Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] dörfliche Lebensweise

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] dörfliche Lebensweise


Chronologisch Thread 
  • From: "Axel Heidkamp" <axel.heidkamp AT googlemail.com>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] dörfliche Lebensweise
  • Date: Wed, 29 Aug 2012 09:15:42 +0200
  • Importance: High
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo Detlef,

Du hast eine sehr interessanten Punkt aufgegriffen.
Die Landwirte und das Molkereisysteme haben 3 Probleme:
1. Die Vertragsbindungen laufen bei den meisten Bauern über 2 und mehr
Jahre.
2. Es wird immer nur ein kleiner Teil der Verträge frei.
3. Die meisten Meiereien sind Genossenschaftlich organisiert, das heißt,
der Lieferant
Verhandelt mit sich selber. Somit erklärt der Geschäftsführer und
Vorstand den Genossen,
wenn ihr den hohen Preis fordert gehen wir Pleite und dann ist eure
Genossenschaft weg.
Wollt ihr das?? ........Nein! .......also können wir nur 0,25 €
bezahle! ...... Verhandlungsende.

Hier ein Gedanken Spiel:

Deutschlands Bauern gründen die Milchzentrale Deutschland. Die Bauern
schließen 5 jährige Lieferverträge mit der
Milchzentrale. Diese ist dann Eigentümer der Milch und verkauft diese an die
Meiereien. Dabei nimmt Sie gleichzeitig die Koordination
der Transporte in die Hand, und die Milch wird auf dem kürzesten Weg zu
seinen Verarbeitern geliefert.
Die Tankwagen fahren nicht mehr kreuz und quer durch Deutschland. (Das ist
sogar rationell und umweltfreundlich)

MFG
Axel Heidkamp

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
Detlef Lindenthal
Gesendet: Mittwoch, 29. August 2012 06:25
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] dörfliche Lebensweise

Das ganze verstehe ich trotzdem noch lange nicht.
Sogar die Stewardessen von Lufthansa, obwohl sie zu völlig getrennten
Flugzeugmannschaften mit völlig unterschiedlichen Arbeitszeiten gehören,
schaffen es, mit einer einzigen Stimme gegenüber der Lufthansa zu verhandeln.
Nur unsere Milchbauern schaffen sowas nicht. Obwohl sie ortsverbunden
aufgestellt sind, mit festen Telefonanschlüssen, klaren Abrechnungszahlen,
übersichtlicher Planung.
Wer unter den Milchanbietern hat a.) die Marktmacht und b.) den Willen,
Zielpreise (um das Wort Preisabsprachen hier nicht zu verwenden) zu
unterlaufen? Welche Milchbauern (oder muß man sagen: Milchsee-Inhaber) sind
denn scharf darauf, in einem Kanniibalisierungswettbewerb noch niedriger
anzubieten?
Wieso schaffen Buchhandel und Apotheken eine Preisbindung (zum Schutze der
flächendeckenden Kundenversorgung), aber die Bauern schaffen keine
Preisbindung (zur flächendeckenden Betriebe-Versorgung)?

Ist es denn vom Angebot her möglich, daß die deutschen Molkereien ihre
tägliche Milch im Billigausland einkaufen, falls die deutschen Milchbauern
nicht spuren?

Ist es eine unausweichliche Schaltungsschwäche sprichwörtlich dummer Bauern,
daß sie sich vermittels "teile und herrsche" übern Tisch ziehen lassen?

Wieso kann Aldi mal so und mal so bezahlen?
Wenn ich bei meinen Taxifahrern Preise auszuhandeln versuche, verweisen die
immer auf die Kilometer-Uhr und setzen ihre Preisvorstellung durch. Wieso
haben die Molkereien eine andere Marktmacht?

Die Milchbauern haben doch schon mal gestreikt; durch welche Marktmacht wurde
deren Streik unterlaufen?
Erkläre mir das doch jemand einmal so, daß ich das verstehen kann.

Dank im voraus,
Detlef




Am 28.08.12 23:34, schrieb Pirat Wolfgang:
> Der Vergleich hinkt Michael.
>
> Beim Mineralöl liegen Förderung, Verarbeitung, Transport und Handel in
> ein und derselben Hand, auch wenn die verschiedenen Firmen innerhalb
> eines Konzerns formal eigenständig sind. Aber alle Teile des Konzerns
> haben das gemeinsame Interesse den Gesamtgewinn zu mehren.
> Bei der Milch sind Erzeuger, Verarbeiter und Händler drei
> verschiedene, die nicht miteinander sondern gegeneinander arbeiten.
> Und so versuchen alle Drei, den eigenen Profit auf Kosten der beiden
> anderen zu mehren.
>
> LG, Wolfgang


>> Ein Zusammenschluß der Landwirte müßte im Großen erfolgen, um hier
>> einigermaßen Erfolg zu haben ... eigentlich europäisch, ansonsten
>> wird die Milch halt in Spanien eingekauft...



--
Ag-landwirtschaft mailing list
Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang