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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Fettnäpfchen vor den Wahlen

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] Fettnäpfchen vor den Wahlen


Chronologisch Thread 
  • From: Klaus Reuter <aachener42 AT googlemail.com>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Fettnäpfchen vor den Wahlen
  • Date: Tue, 24 Apr 2012 18:14:14 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo Wolfgang,

dem kann ich nur zustimmen.

Es geht auch ohne Kastrieren, weil Ebermast möglich ist.

Es geht auch ohne Enthornen, weil Zucht auf genetische Hornlosigkeit möglich ist.

Es geht auch ohne Schwänze abschneiden und Schnäbel stutzen, wenn die Tiere genügend Platz haben.

Scheuklappen weg und neue Wege ausprobieren. Es gibt viele Beispiele, die zeigen das es geht.

Viele Grüsse, Klaus

Am 24. April 2012 13:19 schrieb Pirat Wolfgang <pirat AT wolfgang-zerulla.de>:
Hallo Detmar,

wie Du selbst schreibst könnte ein großer Teil dieser Amputationen (und es
sind Amputationen) überflüssig werden wenn die Tiere artgerecht, d. h. mit
mehr Platz und Beschäftigungsmöglichkeit, gehalten würden. Das damit die
Kosten steigen und auch die Erzeugerpreise sowie die Verbraucherpreise
steigen müssen ist klar, darüber ist schon genug geschrieben.

Auf die Ferkelkastration möchte ich noch mal näher eingehen und fragen ob
sie denn wirklich nötig und sinnvoll ist? Nicht alles, was man hier in D.
schon immer so gemacht hat, muss auch weiterhin so gemacht werden. In GB und
anderen Ländern macht man das m. W. überhaupt nicht und ich habe schon
Aussagen niederländischer und dänischer Landwirte in den Medien gehört die
sich darüber beschweren das sie "diese Sauerei nur machen müssen weil die
Deutschen das so wollen".

Dazu habe ich auch mal zwei Zahlen gehört die ich nicht mehr im Gedächtnis
habe, sie mögen also falsch sein, die Größenordnung jedoch wird ungefähr
stimmen:
a. Ebergeruch tritt überhaupt nur bei 3% der unkastrierten männlichen
Schweine auf.
b. durch die betäubungslose Ferkelkastration sterben 4% der Ferkel, entweder
direkt durch den Stress oder später infolge Wundinfektion.
Wenn das auch nur annähernd so ist würde das die Ferkelkastration insgesamt
ad Absurdum führen.

LG

Wolfgang


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Detmar Kleensang
> Gesendet: Montag, 23. April 2012 12:27
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Fettnäpfchen vor den Wahlen
>
> Moin!
>
> Am 23.04.2012 um 11:33 schrieb manfredo-willich AT arcor.de:
>
> > Hallo allerseits mit Sicherheit wird die vielleicht nicht die richtige
Seite sein, um
> meine Kommentare dort hinzuleiten, wo ich sie gerne hätte. Da die Piraten
sich zur
> zeit insbes. SH u NRW auf die Wahlen vorbereiten, möchte ich dennoch
"auch" an
> dieser Stelle meinen Senf loswerden.
> > Leider sind wir nun so populär, das wir uns in den Medien und somit
öffentlichen
> Diskussionsrunden, Reportagen repräsentieren müssen.
> [...] undsoweiter ;)
>
>
> Authentizität ist enorm wichtig. Ich musste auch schon vor der Kamera
stehen.
> Letztlich egal, was man sagt. Je nach Sender und Sendungsformat und
Absicht
> kann die verschwurgelste Aussage verdreht oder umgeschnitten werden. Daher
> lieber mal gerade raus sagen, was man denkt, als am Ende wohlmöglich gar
nichts
> gesagt zu haben.
>
> Wie Du von der Feuerwehr berichtet hast: Die Zeit für Entscheidungen ist
im
> wahren Leben kurz. Man kann nur zu seinen Aussagen stehen oder sie
revidieren,
> wenn man sich geirrt hatte. Beides ist ehrlich. Beides ist ehrlicher, als
gar keine
> Inhalte zu transportieren. Weil man versucht, alles (vermeintlich) richtig
zu machen.
> Was aus oben genannten Gründen nie funktionieren kann.
>
> Es sollte nur im Hinterkopf bleiben, wo man parteilich hin will. Und ich
gehe einfach
> mal davon aus, dass das die Mitte der Gesellschaft ist. Die breite Masse.
Also
> sollte man sich lediglich sämtliche, in welche Richtung auch immer
zeigenden,
> extremistischen und radikalen Äußerungen ersparen. Das sollte schon völlig
> reichen. Womit ich dann zum nächsten komme:
>
> Zu dem anderen Thema, das meiner Zitatkürzung zwecks Übersichtlichkeit zum
> Opfer viel:
> Es ist für mich als praktizierenden konventionell wirtschaftenden Bauern,
dem sein
> Land und seine Tiere und beider Wohl am Herzen liegen, UNERTRÄGLICH, wenn
> zu Themen wie enthornen, kastrieren und kupieren von "systematischen
> Amputationen" die Rede ist!!! Ja, diese Wortwahl fiel schon in der
Vergangenheit,
> ähnlich gelagerte zusätzlich.
>
> All das geschieht aus Gründen des Tierschutzes, des Arbeitsschutzes und
des
> Verbraucherwunsches heraus! Über die Ausgestaltung und die Durchführung
lässt
> sich freilich diskutieren. Und Verbesserungsbedarf gibt es an vielen
Stellen,
> zweifellos. Aber mit derlei "Totschlagargumenten" wird man nicht sehr weit
> kommen, da der Widerstand, der so nur aufgebaut wird, ein erheblicher sein
wird.
>
> Zum kastrieren: Niemand mag Eberfleisch. Züchtungen sollen wohl langsam in
die
> Richtung Geschmacksverbesserung gehen. Aber Kastrationen mal eben zu
> verbieten halte ich für einen erheblichen Wirtschaftseinschnitt, der eine
ganze
> Branche nachhaltig Schaden zufügt. Mit Schäden für alle vor- und
nachgelagerten
> Wirtschaftsbereiche, die nicht unerheblich sind.
> Zum kupieren: Schweine sind neugierig. Und kauen an allem, was sich
kringelt und
> wackelt. Ja. Dann muss das entweder möglich sein, weiterhin die Schwänze
zu
> kupieren, nur vielleicht weniger schmerzhaft und tierfreundlicher. Oder
aber die
> Haltungsbedingungen müssen derart ausgestaltet werden, dass es mit recht
> niedrigen Tierbesatzdichten gar nicht erst zum verbeissen kommt. Das muss
sich
> aber auch wirtschaftlich lohnen. Es muss bezahlt werden! Sonst wird es
nicht
> gemacht!
> Zum enthornen: das mache ich unter Sedation. Und zwar sediere ich selber
die
> Kälber! Dabei ist mir noch nie ein Unglück üassiert, noch nie ein Kalb zu
Schaden
> gekommen. Also ist das auch in Bauernhand möglich und es muss nicht
> zwangsläufig der Tierarzt machen. Der kostet nämlich und macht die
Tierhaltung
> unwirtschaftlich. Und nichts brauchen wir weniger, als das die
Landwirtschaft noch
> unwirtschaftlicher wird!
>
> Eigentlich, wären die Themen in zwei getrennten Mails sinnvoller gewesen.
Aber
> nuja. Nu ist es halt mal so.
> Gruß, Det
>
>
> --
> Ag-landwirtschaft mailing list
> Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft


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