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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Umfrage Junge Freiheit

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Umfrage Junge Freiheit


Chronologisch Thread 
  • From: Katja Triebel <katja AT triebel.de>
  • To: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • Cc: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Umfrage Junge Freiheit
  • Date: Tue, 7 Aug 2012 19:03:29 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Wir sind ganz nah dran am Waffenrecht, wenn wir über
Demokratieverständnis sprechen.


Da es leider so gut wie gar keine wissenschaftlichen Bücher und/oder
Studien auf Deutsch gibt, zitiere ich - mal wieder - Wissenschaftler
aus den USA.

1993 hatte der prämierte Kriminologe Gary Kleck geschrieben:
"Gun Controll ist nicht Kontrolle der Waffen, sondern Kontrolle der
Waffenbesitzer."

Kaplan (1979): "In den Augen der Nicht-Waffenbesitzer gelten Waffenbesitzer
als gewaltätig, ungebildet, Rassisten, Reaktionäre und als gefährlich.

Kates schrieb 1990 "Anti-Waffen-Apostel sehen ein Waffenverbot als offizielle
oder symbolische Bestätigung ihrer eigenen moralischen Überlegenheit und
gleichzeitig als Verurteilung von Waffen und deren Besitzer"

Wall Street Journal (1972): "Die Waffenkontroll-Debatte zeigt den Konflikt
zwischen der alten, traditionellen Kultur der Ur-Amerikaner und dem neuen,
städtischen, kosmopolitischem Amerika."

Und Hawley schrieb 1977: "Waffen sind nur das Symbol für die
dazugehörenden Leute und Kulturen, die man ablehnt - hauptsächlich aus
Gründen, die mit Waffenbesitz eigentlich gar nichts zu tun haben."


Das hat übrigens überhaupt nichts mit der NRA oder deren Forderungen
zu tun, sondern zeigt eher das Verhältnis Stadt/Land, das wir
auch in der Schweiz bei der Abstimmung im Jahr 2011 erkennen konnten.

Zürich (Stadt/kosmopolitisch) hatte 2011 mehrheitlich den Besitz von
Armeewaffen zu Hause abgelehnt und die ländlichen Kantone mehrheitlich
befürwortet.

Auch wenn wir in einem ganz anderen System leben, auch wenn unser
Waffenrecht wesentlich restriktiver ist als in den USA und der Schweiz,
scheinen die Vorurteile gegenüber Waffenbesitzern in den
Industriestaaten überall ähnlich zu sein.

Unter diesem Gesichtspunkt ist es auch nicht verwunderlich, dass in
den USA - anders als in Deutschland - nicht die Liberalen, sondern die
Konservativen hinter den Waffenbesitzern stehen. Die Liberalen sind dort
kosmopolitisch, die Republikaner verkörpern die ländlichen Werte.
Bei uns sind dagegen die Grünen die größten Kosmopoliten geworden.


Guten Tag Guido Körber,

am Dienstag, 7. August 2012 um 18:15 schrieben Sie:


> Wir sind momentan ganz schön weit weg vom Thema Waffenrecht...




> Macht aber nichts, weil wir bei grundsätzlichem
> Demokratieverständnis sind und damit bei dem grundlegenden Problem
> was überhaupt dazu führt, dass wir uns mit dem Waffenrecht
> beschäftigen. Also doch nicht so weit weg :)







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