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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ideenbuch - bedenklich

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ideenbuch - bedenklich


Chronologisch Thread 
  • From: WSchallehn <WSchallehn AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ideenbuch - bedenklich
  • Date: Wed, 12 Dec 2012 21:47:44 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Nichts gegen ein Ideenbuch. Es wäre sicher gut, wenn "Ideen" irgendwo gesammelt werden. Allerdings macht das nur Sinn, wenn es ein Kriterium gibt, was "Ideen" von "Müll" unterscheidet. Denn "Ideen" gibt es ja in Foren und Wikis und Pads schon überreichlich. Das Ideenbuch müsste irgendwie gegen die überall grassierende Vermüllung gesichert werden.

CAP schrieb:

Die letzten Beiträge werfen für mich die Frage auf, ob der Begriff "Meinungsfindung" nicht noch einmal aufgespalten werden sollte.

In meinen Augen gibt es die persönliche Meinungsfindung bzw. -Bildung, die jeder betreibt, der sich mit Ideen, Überlegungen und Fakten auseinander setzt. Dieser Aspekt scheint bisher dem Ideenfindungsbereich zugeordnet zu sein.

Und dann gibt es die politische Meinungsbildung, bei der es darum geht mehrere persönliche Meinungen zu einer politischen Meinung zusammen zu führen, so dass der Kompromis von der Gemeinschaft unterstützt werden kann. Und die Findung dieses Kompromisses scheint bisher das Anliegen zu sein, das bisher unter der Überschrift Meinungsfindungtool diskutiert wird.

Mein persönlicher Eindruck ist der, dass gute Tools für die persönliche Meinungsbildung und die Bündelung sehr ähnlicher persönlicher Meinungen letztlich viel entscheidender für die Basisdemokratie und den Erfolg der Piraten sein werden, da die politische Meinungsbildung durch bestehende Tools und Möglichkeiten schon besser abgedeckt wird.

Das finde ich schon einen ziemlich tragischen Irrtum.
Mal abgesehen von den Begriffsschwierigkeiten. Die mühsam erarbeitete Terminologie der AG MFT ist natürlich nur intern abgesegnet. Die "Meinungen von Personen" in einem Willensbildungsprozess" zum "Standpunkt einer Gruppe" zusammenführen - das ist zumindest eine griffige Arbeitsgrundlage. Dass es dabei um "politische Meinungen" wie auch um "politische Standpunkte" geht gilt als selbstverständlich. Das Attribut "politisch" bringt also hier gar nichts...

Nun aber zu des "des Pudels Kern"!
Schon die "Bündelung sehr ähnlicher persönlicher Meinungen" ist nach allen Erfahrungen direkt kontraproduktiv. Das deutlichste mir bekannte Beispiel betrifft die Betroffenen des Flughafens BB. Es gibt dort mehr als 20 "Initiativen", die sich jahrelang mit gegenseitigem Hickhack aufgehalten haben. Nun endlich, wo der Leidensdruck gar zu groß wurde, haben sie sich wenigstens zu dem Bürgerbegehren zusammengefunden. Anstelle der "sehr ähnlichen persönlichen Meinungen" hätten die "grundlegenden gemeinsamen Interessen" gebündelt werden müssen. Das hat niemand(!) versucht.

Aber es kommt noch dicker.
CAP schrieb "da die politische Meinungsbildung durch bestehende Tools und Möglichkeiten schon besser abgedeckt wird." Was ich in der politischen Realität sehe, zeigt genau das Gegenteil. Bei aller Kritik am heutigen Establishment: die Komplexität der aktuellen Problemen verdient zumindest Beachtung und Respekt. Nüchtern betrachtet: die aktuellen internen Probleme der Piraten (und der LINKEN, und von ATTAC...) sind im Vergleich dazu marginal. Aber die "bestehenden Tools und Möglichkeiten" der Piraten (usw.) haben nur mit Mühe einen kleinen Teil dieser lokalen Problemchen lösen können.
Selbst bei größtem Optimismus sind kaum Ansätze zu erkennen, wie die aktuellen gesellschaftlichen Probleme gelöst werden sollen. MMn ist der Grundfehler vieler Piraten, dass sie das Absondern von Ideen überbewerten und den Arbeits-Prozess der Realisierung von Ideen nicht in Betracht ziehen. Meine Meinung dazu in:
"Ideen-Wünsche-Realität" https://dl.dropbox.com/u/6008503/Ideen-W%C3%BCnsche-Realit%C3%A4t.doc

Gruß!
Wolfgang




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