ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
Listenarchiv
- From: Wolfgang Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
- To: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] Privatpatienten
- Date: Wed, 20 Nov 2013 19:20:36 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Hallo Paul,
wo findet denn zwischen den gesetzlichen
Krankenkassen wirklich Wettbewerb statt?
Wenn überhaupt dann findet heute der Wettbewerb
zwischen den gesetzlichen Krankenkassen einerseits und den privaten
Krankenversicherern andererseits statt - leider nur um Arbeitnehmer mit einem
Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze, Selbständigen und
Freiberuflern.
Wenn es den aber auch nicht mehr gibt, dann sind
die Patienten endgültig der Politik ausgeliefert.
Da in der gesetzlichen Krankenversicherung nach wie
vor primär das Sachleistungsprinzip gilt, spielt der Service der Krankenkassen
nur eine sehr geringe Rolle. Wann hat ein Kassenpatient schon mit seiner
Krankenkasse zu tun. Das ist recht selten.
Und Leistungen und Beiträge sind doch bei allen
Krankenkassen weitgehend gleich. Wo soll denn da Wettbewerb
herrschen?
Den Leistungserbringern alleine die Entscheidungen
zu überlassen, geht nun gar nicht. Schon heute bestimmen doch die Anbieter von
Gesundheitsleistungen quasi gleichzeitig fast die gesamte
Nachfrage.
Natürlich brauchen die Versicherten/Kunden
auch als Beitragszahler einen Interessenvertreter und das werden sicher nicht
diejenigen sein, die an Untersuchunen und Behandlungen verdienen. Das kann nicht
funktionieren.
Genauso brauchen sie als Patienten eine
Interessenvertretung, und das können durchaus die Vertreter der
Gesundheitsberufe sein.
Beste Grüße
Wolfgang
----- Original Message -----
From:
Paul
Metzger
To: AG Gesundheit
Sent: Wednesday, November 20, 2013 12:07
PM
Subject: Re: [AG-Gesundheit]
Privatpatienten
Lieber Wolfgag, Die Ärzte, Apotheker und sonstige
Leistungserbringer sind diejenigen, die mit den Kassen verhandeln
müssen."Derzeit gibt es 134 gesetzliche Krankenkassen (Stand: 01.01.2013)" wie viel mehr Wettbewerb soll es denn noch geben? Er versteht nicht, wie Rabattverträge im Pharma-Bereich entstehen.
Er weiß auch nicht, wo der Austausch von Medikamenten sinnvoll, wo gefährlich
ist.
Wir sind die Heilberufler. Wir müssen die therapeutischen
Entscheidungen treffen.
Zu so einem Zustand müssen wir finden und ihn
halten.
Am 20. November 2013 11:36 schrieb Wolfgang
Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>: Wer soll sie denn auch kontrollieren? Das geht nach
meiner Überzeugung nur durch mehr und nicht durch noch weniger Wettbewerb.
Die Kunden/Versicherten müssen die Chance haben, mit den Füßen abzustimmen.
Sie gehen im Zweifelsfall eben zu einem anderen Krankenversicherer und neue
Kunden entscheiden sich direkt für einen anderen Anbieter.
Wenn die Piraten - und so sieht es ja momentan aus -
sich tatsächlich auch für eine Zwangs-Einheits-Staats-Krankenkasse
("Bürgerversicherung") einsetzen - wie die (anderen) linken Parteien (SPD,
Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke) -, dann wird das noch
schlimmer.
Dann wird es auch nicht lange dauern, bis die im
Gesundheitswesen Tätigen Angestellte (oder Beamte) dieser "Superbehörde"
sein und ihre Patienten zugeteilt bekommen werden. Denn dann gibt es
konsequenterweise keine Privatversicherten mehr und nur noch sehr, sehr
wenige Selbstzahler. Wo soll das Geld auch herkommen, wenn das gesamte
Einkommen - auch oberhalb der heutigen Beitragsbemessungsgrenze - zur
Beitragszahlung herangezogen wird?
Ich kann da nur hoffen, daß uns letztendlich unser
Grundgesetz und unser Bundesverfassungsgericht vor solchen Zuständen
schützen kann und wird.
Gruß Wolfgang
----- Original Message -----
From: Dr. Forster
To: 'AG
Gesundheit'
Sent: Wednesday, November 20, 2013
11:04 AM
Subject: Re: [AG-Gesundheit]
Privatpatienten
Sie werden nicht nur nicht wirksam kontrolliert, sie wehren sich auch noch aktiv gegen jegliche Kontrolle, z.B. durch den Bundesrechnungshof… Andreas
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von Paul
Metzger
Ja Andreas, die Kassen werden nicht wirksam kontrolliert. Und das ist das eigentliche Problem der Leistungserbringer. Dieses Problem sollten wir separat diskutieren. lg, Paul
Am 20. November 2013 10:26 schrieb Dr. Forster <dr.forster AT aforster.de>: Wenn ab einem Zeitpunkt alle Ärzte nur noch wie Angestellte bezahlt werden und arbeiten ist das System in der ersten Woche am Ende. Die Möglichkeiten als Angestellte zu arbeiten gibt es bereits in vielfachen Varianten.
Wenn Du im KV-Bereich beschäftigt bist solltest Du zumindest ein wenig Ahnung vom Tagesablauf eines freiberuflichen Arztes haben! Mit einer 35 Stunden Woche und Arbeitszeitgesetz, usw. ist das nicht mal einen Tag zu machen.
Aus gutem Grund ist der Arztberuf ein freier, damit nämlich sicher gestellt wird dass der Arzt unabhängig ist und sich nur nach bestem Wissen und Gewissen um die Gesundung der Patienten kümmert, zumindest war das so gedacht, bevor seit den späten 90er Jahren von der Politik im Gesundheitswesen im Allgemeinen immer mehr das Geld in den Vordergrund gestellt wird. Zunehmend versuchen auch die Kassen die Therapie mitzubestimmen. Ob das im Sinne der Patienten ist soll sich jeder selber überlegen. Die Kassen entwickeln sich mehr und mehr zum Staat im Staat, ohne jegliche wirksame Kontrolle. Sie kümmern sich in erste Linie ihren eigenen Finanzen, die Patienten sind da im besten Fall an 2. Stelle. Andreas
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von Insa
Klingberg
Ich bin selber im KV-wesen beschäftigt und würde die Idee voll unterstützen - Ärzte und Psychotherapeuten wären abgesichert - auch im Krankheitsfall und für die Pensionierung Insa
Gesendet: Mittwoch, 20. November
2013 um 09:05 Uhr Wie gut diese "interessante
Idee" funktioniert hat kann jeder, der die
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- Re: [AG-Gesundheit] Privatpatienten, (fortgesetzt)
- Re: [AG-Gesundheit] Privatpatienten, Wolfgang Gerstenhöfer, 18.11.2013
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