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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag für das Bundeswahlprogramm

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag für das Bundeswahlprogramm


Chronologisch Thread 
  • From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag für das Bundeswahlprogramm
  • Date: Fri, 11 May 2012 22:25:17 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Was ich vohin schon mal schrub, Manfred. Bauern sind nicht doof und es gibt
genügend rechtliche Ausnahmetatbestände in und für die Landwirtschaft, die
ein Umschiffen von solchen neuen Regelungsversuchen ad absurdum führen oder
wenigstens unwirksam werden lassen.

Wobei: das mit dem Betrieb aufsplitten machen wohl auch nur die ganz großen
Betriebe, die eh schon jemanden für die Buchführung angestellt haben. Ich
jedenfalls möchte nicht 3 oder 4 Buchführungen parallel machen wollen.

Trotzdem sollten wir auch als Bauern nicht immer nur sagen, was alles nicht
geht, sondern auch mal anbieten, unter welchen Bedingungen etwas machbar ist
und wie. Wir kennen uns und unseres Gleichen doch am besten ;)

Gruß, Det


Am 11.05.2012 um 21:32 schrieb manfredo-willich AT arcor.de:

> Haqllo Wolfgang ich glaube nicht, dass mir jemand in Sachen Bauaussenbezirk
> etwas vormacht, ich weiss dies sehr genau, da ich dies auch ausschöpfe! im
> Bauaussenbezirk hat die LDW Kammer das SAGEN sie entscheidet! Wenn ich
> einen landwirtschaftlichen Betrieb besitze, so kann dieser gesplittet
> werden, so zB. wenn der Vater eines Landwirtes noch zu jung ist um in Rente
> zu gehen, hierraus ergibt sich die erste überwundene Hürde, man bekommt
> eine zweite Betriebs-Nr. dann kann, wenn die Ehefrau auch wirtschaftsfähig
> ist einen In aufgabe stehenden "Nachbarbetrieb anpachten" und es entsteht
> ein 3 Betrieb in Familienhand, welche jeder als einzelner in steuerlicher
> und unternehmerischer Hinsicht von der Kammer zu bewerten sind. Du kannst
> dich gerne auf der Kammer informieren. So entstehen Grossbetriebe obwohl
> es ja eigentlich Einzelbetriebe sind, doch dies sieht der fremde
> Aussenseiter nicht... Gruss Manfred
>
> ----- Original Nachricht ----
> Von: Pirat Wolfgang <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Datum: 11.05.2012 20:42
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft]
> Antrag für das Bundeswahlprogramm
>
>> Hallo Manfred,
>>
>> das Baurecht hat zunächst nichts mit der Betriebsgröße zu tun. Es geht
>> darum, ob ein Gebäude ein landwirtschaftliches Gebäude ist oder ein
>> gewerbliches. Nur im ersteren Fall darf privilegiert, also außerhalb der
>> Baugebiete, gebaut werden. Ein gewerblicher Bau hingegen dürfte eigentlich
>> nur in einem Gewerbegebiet oder Mischgebiet errichtet werden, nicht aber
>> irgendwo in der Landschaft.
>>
>> § 201 BauGB
>> Begriff der Landwirtschaft
>>
>> "Landwirtschaft im Sinne dieses Gesetzbuchs ist insbesondere der Ackerbau,
>> die Wiesen- und Weidewirtschaft einschließlich Tierhaltung, soweit das
>> Futter überwiegend auf den zum landwirtschaftlichen Betrieb gehörenden,
>> landwirtschaftlich genutzten Flächen erzeugt werden kann, die
>> gartenbauliche
>> Erzeugung, der Erwerbsobstbau, der Weinbau, die berufsmäßige Imkerei und
>> die
>> berufsmäßige Binnenfischerei."
>>
>> Der entscheidende Punkt ist, ob der Betrieb genügend Fläche hat um das
>> Futter für die Tiere selbst anzubauen. Mit der absoluten Größe hat das
>> nichts zu tun. Wenn man dies aber beachten und gewerbliche Bauten in der
>> freien Landschaft nicht mehr zulassen würde dann wäre dass das Aus für die
>> Tierfabriken.
>>
>> M. A. der beste Ansatzpunkt den wir haben. Wir müssen nur in den einzelnen
>> Gemeinden, die ja die Baugenehmigung erteilen müssen, darauf dringen das
>> keine Ausnahmen von § 201 BauGB mehr zugelassen werden.
>>
>> LG
>>
>> Wolfgang
>>
>>
>>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
>>> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
>> [mailto:ag-landwirtschaft-
>>> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von manfredo-willich AT arcor.de
>>> Gesendet: Freitag, 11. Mai 2012 14:22
