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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Requirements in regard to split opinion formation

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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Re: [Ag Meinungsfindungstool] Requirements in regard to split opinion formation


Chronologisch Thread 
  • From: "marc" <marc AT merkstduwas.de>
  • To: <Schallehn AT t-online.de>, <ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Requirements in regard to split opinion formation
  • Date: Tue, 23 Oct 2012 18:46:33 +0200
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: merkst Du was?

Hi Wolfgang,

aus meiner Sicht sollten wir uns auf internationaler Ebene erst mal auf die gemeinsame Basis verständigen.
Die einzelnen Methoden kommen dann später.

In der AG MFT ist der qKonsens als Plug-In Prototyp ja weiterhin gesetzt...

Cheers
marc

-----Original Message----- From: Schallehn AT t-online.de
Sent: Tuesday, October 23, 2012 1:17 PM
To: marc ; ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Requirements in regard to split opinion formation



Hallo Marc,



es tut mir leid, dass ich mich so abrupt aus dem Mumble verabschieden musste.

Aber das Ergebnis ist doch recht erfreulich!



Ebenso erfreulich finde ich Deine Korrespondenz mit Michael Allan.

Englisch scheint wieder mal vieles einfacher und klarer.

Da mein aktives Englisch zu schwach ist, möchte ich Dir meine Beiträge anvertrauen.



Du schriebst (was ich als Grundgerüst verstanden sehen möchte!):



participant has opinion
group consits of participants
group has position



Was aber ist "position" (dt. Standpunkt) ??

Die bisher übliche Vorstellung sehe ich so, dass position (="Standpunkt einer Gruppe") durch eine Menge von Aussagen repräsentiert wird, über die in der Gruppe Konsens oder zumindest KonsenT besteht.



Das ist mMn in mehrfacher Hinsicht zu eng. Eine partizipative Willensbildung muss mMn differenzierter vorgehen und das bisher übliche "Wegbügeln" ganz bewusst vermeiden:

Standpunkt/position bezieht sich immer auf das Paar Gruppe<-->Thema. Jede Gruppe kann zu mehreren unterschiedlichen Themen "Standpunkte" haben. (Zu den meisten Themen wird die Gruppe keinen Standpunkt haben. Muss das gesagt werden?)
Standpunkt/position besteht immer aus einer Menge von Kernaussagen (key aspect statements?), die durchaus auch in der Gruppe unterschiedlich bewertet werden:

Kernaussagen, die von allen Gruppenmitgliedern bejaht sind (klassischer Konsens),
Kernaussagen, die von der Mehrheit bejaht und von niemand entschieden widersprochen werden (KonsenT)
Kernaussagen, die von der Mehrheit bejaht und von einer Minderheit (entschieden) abgelehnt werden. Dazu sollte in der Dokumentation ausdrücklich gesagt werden, ob die Minderheit dennoch die Mehrheitsaussagen mit trägt (was der Normalfall sein sollte), oder ob das Minderheitsvotum als solches dokumentiert werden soll was natürlichlich als Kristallisationspunkt für spätere Entwicklungen wertvoll sein kann!
Kernaussagen, die mehrheitlich abgelehnt werden. Dabei ist zu unterscheiden, ob es sich um einen Arbeitsentwurf handelt, wo die Ablehnung eine Überarbeitung nach sich zieht, um zu einer konsensfähigen Formulierung zu kommen.
Oder ob es sich um eine Kontraposition zu anderen Gruppen handelt, die deutlich betont werden soll.(Das wäre dann "Konsens in der Ablehnung").



Natürlich ist Intention jeder Standpunktbildung (position forming), eine tragfähige Menge gemeinsamer Aussagen herauszuarbeiten. Aber ich sehe in jedem Politikfeld einzelne kritische Punkte, wo konträre Sichten durchaus ihre Berechtigung haben. Und man landet automatisch in Machtspielen oder in Selbstbetrug, wenn man diese so oder so wegbügelt!



Dass diese Sicht mMn zum Herausstellen von Kernaussagen und zu deren differenzierter Bewertung (5-wertig!?!) zwingt(!), sei hier nur für die Leser eingefügt, die die bisherige Diskussion über den qualifizierten Konsens nicht kennen.



Mir ist durchaus bewusst, dass sich der Trend zu einer solchen strukturierten Arbeitsweise nur mühsam durchsetzt. Aber mir scheint sonnenklar, dass alle die ebenso mühsamen Versuche mit dem "delegated voting" letztlich nur auf eine Transformation der repräsentativen Demokratie hinauslaufen - also untauglich zur Lösung der gesellschaftlichen Probleme sind...



Deshalb halte ich es für wichtig, die tiefere Strukturierung von Argumenten und Bewertungen von Anfang an in die internationale Diskussion einzubringen.



Was haltet ihr davon?



Gruß!

Wolfgang







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