Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ideenbuch - bedenklich

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ideenbuch - bedenklich


Chronologisch Thread 
  • From: C <CAP AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ideenbuch - bedenklich
  • Date: Thu, 13 Dec 2012 13:21:03 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich möchte versuchen auf Deine Einwände einzugehen, denn sie zeigen den Erklärungsbedarf meiner Überlegung.

@ Ideen versus Müll
In meinen Augen ist eines der größten Probleme in einer Basisdemokratie, dass eine Idee nicht den Raum bekommt, sich zu entfalten. Eine Idee ist ersteinmal nicht viel mehr als eine Kausalaussage. Sie hat von Natur aus keinen Promoter, sie erklärt sich nicht unbedingt von selbst, ihre Vermittlung mag äußerst schwierig sein und dennoch mag sie elementar sein. Kurzum - ich sehe eines der größten Probleme darin, dass Ideen gerne niedergeprügelt werden, ohne, dass man sie durchdringt, teils auch einfach, weil sie mit der eigenen Vorstellung konkurriert.
Deswegen glaube ich, dass man eine Ideenschule (wie z.B. eine baumschule) braucht, wo Ideen reifen können. Das schöne im Internet ist ja, dass wir hier ewig Platz haben. Müll stört also nicht wirklich. Man braucht nur Mechanismen, interessantes zu finden. Und dafür habe ich beim Ideenbuch die Verlinkung zu Personen als Hilfsmittel hergenommen.

Denn wenn wir keine guten Ideen erzeugen können, werden wir auch keine gute Demokratie haben. Ganz einfach.

@politisch
Vielleicht habe ich mit "politisch" einen falschen Zusatz gewählt. Wichtig ist es mir, zwischen der eigenen Meinung und der Meinung zu unterscheiden, die als Gruppenkonsens gefunden wurde. Denn die muss nicht deckungsgleich mit der eigenen Meinung sein. Der Antrieb und der Ausgangspunkt weiterer Entwicklungen wird aber immer die Meinung der Einzelnen sein. Deswegen ist es für mich ein großer Unterschied, ob Menschen sich zu einer Meinung eines Dritten bekennen, während sie genausogut ihre eigene Variante der Meinung daneben stellen könnten und der in einem Konsensprozess gefundenen Meinung, die von einer Gruppe vertreten wird. Und dieser Konsensprozess macht für mich das "politische" aus.

@Bündelung sehr ähnlicher persönlicher Meinungen
Ist in dem oben benannten Zusammenhang im Sinne einer Landkarte der Meinungen von besonderer Wichtigkeit. Denn hier ist der Ansatzpunkt in einem Konsensprozess Gruppen zusammen zu führen, da man leicht überbblickt, wer so steht. Damit sind Verhandlungen deutlich leichter. Das Ideenbuch ist kein Entscheidungssystem o.ä. Es bildet die Ausgangsbasis für solche Systeme.

@bestehende Tools
Wenn Du also im oben beschriebenen Sinne auf eine solche Landkarte der Meinungen und Ideen verzichtest, wie willst Du dann einen Basisdemokratischen Prozess führen, der alle zufrieden stellt? Denn meist setzt sich doch vor allem die Idee/Meinung durch, die von den aktivsten oder prominentesten oder den populistischsten vertreten wurden. Die anderen Ideen sind unsichtbar und unauffindbar. Ich sehe da schlicht ein Fehler in den Wurzeln - bei den Ideen an sich. Wenn dort schon zu sehr selektiert wird, ist der darüber liegende politische Prozess doch völlig Ideenarm. Und da sehe ich unser heutiges Problem. Deswegen sehe ich den Schlüssel zur Lösung auch nicht primär in der Ebene des Konsens und höher, sondern da drunter.

LG




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang