Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] dörfliche Lebensweise

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] dörfliche Lebensweise


Chronologisch Thread 
  • From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] dörfliche Lebensweise
  • Date: Fri, 31 Aug 2012 21:39:42 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Tja Detlef,

das ist in der Tat die wichtigste Frage.

Als die Milchbauern vor ein paar Jahren gestreikt und die Milch demonstrativ
in die Kanalisation gegossen haben hatten sie Erfolg, allerdings nur
vorübergehend.
Was da fehlt ist wohl die Einigkeit. In der Vergangenheit haben die Bauern
schon eine ganze Menge erreicht, sogar erfolgreich Revolutionen angezettelt.

Da waren sie sich einig. Das funktionierte komischerweise schon vor
Jahrhunderten, ganz ohne Internet und moderne Medien.

Ein Problem sind, denke ich, die Molkereien. Früher waren das mal bäuerliche
Genossenschaftsbetriebe, und die konnten die Bauern als Anteilseigner selber
steuern. Heute sind das reine Wirtschaftsbetriebe, selbst schon
Monopolbetriebe in ihren Einzugsgebieten, die die Interessen ihrer Aktionäre
vertreten, aber das sind längst nicht mehr die Bauern. Und um für ihre
Aktionäre noch genügend Gewinn rauszuschlagen geben sie den Preisdruck von
Aldi & Co. einfach nach unten weiter. Und die Bauern sind die Dummen.

LG

Wolfgang


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Detlef Lindenthal
> Gesendet: Mittwoch, 29. August 2012 06:25
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] dörfliche Lebensweise
>
> Das ganze verstehe ich trotzdem noch lange nicht.
> Sogar die Stewardessen von Lufthansa, obwohl sie zu völlig getrennten
> Flugzeugmannschaften mit völlig unterschiedlichen Arbeitszeiten gehören,
schaffen
> es, mit einer einzigen Stimme gegenüber der Lufthansa zu verhandeln.
> Nur unsere Milchbauern schaffen sowas nicht. Obwohl sie ortsverbunden
> aufgestellt sind, mit festen Telefonanschlüssen, klaren Abrechnungszahlen,
> übersichtlicher Planung.
> Wer unter den Milchanbietern hat a.) die Marktmacht und b.) den Willen,
Zielpreise
> (um das Wort Preisabsprachen hier nicht zu verwenden) zu unterlaufen?
Welche
> Milchbauern (oder muß man sagen: Milchsee-Inhaber) sind denn scharf
darauf, in
> einem Kanniibalisierungswettbewerb noch niedriger anzubieten?
> Wieso schaffen Buchhandel und Apotheken eine Preisbindung (zum Schutze der
> flächendeckenden Kundenversorgung), aber die Bauern schaffen keine
> Preisbindung (zur flächendeckenden Betriebe-Versorgung)?
>
> Ist es denn vom Angebot her möglich, daß die deutschen Molkereien ihre
tägliche
> Milch im Billigausland einkaufen, falls die deutschen Milchbauern nicht
spuren?
>
> Ist es eine unausweichliche Schaltungsschwäche sprichwörtlich dummer
Bauern,
> daß sie sich vermittels "teile und herrsche" übern Tisch ziehen lassen?
>
> Wieso kann Aldi mal so und mal so bezahlen?
> Wenn ich bei meinen Taxifahrern Preise auszuhandeln versuche, verweisen
die
> immer auf die Kilometer-Uhr und setzen ihre Preisvorstellung durch. Wieso
haben
> die Molkereien eine andere Marktmacht?
>
> Die Milchbauern haben doch schon mal gestreikt; durch welche Marktmacht
wurde
> deren Streik unterlaufen?
> Erkläre mir das doch jemand einmal so, daß ich das verstehen kann.
>
> Dank im voraus,
> Detlef
>
>
>
>
> Am 28.08.12 23:34, schrieb Pirat Wolfgang:
> > Der Vergleich hinkt Michael.
> >
> > Beim Mineralöl liegen Förderung, Verarbeitung, Transport und Handel in
ein
> > und derselben Hand, auch wenn die verschiedenen Firmen innerhalb eines
> > Konzerns formal eigenständig sind. Aber alle Teile des Konzerns haben
das
> > gemeinsame Interesse den Gesamtgewinn zu mehren.
> > Bei der Milch sind Erzeuger, Verarbeiter und Händler drei verschiedene,
die
> > nicht miteinander sondern gegeneinander arbeiten. Und so versuchen alle
> > Drei, den eigenen Profit auf Kosten der beiden anderen zu mehren.
> >
> > LG, Wolfgang
>
>
> >> Ein Zusammenschluß der Landwirte müßte im Großen erfolgen, um hier
> >> einigermaßen Erfolg zu haben ... eigentlich europäisch, ansonsten wird
die
> >> Milch halt in Spanien eingekauft...
>
>
>
> --
> Ag-landwirtschaft mailing list
> Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang