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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Nahrung wegschmeißen?

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] Nahrung wegschmeißen?


Chronologisch Thread 
  • From: Detlef Lindenthal <detlef AT lindenthal.com>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Nahrung wegschmeißen?
  • Date: Wed, 14 Mar 2012 11:26:39 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Am 14.03.12 10:41, schrieb Stephan Verbücheln:
> ... Ich koche selbst auch fast nur frisch, auch komplizierte Sachen.
> Mir ist es die Zeit wert.
> Aber es kostet schon Zeit, und zwar viel. Vor allem, wenn man es gut
> machen will.
Mit einem 2-Personen-Gemüsetopf bin ich in 25 Minuten fertig (Wasser, Salz,
Kartoffeln, Möhren, Pastinake oder Topinambur oder Brennesseln, Lauch,
Zwiebel, Thymian, Petersilie, Apfelzwölftel oder Tomaten, Butter, Gouda
obendrauf) -- sehr lecker. Wenn zu zweit gekocht wird, gibt es dazu einen
Salat; weil dann geschnackt wird, dauert es etwas länger.
Klar, wer statt 25 Minuten nur 15 Minuten einsetzt, hat 10 Minuten mehr Zeit
zum Fernsehgucken und Nasebohren.
> Von daher ist das Kostenargument eher ein schlechtes, denn das was man
> spart ist ein miserabler Stundenlohn.
Ich finde, daß das ein sehr hoher Stundenlohn ist, denn ich erhalte dafür
gute Gesundheit und gute Laune.
> Und die Zeiten, wo die Hausfrauen den ganzen Tag zu Hause blieben und
> kochten, haben wir auch zum Glück hinter uns.
Auf welcher Ideologie ist denn dieser krause Satz gewachsen??
Ich fand das sehr gut, daß meine Mutter, so wie sie es selbst wollte, zu
Hause war; sie war keine Spitzenköchen, aber konnte gut Klavier spielen (was
ich viel wichtiger fand -- die vielen Lieder und Stücke habe ich heute noch
im Ohr). Mindestens gab es täglich frisches Essen!

Jetzt, heute, noch zwanzig Minuten Arbeit, dann Topinambur, Brennesseln und
Kräuter ernten, und dann schnippel und koche ich 25 Minuten lang. Nach dem
Essen 1 Stunde Mittagsruhe = Blutwäsche, dann ist die zweite Tageshälfte
gerettet: ohne Dröhnung und Putschmittel habe ich eine einwandfrei
einbruchfreie Leistungskurve bis 21 oder 1 oder 3, wie's gebraucht wird;
spätabends leite ich dann in der Arbeit die Melatonin-Ausschüttung ein (zum
Beispiel mittels Programmierarbeit, bei der der abschlaffende Geist dann
kapituliert), danach schlafe ich innerhalb von 3 Minuten ein. Nach sechs
Stunden Nachtschlaf bin ich ohne Kaffee und Morgenmuffelei wieder voll da.
Wenn ich etwas eher aufwache, nutze die Zeit zum Nachdenken.
Wichtig ist noch, daß ich in den Tagesablauf 1 Stunde Kreislaufpflege
(Brennholzmachen, Gartenarbeit, Wandern) einbaue und mich mehrmals am Tag an
der frischen Luft bewege.

So gesehen finde ich nicht, daß die 25 Minuten für gutes Kochen "viel Zeit
kosten".
Außerdem bin ich Genußmensch, es macht mir Spaß, ein wohlschmeckendes Essen
zu genießen.

Im Sommer mache ich dann wieder alle paar Tage meinen Kurzurlaub in
Hattstedtfeld auf dem Gemüseacker:
Über mir der Himmel, unter mir die Mutter Erde, dazwischen weit und breit nur
die grünen Pflanzen und ich; und keiner, der mich mit abwegigen Theorien
volltextet.

Gute Grüße, Detlef






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