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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Gesundheitskonto statt Zusatzversicherungen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Gesundheitskonto statt Zusatzversicherungen


Chronologisch Thread 
  • From: HappyBuddha <HappyBuddha AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Gesundheitskonto statt Zusatzversicherungen
  • Date: Mon, 12 Dec 2011 18:22:10 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Moin,

Wenn wir eine Bürgerversicherung machen und Zusatztarife zulassen, haben wir die gleiche Zweiklassenmedizin wie vorher.
Es macht doch aber keinen Unterschied, ob ich für die Behandlung X eine Zusatzversicherung aufkommen lasse, oder ob ich als Millionär mal eben 1000 Euro auf mein "Gesundheitskonto" einzahle, und die davon bezahle.
Wer Geld hat, der kann sich andersartige Untersuchungen / Behandlungen leisten, das kann man mit einem Verbot von Zusatzversicherungen nicht umgehen.

Und warum soll ich mir vorschreiben lassen, dass ich für Kunststofffüllungen oder Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt keine Zusatzversicherung abschließen darf? Wer maßt sich an, mir zu sagen, was ich versichern darf, und was nicht? Man kann als Promi heute auch sein fotogenes Gesäß gegen Schäden höherer Gewalt versichern lassen, das kann sich auch nicht jeder leisten. Aber genau von Leuten, die dafür Geld ausgeben wollen, leben die Versicherungen. Und sich hinzustellen und zu sagen: "Wir verbieten Zusatzversicherungen, dann bekommen alle das gleiche" führt zu nix, denn wer Geld hat kann sich diese Extras auch ohne Zusatzversicherung leisten. Es wird immer eine Diskrepanz zwischen der Versorgung von arm und reich geben, mit und ohne PKV.
Denn wenn Zusatztarife wichtige medizinische Leistungen beinhalten und zusätzliches Geld kosten
Was ist mit neuartigen Behandlungs- und Diagnosemethoden, die die GKV nicht bezahlt, und die auch von der Bürgerversicherung nicht bezahlt werden würden? Muss man auf diese Fortschritte dann verzichten? Was bringt mir das hier genannte "Gesundheitskonto"? Ob ich Geld für solche Untersuchungen dort anlege, oder zuhause im Sparstrumpf, oder einer Versicherungsgesellschaft anvertraue, das nimmt sich nichts. Der Vorteil an der Versicherung wäre, dass meistens höhere Erstattungen möglich sind, als bisher an Beiträgen eingezahlt wurde. Beim Gesundheitskonto ist Schluss, wenn es leer ist, bei der Versicherung nicht (sofern man sich in den Erstattungshöchstgrenzen -falls vereinbart- bewegt).
Mir ist auch wichtig, dass im Krankenhaus die Spezialisten sich um die Fälle kümmern, die es am dringendsten brauchen.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Denn die Kliniken haben auch einen Sicherstellungsauftrag, d.h. so sollte es eigentlich eh sein, die Realität sieht ja leider anders aus, den Spezialisten bekommen die, die sich das leisten können.

Was mich am "Gesundheitskonto" interessiert (ich hab jetzt nicht das ganze PDF gelesen): Wer trägt das? Wer verwaltet das Geld und wodurch ist das Geld geschützt (Zugriff Dritter, Insolvenz etc.)? Und warum sollte ich das Geld bei einer (für mich derzeit noch ominösen) Gesellschaft anlegen, und nicht auf meinem Tagesgeldkonto, wo ich obendrein noch Zinsen bekomme und jederzeit zweckunabhängig verfügen kann?

Viele Grüße
Benny




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