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ag-liquid-democracy - Re: [AG Liquid Democracy] Delegationen, liquid politik und Klarnamen ... Ständiger Parteitag?

ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Liquid Democracy in der Piratenpartei

Listenarchiv

Re: [AG Liquid Democracy] Delegationen, liquid politik und Klarnamen ... Ständiger Parteitag?


Chronologisch Thread 
  • From: connector66 <connector66 AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Liquid Democracy] Delegationen, liquid politik und Klarnamen ... Ständiger Parteitag?
  • Date: Mon, 14 May 2012 14:44:37 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-liquid-democracy>
  • List-id: Liquid Democracy in der Piratenpartei <ag-liquid-democracy.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


christoph "Pluto" Puppe schrieb:
Die argumentation, das politiker mit ihrem namen für ihre meinung zu stehen haben und vom abgeordneten gesetz verpflichtet werden, alle mitgliedschaften in vereinen und sonstigem aufzulisten haben, finde ich gut. Wer seine stimme erhebt, sollte auch dazu stehen. Siehe auch mein profil bei lqfb.

Nun wähler dürfen anonym bleiben und das ist auch gut so. Allerdings entscheidet ein wähler auch nicht über themen und details, sonder er gibt im wahrsten sinne des wortes seine stimme ab. Für mehrere jahre. Dabei muss er nicht identifizierbar sein, weil er stimmt auch nur für sich.

Ich bin gegen diese Idee!

Das ursprüngliche Kredo der Piraten war einmal:
*/'Uns ist scheißegal unter welchem Stein er oder sie hervorgekrochen kam - ob 6-jährige Kröte oder 80-jährige Oma, ob 3 Nobelpreise gewonnen oder 15 Jahre in der JVA verbracht. - Hauptsache die Idee ist gut!'/*

Nun, da sind wir in der Realpolitik mittlerweile weit von abgekommen, weil die meisten Piraten zwischen realen und virtuellen Welt nicht trennen wollen. Aber ich will das. Denkt an:
- Hausverbot und Wiederaufnahmeweigerung vom Tauss, nach seiner Verurteilung. Was streng genommen auch ein "Verrat" der Piraten war, denn erst war er unser Aushängeschild und dann kriegt er einen Arschtritt von uns.
- Abblitzen lassen vom Guttenberg, der wohl hoffte seine eingebeulte Reputation mit uns aufzufrischen, indem er als unser persönlichen Berater auftritt. Statt jetzt zu sagen: 'Du willst uns beraten?!? - Prima, schnapp Dir ein Account.'
- Und dann wäre noch die unselige Nazi-, Sexismus-, Anti-Personen-Hetz-Kampanien-Debatten, wo der normale Internet User sagen würde -"Trollfilter aktivieren, zuviel Aufmerksamkeit für den Unwürdigen." Das Problem ist wir sind eine politsche Partei: Die Medien, der Wähler und der politsche Gegner zeigt jetzt auf dieser Stelle - 'Igitt! Ein brauner Fleck. Ist das jetzt Kacke oder NPD? - Wohl kein Unterschied.'
- Und begegnen unsere Parteikollegen uns noch im realen Leben - Stammtische, Crews, Konferenzen, Parteitage, Kandidaten und Wahlkampf - wo wir eigentlich ziemlich wählerisch sind, wen wir in unseren Dunstkreis dulden und uns vertritt oder nicht. Da genügen zur Kriegserklärung schon Kleinigkeiten. Z.b. der eine ist Schalke- der andere Dortmund-Fan." Berlin vs. Bundesvorstand" etc. Dann spielt die Reputation und der Lebenslauf der Leute sehr wohl wieder eine Rolle.

Aber schizophrenerweise wollen wir hier keine Personen- selbstproduktionsshows, Hierarchien, Transparenz (also weg vom Exklusivwissen von Köpfen und Kreisen), schaffen aber wieder eine personenorientierte Sichtweise über Reputation, weg von konzeptorientierten (Sachfragen) Denken.

Aufgabe der Anonymität beinhaltet, dass z.B.
- ein Politiker einer anderen Fraktion nicht eine Anfrage starten kann, ohne von seiner eigenen Fraktion geschlachtet zu werden.
- ein Bürger keine Eingabe machen kann, ohne das Arbeitgeber oder Nachbar mitlesen können und restriktionen einleiten könnte.
- ein Bürger nicht ungesünnt um Hilfe schreien kann, weil im Netz dauerhaft nachgelesen werden kann, wie schlecht es ihm geht.
- Auch keine Enthüllungen (s. WikiLeaks) stattfinden können ohne persönliche Folgen.

Ich bin für die Beibehaltung eines einmailgen Alias, wo nur ganz wenige autorisierte Personen nachvollziehen können, wer sich wirklich dahinter verbirgt.




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