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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] "Recht auf Widerstand" - Womit denn ?

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] "Recht auf Widerstand" - Womit denn ?


Chronologisch Thread 
  • From: Heiko Humbert <heiko.humbert AT gmx.de>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] "Recht auf Widerstand" - Womit denn ?
  • Date: Fri, 27 Apr 2012 13:29:56 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Hi Uwe,

> Am 27.04.12 10:10, schrieb Liljeberg Consult GmbH:
> So wird es kaum sein, wenn einzelne Sportschützen über Waffenbestände
> verfügen, mit denen man ganze Partisanenheere ausstatten könnte.

Ist auch völlig egal, so lange die Besitzer verantwortungsvoll und
rechtstreu sind. Die "eine" Waffe in den falschen Händen ist das
Problem. Da nützt aber auch das Waffengesetz nichts.

Maßhalten im Rahmen der Sportordnungen ist hier die Frage. Unklar ist
mir aber auch, wofür man in Deutschland z.B. das Kaliber .50 BMG
benötigt- wenn es schlicht und einfach deutschlandweit dafür kaum
Schießstände gibt. ( gezielte Schüsse auf 600 m !)

Ich kenne mehrere Schützen mit .460 CheyTac und .50 BMG, die große
Stecken fahren um ihre Gewehre schießen zu können. Auch hier haben wir
keinerlei Deliktrelevanz, warum also verbieten? Nur weil man kein
Verständnis für das Hobby und die Art der Hobbyausübung hat?

Ne Suzuki Hayabusa kann man in Deutschland auch nicht unbedingt überall
ausfahren. Trotzdem verkaufen sich solche Motorräder wie geschnitten
Brot. Sinn machen sie in meinen Augen nicht. Aber warum sollte ich sie
den Fans verbieten? Die gehen dann halt auf die entsprechenden
Rennstrecken und blechen ganz ordentlich dafür.

Du musst da keinen Sinn drin sehen. Solange sich alles im rechtlichen
Rahmen bewegt kann es Dir doch egal sein, wenn ein paar Dutzend
Liebhaber eine .50er BMG oder ähnliche große Kaliber im Schrank stehen
haben.

Wenn ich mir das leisten könnte, dann hätte ich längst so ein Gewehr.
Auch wenn die Stände sehr dünn gesäht sind und ich 200 - 300 km fahren
muß um mal einen Tag damit schießen zu können ... ich würde das tun.

> (..) Hier mit Gefährlichkeit zu argumentieren, ist unverantwortlich, weil
> plötzlich alles Waffe wird.

Das Waffenrecht ist ja auch ein politisches Gesetz und keines, das
"Sicherheit" generiert. Scheinsicherheit vielleicht ...

> Ausdruck purer Hilflosigkeit ist es, mittels des Waffenrechts Amokläufe
> verhindern zu wollen.

Den Politikern war bewusst, daß sie damit keinen Amoklauf verhindern. Es
ging darum "was zu tun", um die Leute zu beruhigen. Statt einfach klar
zu stellen, daß ein noch so strenges Waffengesetz nie einen Amoklauf
verhindern wird.

Wenn man Experten aus den Behörden hört, dann gibt es eine
Horrorvorstellung- den "lonely wulf", der sich allen Kontrollen entzieht
und der Gesellschaft feindlich gegenüber steht. Bei Herrn Brejvik
konzentriert sich nun die ganze Diskussion auf Gewehr und Pistole, dazu
hat sogar unsere hochgelobte Frau Claudia R. eine unumstößliche Meinung,
die wohl allseits bekannt ist. Was aber ist mit dem Kunstdünger in
Verbindung mit Diesel ? Keine Waffe ??? Oder braucht man in Kürze den
27-er Schein beim Tanken ? Wird der Landwirt nicht mehr düngen dürfen ?

Den "einsamen Wolf" gibt es immer und den hält man auch mit drakonischen
Strafandrohungen oder mit scharfen Gesetzen nicht auf. Der steht (bzw.
stellt sich) außerhalb der Gesellschaftsordnung.

> Wir leben in einer hochtechnologischen Gesellschaft mit verbrieften
> Freiheitsrechten. Alles ist für (fast) jeden machbar. Grenzen aber müssen
> für alle erkennbar sein und es muss gesellschaftlicher Konsens zur
> Einhaltung dieser Grenzen bestehen. Dann ist auch Waffenrecht effektiv, wie
> auch Steuerrecht, Verkehrsrecht und so weiter. Die "lonely wulfs" sind der
> Preis der Freiheit, so bitter dies ist.

D'Accord

lg
Heiko




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