Re: [AG Liquid Democracy] Delegationen, liquid politik und Klarnamen ... Ständiger Parteitag?

["Christoph \"Pluto\" Puppe" <piraten AT stderr.de>]

Am 14.05.2012 16:44 schrieb "connector66" <connector66 AT news.piratenpartei.de>:
>
>
> christoph "Pluto" Puppe schrieb:
>
>> Die argumentation, das politiker mit ihrem namen für ihre meinung zu stehen haben und vom abgeordneten gesetz verpflichtet werden, alle mitgliedschaften in vereinen und sonstigem aufzulisten haben, finde ich gut. Wer seine stimme erhebt, sollte auch dazu stehen. Siehe auch mein profil bei lqfb.
>>
>> Nun wähler dürfen anonym bleiben und das ist auch gut so. Allerdings entscheidet ein wähler auch nicht über themen und details, sonder er gibt im wahrsten sinne des wortes seine stimme ab. Für mehrere jahre. Dabei muss er nicht identifizierbar sein, weil er stimmt auch nur für sich.
>
>
> Ich bin gegen diese Idee!

Ich bin überrascht!

> Das ursprüngliche Kredo der Piraten war einmal:
> */'Uns ist scheißegal unter welchem Stein er oder sie hervorgekrochen kam - ob 6-jährige Kröte oder 80-jährige Oma, ob 3 Nobelpreise gewonnen oder 15 Jahre in der JVA verbracht. - Hauptsache die Idee ist gut!'/*

Da sind wir uns ja einig: die idee zählt und die person ist ok, egal wo sie her kommt. Also kann die oma, die kröte und der dynamit-erfinder geld annehmer auch zu sich, seinem namen und herkunft stehen!

> Nun, da sind wir in der Realpolitik mittlerweile weit von abgekommen, weil die meisten Piraten zwischen realen und virtuellen Welt nicht trennen wollen. Aber ich will das. Denkt an:
> - Hausverbot und Wiederaufnahmeweigerung vom Tauss, nach seiner Verurteilung. Was streng genommen auch ein "Verrat" der Piraten war, denn erst war er unser Aushängeschild und dann kriegt er einen Arschtritt von uns.

-> verurteilter kipo besitzer, geständig. Distanzieren ist richtig.

> - Abblitzen lassen vom Guttenberg, der wohl hoffte seine eingebeulte Reputation mit uns aufzufrischen, indem er als unser persönlichen Berater auftritt. Statt jetzt zu sagen: 'Du willst uns beraten?!? - Prima, schnapp Dir ein Account.'

Verurteilter betrüger und lügner, der gegen transparenz und ehrlichkeit verstoßen hat und zum fanahl des schleimigen machtmenschen wurde. Danke, nein, wenn der aufgenommen wird, trete ich aus.

> - Und dann wäre noch die unselige Nazi-, Sexismus-, Anti-Personen-Hetz-Kampanien-Debatten, wo der normale Internet User sagen würde -"Trollfilter aktivieren, zuviel Aufmerksamkeit für den Unwürdigen." Das Problem ist wir sind eine politsche

Naja, in fernsehinterviews ...

Aber egal. Ich sehe dein argument. Auch wenn die beispiele eher für meins sprechen: namen, historie, mut haben aufzustehen und zu sagen : ich bin der karl und ich habe gelogen, ich bereue und bitte um eine zweite chance.

> Partei: Die Medien, der Wähler und der politsche Gegner zeigt jetzt auf dieser Stelle - 'Igitt! Ein brauner Fleck. Ist das jetzt Kacke oder NPD? - Wohl kein Unterschied.'
> - Und begegnen unsere Parteikollegen uns noch im realen Leben - Stammtische, Crews, Konferenzen, Parteitage, Kandidaten und Wahlkampf - wo wir eigentlich ziemlich wählerisch sind, wen wir in unseren Dunstkreis dulden und uns vertritt oder nicht. Da genügen zur Kriegserklärung schon Kleinigkeiten. Z.b. der eine ist Schalke- der andere Dortmund-Fan." Berlin vs. Bundesvorstand" etc. Dann spielt die Reputation und der Lebenslauf der Leute sehr wohl wieder eine Rolle.
>
> Aber schizophrenerweise wollen wir hier keine Personen- selbstproduktionsshows, Hierarchien, Transparenz (also weg vom Exklusivwissen von Köpfen und Kreisen), schaffen aber wieder eine personenorientierte Sichtweise über Reputation, weg von konzeptorientierten (Sachfragen) Denken.
>

Ok, jetzt etwas sachlicher:

> Aufgabe der Anonymität beinhaltet, dass z.B.
> - ein Politiker einer anderen Fraktion nicht eine Anfrage starten kann, ohne von seiner eigenen Fraktion geschlachtet zu werden.

Im lqfb?

> - ein Bürger keine Eingabe machen kann, ohne das Arbeitgeber oder Nachbar mitlesen können und restriktionen einleiten könnte.

Kann er bei meinem kompromiss vorschlag, ano/pseudonym, aber dann ohne delegationen.

> - ein Bürger nicht ungesünnt um Hilfe schreien kann, weil im Netz dauerhaft nachgelesen werden kann, wie schlecht es ihm geht.
> - Auch keine Enthüllungen (s. WikiLeaks) stattfinden können ohne persönliche Folgen.
>
> Ich bin für die Beibehaltung eines einmailgen Alias, wo nur ganz wenige autorisierte Personen nachvollziehen können, wer sich wirklich dahinter verbirgt.

Ja, voll dafür :)