Re: [Ag-landwirtschaft] Nahrung wegschmeißen?

["Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>]

Ja Bernd,

dem kann man voll zustimmen.

Zu den Fertig-Lebensmitteln wäre noch zu sagen:
1. das wird von den jüngeren Hausfrauen teils aus Bequemlichkeit, teils aber
auch schlicht aus Unwissen eingekauft. Viele sind schlicht nicht mehr in der
Lage ein komplettes Essen für die Familie selbst zuzubereiten.
2. wie Verbraucherberater öfter schon bewiesen haben ist das frisch
zubereitete Essen nicht nur schmackhafter und gesünder sondern sogar noch
deutlich preiswerter.

Eine kleine Anekdote noch, kam kürzlich im NDR II Fernsehen:
ein Spitzenkoch mit eigenem Restaurant, der sich auf traditionelle deutsche
Küche spezialisiert hat, kocht manchmal unentgeltlich in einer Schulküche in
einem Problembezirk einer Großstadt. Da hat er auch mal Kohlrouladen
gemacht. Ein Junge hat von seiner Roulade dann den Kohl abgewickelt und nur
den Inhalt gegessen. Auf die Frage, ob ihm der Kohl nicht schmecke soll er
ganz erstaunt geantwortet haben dass er doch nur die Verpackung aufgemacht
habe.
Die jüngeren Kids in manchen Problembezirken kennen teilweise nur noch
eingepackten Fertigfraß. Das ist schon traurig.

LG

Wolfgang

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Bernd
> Gesendet: Dienstag, 13. März 2012 22:48
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Nahrung wegschmeißen?
> 
> Das Problem ist vielschichtig und es gibt keine wirklich einfache
> Lösung.
> 
> Bei uns in D ist die Situation vollkommen anders als In Afrika oder
> sonstwo.
> 
> Ich denke, es hat sehr viel mit Bildung zu tun, denn wenn man weis,
> dass frisch zubereitetes Essen besser ist als die abgepackte
> Industriedosis fürs tägliche Überleben, dann kauft man auch anders ein.
> Wer Mehl zuhause hat und zusammen mit Eiern Spätzle selbst macht, der
> macht mehr oder weniger genau soviel wie verzehrt wird. Wer auf den
> Supermarkt angewiesen ist und dort die 400 g Packung kauft, wirft was
> weg, ums mal platt darzustellen.
> 
> Weiter zerstören wir durch unseren Konsum, zB Hähnchenschenkel und
> Bürste den heimischen Geflügelmarkt in Afrika, wegen den
> Exportsubventionen für Rumpfgeflügel, aber die Schenkel sind ja so
> praktisch, einfach und lecker... und Mastgeflügel haben wir ja zu
> hunderttausend im Stall.
> 
> So gehts durch die Bank weiter...
> 
> Ich sehe ein ursächliches Hauptproblem der Landwirtschaft in der
> Nährstoffversorgung, also der Versorgung aufn Acker und im Stall.
> 
> Streben wir lokal geschlossene  Nährstoffkreisläufe an, die aus
> vielfältigen Gründen geboten sind (Nitrate 10%
> Weltprimärenergieverbrauch, Phosphate sehr begrenzt verfügbar, etc.)
> und reduzieren wir den gigantischen Import der Stoffe zB aus Marokko
> (wo alleine durch die Phosphate rund 130 kg Uran auf die deutschen
> Äcker jährlich gestreut wird..) und Eiweise aus Südamerika, etc. löst
> sich vieles der angesprochenen Probleme recht schnell auf und hat dazu
> noch nette Nebeneffekte.
> 
> 
> 
> 
> Grüße,
> Bernd
> 
> Einfach mitmachen: https://thueringen.piratenpad.de/Tagespad1?
> 
> 
> --
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