>>> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag für das Bundeswahlprogramm
>>>
>>>
>>> Wenn dass mal so einfach wäre! Also, ein Bekannter Bauer in meiner
>> entfernten
>>> Nachbarschaft,(Name = Brunen) hat ca 2000 laktierende Kühe, er hat eine
>> Sohn,
>>> und auch eine Frau und vielleicht ein Onkel der Betrieb wird in 4
>> Einzelbetriebe
>>> gesplittet und schon seid ihr mit eurem Latein am Ende. Will man als
>> Gesetzgeber
>>> sich nun noch in privatrechtlichen Sachen eingreifen? Wer es umgehen
>> will. den
>>> kann kein Gesetz dieser Welt daran hindern! (natürlich ist dies nicht der
>> Regelfall,
>>> aber möglich! Gesetze waren immer schon "umgänglich" ...Gruss Manfred
>>>
>>> ----- Original Nachricht ----
>>> Von: Pirat Wolfgang <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
>>> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>> Datum: 11.05.2012 13:30
>>> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft]
>>> Antrag für das Bundeswahlprogramm
>>>
>>>> Hallo Detmar,
>>>>
>>>> entscheidender Punkt ist hier das Baurecht. Gewerbliche Betriebe dürften
>>>> nicht mehr privilegiert zugelassen werden, wie ich soeben bereits
>> schrieb.
>>>> So kann man etwas ändern.
>>>>
>>>> LG
>>>>
>>>> Wolfgang
>>>>
>>>>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
>>>>> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
>>>> [mailto:ag-landwirtschaft-
>>>>> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Detmar Kleensang
>>>>> Gesendet: Donnerstag, 10. Mai 2012 14:03
>>>>> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>>>> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag für das Bundeswahlprogramm
>>>>>
>>>>> Steuerliche Gründe und: an etwa 600 GV greift das
>>>>> Bundesimmissionsschutzgesetz, welches spezielle Umweltauflagen für
>>>>> gewerbliche Größenordnungen regelt. So könnte man eigentlich
>> festsetzen,
>>>> das ab
>>>>> dieser Größe eine Gewerblichkeit vorliegt.
>>>>>
>>>>> Die Frage ist, ob Subventionen beispielsweise auch für Gewerbebetriebe
>>>> gezahlt
>>>>> werden sollen oder nur für familiär geführte bäuerliche
>>>> Landwirtschaftsbetriebe?
>>>>>
>>>>> Abgesehen davon: die Fläche-Tier-Koppelung gilt auch für
>> "Kleinbetriebe"
>>>> nicht
>>>>> mehr unbedingt. Ein Nachweis (schriftlicher Vertrag) mit einem
>> Abnehmer
>>>> des
>>>>> Wirtschaftsdüngers reicht aus, um selber auf dem Betrieb die
>> notwendige
>>>> Fläche
>>>>> nicht mehr vorhalten zu müssen.
>>>>> Das wird auch zunehmen, weil mit dem Betriebswachstum auch Futtermttel
>>>>> zugekauft werden von anderen Betrieben. Ergo brauchen die auch
>>>>> Wirtschaftsdünger, den sie zurückerhalten müssen. So könnte also ein
>>>>> Milchviehbetrieb lediglich einen Stall auf seiner Eigenfläche bauen
>> und
>>>> alles an
>>>>> Futtermitteln von anderen Landwirten erzeugen lassen. An die er seinen
>>>>> Wirtschaftsdünger dann wieder abgibt. So braucht er überhaupt keine
>> eigene
>>>>> Futterfläche.
>>>>>
>>>>> Mal an die Verbraucher gerichtet:
>>>>> Zeichnet ein Bild (mit Worten), wie ihr Euch Landwirtschaft und
>>>>> Nahrungsmittelerzeugung vorstellt.
>>>>>
>>>>> Ich sage dann, was sich machen lässt und wie es realisiert werden
>> könnte.
>>>>>
>>>>>
>>>>> Am 10.05.2012 um 13:37 schrieb Friedhelm Blücher:
>>>>>
>>>>>>
>>>>>> Die Anmeldung einer Tierhaltung als Gewerbe hat in der Regel
>> steuerliche
>>>>> Gründe. Die Fläche-Tier-Kopplung kann trotzdem gegeben sein.
>>>>>>
>>>>>> Gruß F.
>>>>>> -------- Original-Nachricht --------
>>>>>>> Datum: Thu, 10 May 2012 13:26:17 +0200
>>>>>>> Von: Stephan <erlenmayr AT gmail.com>
>>>>>>> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>>>>>> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Antrag für das
>> Bundeswahlprogramm
>>>>>>
>>>>>>> Wenn das tatsächlich wahr ist, dass man die Fläche-Tier-Kopplung
>>>>>>> umgehen kann, indem man Ställe als "Gewerbe" anmeldet, dann haben
>> wir
>>>>>>> hier doch eine klare Forderung, die jedem einleuchten sollte,
>> nämlich
>>>>>>> diese Umgehung wirksam zu verhindern.
>>>>>>>
>>>>>>> Gruß
>>>>>>>
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