder, dass
Endler geschieden ist, sich von seiner Lebensgefährtig getrennt hat,
viele Waffen besitzt und – wie Hunderte anderer BASF-Mitarbeiter auch

vom Verlust seines Arbeitsplatzes bedroht ist.
Die Kriminalbeamtin geht zur Staatsanwaltschaft, die lehnt eine
Hausdurchsuchung ab, weil sie dafür keine Veranlassung sieht. Die Kripo
wendet sich direkt an das Amtsgericht Lörrach – Gefahr im Verzug! –
und
erhält die Durchsuchungsgenehmigung. Vormittags am 11.11. rücken die
Beamten samt Hundestaffel in dem Reihenhaus an, lassen sich die Waffen
zeigen und nehmen sie mit. Alle sind angemeldet.Weil in dem Tresor auch
vermeintliche Sprengkörper gefunden werden, kommt nachmittags das
Entschärferteam des Landeskriminalamts, um diese unter die Lupe zu
nehmen. Ihr Urteil: Metallschrott, kein Verstoß gegen das
Kriegswaffenkontrollgesetz – Endler besitzt Attrappen, weil er Ausbilder
für junge Offiziere ist. Es gibt keinerlei Hinweise auf die Vorbereitung
eines Amoklaufes. Gleichwohl wollten ihn Polizeibeamte dazu bewegen,
freiwillig ins Psychiatrische Landeskrankenhaus in Emmendingen zu gehen.
Endler lehnte ab: "Warum hätte ich sollen?"
Unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten aber sei die Aktion höchst
fragwürdig und vor allem "ohne Augenmaß" gewesen, findet er. Die
Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen ein, es gibt keinen
Anhaltspunkt für eine Straftat. Endler lässt die Polizeiaktion
gerichtlich prüfen und erhält in vollem Umfang Recht: Das
Oberlandesgericht Karlsruhe stellt fest: Sie war rechtswidrig – ohne
Wenn und Aber.
Seit Dezember 2010 bemüht sich Endler darum, seine Waffen
zurückzuerhalten, die in der Waffenkammer im Rathaus lagern. Zunächst
wurde ihm dies mit der Begründung fehlender Akteneinsicht verwehrt, seit
März 2011 wird von Endler ein – auf eigene Kosten zu erstellendes –
psychologisches Gutachten verlangt, das ihm bescheinigt, zum Umgang mit
Waffen befähigt zu sein. Endler weigert sich, weil er damit als Opfer
einer Denunziation noch einmal bestraft würde. Die Stadt bleibt bei
ihrer Haltung: Waffen seien ein "sensibles Thema", so Bürgermeister Rolf
Karrer.





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