Re: [Ag Meinungsfindungstool] 13.08.2012 Mumble Treffen AG MFT

[melcon <melcon AT news.piratenpartei.de>]

Aus dem Treffen gestern inkl. des Schreibtischtests kann ich persönlich 
für mich folgende Aussagen ableiten:

1. Die Kernaussage mit Kontext sind die ersten wertvollen 
Ergebnisbausteine der Meinungsfindung

2. Die Diskussionen können zum Meinungsaustausch nützlich sein, haben 
aber genau die gleichen Probleme wie Meinungsfindung 1.0 heutzutage.
Die gewünschte Einengung der Beiträge auf unmittelbaren Bezug auf 
Kernaussage konnte ich nicht erkennen. Somit sehe ich die Diskussionen als 
Möglichkeit überhaupt zu weiteren/anderen wertvollen Kernaussagen zu 
kommen. Das bedeutet für mich, dass die Qualitätssteigerung des 
Diskussionsfadens sekundär ist. Hier gilt dann das Prinzip, 99% Mist 
zulassen, um an das 1% Gold zu kommen ;)

3. Die Admin-Herrschaft über ein Thema halte ich für inakzeptabel. 
Sowohl aus Sicht der User, als auch aus Sicht des Admins führt dies zu 
Unzufriedenheit, Stress, gegenseitigen Inkompetenzvorwürfen.

4. Trotzdem nehme ich den Wunsch nach einer heilen Welt (Konsenzkiste) 
ernst und unterstütze nachdrücklich die Forderung, dass hier die 
Schwarmintelligenz nicht frei zur Entfaltung kommen sollte, dass unter der 
einen Konsenzkiste alle Mitdiskutanten sich nach belieben austoben, 
editieren, trollen können.

5. Daraus ergibt sich für mich als Lösungsoption die freie Anlage von 
Konsenzkisten mit lokaler Admin-Ebene durch Ersteller/Erstellergruppe.
Das führt dazu, dass erstens abweichende Meinungen nicht in 
Diskussionsfäden verloren gehen, sondern in qualitativ hochwertigeren 
Kernaussagen münden können. Damit ist allen gedient.
Der Admin ist vom Vorwurf der gezielten Zensur befreit, die Gegenmeinung 
hat Raum zur Entfaltung und dem neutralen User ist eine zusätzliche 
Meinung lesefreundlich aufbereitet.

6. Die vielen Konsenzkisten enthalten ja Kernaussagen. Diese sollten nach 
meiner Vorstellung frei in neue Konsenzkisten übernommen werden können. 
Damit gehen die Bewertungen / Kommentare auch auf die neue Konsenzkiste 
über.
Das hat den tollen Effekt. Mit zunehmender Laufzeit des Tools, wird man 
quasi gezwungen schon diskutierte Kernaussagen zu benutzen, wenn man mit 
seiner Konsenzkiste schnell gut sichtbar sein will. Trotzdem hindert einen 
natürlich keiner
mit neuen Ideen bei 0 anzufangen und sich die Zustimmung hart zu 
erarbeiten.

7. Kernaussagen, die sich durch Änderungen von schon vorhandenen 
Kernaussagen ergeben, können mit denen verlinkt werden (initial oder 
später durch Dritte) Damit wäre eine schnellere Suche möglich. Ein User 
muss nur ein beliebgies Element der Kette erwischen und hat dann durch das 
Tool schnellen Zugriff auf ähnliche Kernaussagen / andere Kernaussagen 
zum ähnlichen Thema.
.)

8. Es können Mergevorschläge für Kernaussagen eingebracht werden. Die 
betroffenen User, die eine betroffene Kernaussage positiv bewertet haben 
können dem Merge unter Vorbehalt (zum Beispiel: wenn mindestens 
genausoviele der Merge-Aussage zustimmen, wie der Forge-Aussage, der ich 
aktuell zustimme , möchte ich wechseln)
Das würde das System in Richtung Merge bringen, die User würdem dem 
Risiko einer "toten" Kernaussage beizutreten minimieren, behalten aber 
trotzdem die völlige Kontrolle. Keiner wird zum Merge gewzungen und wird 
gegen seinen Willen zu einer neuen Meinung gewzungen.

Jeder Punkt muss natürlich noch mal näher untersucht werden. Aber diese 
Punkte bauen für mich erste Bausteine der angesprochene Prozesse, die man 
um den QKonsenz im Zentrum, noch definieren muss.

Ahoi,
melcon