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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Fwd: [Piraten NRW] Gentechnik im Futtermittel stoppen

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Fwd: [Piraten NRW] Gentechnik im Futtermittel stoppen


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Fwd: [Piraten NRW] Gentechnik im Futtermittel stoppen
  • Date: Thu, 17 Feb 2011 23:01:49 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!

Am 17.02.2011 15:03, schrieb René Heinig:
> Am 17.02.2011 14:44, schrieb Guido Körber:
>> Zieh mal eine sinnvolle Grenze zwischen Trivialpatent und richtigem
>> Patent...
>>
>> Aber das ist jetzt ein anderes Thema.
>>
>> Bei Biopatenten wird es ja noch schlimmer. Es ist ja bisher nicht so,
>> dass wir die DNA so weit verstanden hätten, dass wir gewissermaßen in
>> DNA programmieren könnten. Vielmehr werden ja entweder vorhandene
>> Teile von DNA zusammengesetzt, oder gezielt Mutationen forciert.
>> Letztlich werden also nur (natürlich) vorhandene Komponenten
>> kombiniert. Es werden also bereit sin der Natur vorkommende
>> Eigenschaften beschrieben und dann patentiert. Wo ist da die
>> Erfundungshöhe?
>
>
> Erfindungs- und Schöpfungshöhe gut zu definieren ist natürlich ein
> Problem, aber dass vorhandene Dinge genutzt werden ist doch immer der
> Fall.
Keine Patente zu haben verhindert natürlich nicht die Anwendungen der
Methoden. Das Problem ist ja nicht die Anwendung an sich, sondern:
* Der falsche Maßstab (etisch, materiell, geographisch)
* Die fehlende Möglichkeit sich dagegen zu wehren
* Die fehlende Möglichkeit eine Alternative zu entwicklen
Wenn man ein Patent hat besitzt man ein exklusives Recht. Wenn jeder die
Methode anwenden kann wirkt dies selbstregulierend, weil echte
Konkurrenz möglich ist. Echte Konkorrenz in einem optimalen Markt wirkt
Monopolisierung entgegen. So zumindest die Theorie :-)

> Ich kann auch nachvollziehen, dass man sämtliche
> Immaterielgüterrechte abschaffen will und mal schauen, wie eine
> (moderne) Welt ohne diese aussieht und dann falls nicht besser als
> jetzt, man erst wieder mit solchen oder ähnlichen Rechten eingreift.
> Kann ich wirklich gut nachvollziehen die Argumentation, ist ja auch
> der Grund warum es Piratenparteien gibt und ich einer davon angehöre
> :-). Ich befürchte nur, dass ohne Patentrechte wirklich teure
> Forschung nicht mehr betrieben wird, maximal noch mit öffentlichen
> Geldern, aber probieren würde ich das auch.
Es ist ja so, dass nicht Universitäten Patente halten sondern i.d.R.
Firmen. Die Firmen verdienen mit der Forschung die weitgehend staatlich
oder durch die Studenten gefördert worden ist.
Sicher versucht z.B. gerade die Pharma-Industrie immer den Eindruck zu
vermitteln wie viel sie in die universitäre Forschung investiert. Wer
einmal als Wissenschaftler versucht hat Fördermittel aufzutreiben, weiss
das dies absoluter Quatsch ist. Die Industrie investiert nicht in
Forschung jedenfalls nicht in einem irgendwie an deren Gewinne
gekoppelten Maßstab.

Ohne Patente würde die Forschung IMHO eher beflügelt. Da es keine
Möglichkeit gäbe die eigens erarbeitete Erkenntniss exklusiv zu nutzen
und zu publizieren (Patent) ist es dann nur sinnvoll das Wissen mit
einer Community zu teilen um so Achtung und Synergien zu nutzen. Die
Open-Source-Bewegung zeigt sehr schön, wie gut so etwas funktioniert.

>
> Gibt's jemand anderen der speziell Biopatente und nicht alle Patente
> gleichermaßen ablehnt? Da würde mich die Argumentation ohne Gentech
> ins Feld zu führen interessieren?
Wohl kaum.

Beste Grüße

Volker

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Dr. Volker Jaenisch http://www.inqbus.de
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