Re: [Ag-waffenrecht] Einbindung v. Liquid-Feedback-Meinungsbildern i. d. Antragsprozess d. Bundesvorstands

[Katja Triebel <katja AT triebel.de>]

Ich habe Zugang in Berlin  und im Bund zum LQFB.


Es stellt sich mir die Frage, ob die Piraten ihre Schwarm-INTELLIGENZ oder
ihre Schwarm-Blödheit nutzen wollen.

Ich habe z.B. von vielen Dingen, die im Lqfb beantragt werden, keine
Ahnung und keine Meinung. Stimme daher meist, wenn es um ein Verbot
geht mit Nein, wenn es um eine Erleichterung geht mit ja und wenn ich
gar keine Ahnung habe mit Enthaltung. Das kostet Zeit, die ich
eigentlich gar nicht investieren will.

Ich sehe aber, dass gerade Verbotsanträge mehrheitlich Unterstützung
bekommen. Egal, wie sie abgefasst werden. Egal, wie viele Details sie
haben. Während freiheitliche Anträge sofort einen Gegenini bekommen,
der sie dann unterliegen.

Es gibt lt. Zeitungskommentaren ein deutsches Verbots-Gen. Kein
demokratisches Land der Welt hat so viele Verbote und Neider wie wir.
Und genau das sehe ich aktuell gerade im Lqfb.


Wenn ich sehe, wie wir in den AGs mühsam um Kompromisse ringen, Fakten
und Argumente suchen und dann plötzlich die Extremposition im Lqfb als
angenommenen Antrag sehe, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Bsp. Großkaliber-Verbot, Bleimuni-Verbot, Abschaffung der Jagd.


Von daher bin ich gegen das Lqfb in seiner jetzigen Aufmachung, da es
die Initiatoren unterstützt, die sich auf medial verbreitete Verbots-Themen
stürzen und von Nicht-Sachkundigen Menschen unterstützt werden, die
sich nicht mal die Mühe machen (weil zu viel Anträge laufen), sich vor
Stimmabgabe mit dem Thema zu befassen.

Der Antrag zur Umfrage, wie man künftig Meinungen bilden sollte,
wurde aufgrund einer Gegenini zurückgezogen:
https://lqfb.piratenpartei.de/pp/initiative/show/3648.html

Einer der Initiatoren der Umfrage hat m.E. die richtige Einstellung:
Die AGs stärken, denn dort findet Arbeit statt.
http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Christoph_Puppe/Vorstand_LQFB

Weiteres findet man hier:
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Liquid_Democracy


Ich hoffe, dass die Umfrage kommt, die dann auch an Mitglieder
verteilt wird, die a) keinen Lqfb-Zugang haben und b) diese Tool auch
nie bedienen wollen.
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Liquid_Democracy/Vorbereitung_zur_Umfrage

Interessant ist, dass die GegenIni-Autorin zur Umfrage sowohl in Berlin als 
auch
im Bund viele Inis startet, die z.T. in Berlin 1:1 Kopien der Grünen sind, und
diese auch mehrheitlich durchbekommt.

Ohne Verschwörungstheoretikerin zu sein, frage ich mich, warum gewisse
Piraten am jetzigen LQFB festhalten, versuchen, ihm mehr Bedeutung zu
geben, es aber nicht schaffen, die fehlenden Zugänge für 28.000
Mitglieder zu erstellen. (Never change a winning team?)

Ich lehne es als Meinungsbildungs-Tool in seiner jetzigen Form ab.

> Ahoi,

> auch ich denke, daß wir uns dort unbedingt zu Wort melden müßen, um 
> deutlich zu machen, daß das LQFB noch nicht so weit gediehen ist, als
> daß man es wirklich nutzen könnte.

> Bemerkenswert in diesem Zusammenhang die Aussage von Joh. Ponader: "Wenn
> die Meinungsbilder reale Auswirkungen haben, steigt der Druck, 
> organisatorisch für Ordnung zu sorgen."

> Wie denkt der Mensch?? Kann man wirklich "reale Auswirkungen" hernehmen,
> um Druck für die Organisation des Projektes zu machen?? Programmierte
> Fehlentscheidungen als Steuerung für Projektarbeit?

> Hannes_55