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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Privatpatienten

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Privatpatienten


Chronologisch Thread 
  • From: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Privatpatienten
  • Date: Sat, 23 Nov 2013 21:28:23 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Paul Metzger schrieb:
Ich betrache alle Beitragszahler gemeinsam als eine Einheit. Diese Einheit zahlt die Beiträge. Diese Einheit empfängt die Leistungen.

Kennen Sie einen Betragszahler, der noch KEINE Leistung empfangen hat?

Kennen Sie einen Leistungsempfänger, der nicht im Sozialsystem beiträgt?

Bernd Brägelmann schrieb:
Paul Metzger schrieb:
Gruppe 1 und Gruppe 3 fallen nach meiner Meinung zusammen.
Sie sollten gemeinsame Vertreter haben.
Ist diese Annahme korrekt?
Naja, wenn diejenigen, die die Leistungen in Anspruch nehmen diese auch
bezahlen müssen, dann ist es kein solidarisches Gesundheitssystem mehr.

Ich bin ein Befürworter eines solidarischen Gesundheitssystems.

LG

Bernd Brägelmann

Bernd Brägelmann Facharzt für Radiologie
Marthastraße 13 45130 Essen Germany
+49151 41457796 http://tel:%2B49151%2041457796 www.braegelmann.de/bernd http://www.braegelmann.de/bernd


*Schöne Frage!* Ich will sie mal beantworten:

Ein Arbeitnehmer mit 3800 Euro Einkommen zahlt 550 Euro Beitrag (einschließlich
Arbeitgeberanteil). Von diesen 550 Euro werden etwa 250 Euro verwendet, um damit die
medizinische Versorgung von Einkommensschwachen zu finanzieren, während ein privat
Versicherter mit genau dem gleichen Einkommen *nicht einen einzigen Euro für die
Solidargemeinschaft aufbringt*. Und kommen Sie bitte nicht mit "Die privat
Versicherten zahlen doch auch Steuern ... ".

Der gesetzlich Versicherte, der freiwillig bei hohem Einkommen Monat für Monat mehr als
250 Euro in die Solidarität zahlt, muss im Falle einer Erkrankung im Wartezimmer
ausharren, bis der Privatpatient, der sich um diese Zahlung drückt, fertig behandelt
wurde. Danach muss er sich vom Arzt oft behandeln lassen, als ob er der Ausnutzer des
Systems wäre, nur weil er für den Arzt nicht so lukrativ ist.

Die Private Krankenversicherung subventioniert nicht das System, sondern bezahlt nur
die Luxusversorgung ihrer Versicherten und profitiert von der Subvention durch die ihren
eigenen Mitgliedern erlassenen Solidarbeiträge. Sie nutzt dabei priviligiert die von allen
Steuerzahlern bezahlten teuren Klinikeinrichtungen, zu denen GKV-Versicherte i.d.R.
kaum Zugang haben.

Wenn jeder Arzt oder jede Klinik entweder nur gesetzlich Versicherte oder nur privat
Versicherte behandeln dürfte, wäre das private System in kürzester Zeit am Ende. In
einem solchen System wäre jede Quersubvention ausgeschlossen, und schnell würde klar,
in wie vielen Bereichen das private System parasitär vom gesetzlichen lebt.




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